Warum der nächste Präsident der am schlechtesten bezahlte in der US-Geschichte sein könnte

Die Inflation schmältert das Gehalt des Präsidenten von 400.000 US-$, das bis 2028 auf ein historisches Tief sinken könnte. Ein Blick in die Geschichte zeigt jedoch, dass grosse Schwankungen nichts Neues sind.

Die Inflation trifft Joe Biden nicht nur politisch, sondern auch persönlich. Sein Gehalt von 400.000 US-$ pro Jahr verliert durch steigende Preise immer mehr an Wert. Aktuell ist die Kaufkraft seines Gehalts um 18 % gesenkt im Vergleich zum Amtsantritt. Sollte die Inflation anhalten, könnte der nächste Präsident 2028 der am schlechtesten bezahlte in der US-Geschichte sein.

Um dies zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Geschichte. Als die USA 1789 mit George Washington ihren ersten Präsidenten erhielten, betrug das Gehalt 25.000 US-$, was heute etwa 600.000 US-$ entspricht. Dieses Gehalt blieb fast 100 Jahre unverändert, was in Zeiten der Deflation grosszügig war. Während des Krieges von 1812 fiel der Wert jedoch auf etwa 365.000 US-$. Auch Abraham Lincoln sah sich mit einem gesunkenen Gehalt konfrontiert, als die Verwaltung zur Finanzierung des Bürgerkriegs Geld druckte. Sein Gehalt fiel von 850.000 auf 500.000 US-$.

Erst 1909 stieg das Gehalt auf 75.000 US-$, was damals über 2,5 Mio. US-$ entsprach. William Howard Taft war damit der bestbezahlte Präsident der Geschichte. Sein Nachfolger, Woodrow Wilson, sah sein Gehalt wegen der Inflationswelle des Ersten Weltkriegs auf etwa 1,1 Mio. US-$ sinken. Franklin D. Roosevelt konnte sein Gehalt von 75.000 US-$ auf etwa 1,3 Mio. US-$ in der heutigen Währung umrechnen, bevor die Nachkriegsinflation das Gehalt wieder unter 1 Mio. US-$ drückte.

1949 wurde das Gehalt auf 100.000 US-$ erhöht, was damals über 1 Mio. US-$ entsprach. In den späten 1960er Jahren stieg es auf 200.000 US-$, doch die Stagflation der 1970er Jahre reduzierte den realen Wert erheblich. 2001 wurde das Gehalt auf 400.000 US-$ verdoppelt, was 700.000 US-$ heute entspricht. Seitdem wurde das Gehalt nicht mehr angehoben, und angesichts der aktuellen Inflationsrate wird es voraussichtlich weiter an Wert verlieren.

Falls Donald Trump wieder Präsident wird, ist es unwahrscheinlich, dass er das Gehalt erhöhen wird, da er seinen ersten Amtszeit ohne Bezahlung absolvierte. Joe Biden könnte hingegen eher für eine Erhöhung plädieren. Der Präsident, dessen Vermögen auf etwa 10 Mio. US-$ geschätzt wird, nutzt derzeit eine Immobilienkreditlinie, um zusätzlichen finanziellen Spielraum zu gewinnen.

Text: Kyle Khan-Mullins

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