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Im Zeitalter des Internets können zwei Sekunden genügen, um dich weltberühmt zu machen. Ein unverhoffter Moment, der Überraschungseffekt – und du gehst viral. Für ein junges Mädchen aus Tennessee wurde dies zur Realität.
Hailey Welch, die Frau hinter dem viralen „Hawk Tuah“-Meme, ist über Nacht zum Internetstar geworden. Ihre Berühmtheit begann vor drei Wochen, als sie auf die Frage eines YouTubers, was Männer im Bett verrückt mache, salopp mit „Hawk Tuah“ antwortete und dabei ein Spuckgeräusch imitierte. Dieses Video, das am 11. Juni online ging, verhalf sowohl Welch als auch dem YouTube-Kanal Tim & Dee TV zu enormer Popularität. Der Kanal, der zuvor 33.000 Abonnenten zählte, hat inzwischen 41.300 Abonnenten, und das Video mit Welch verzeichnet 4,6 Millionen Klicks.
Die virale Popularität des Memes wurde durch Prominente und Marken verstärkt. Joe Rogan besprach das Meme in seinem Podcast, der mehr als 2 Millionen Aufrufe auf YouTube erzielte. The Daily Show veröffentlichte ein Video, dass das „Hawk Tuah“-Video mit bearbeiteten Clips von Donald Trump juxtapositioniert, um einen imaginären Streit darzustellen. Auch Kommentatoren eines Baseballspiels machten das Geräusch nach, was ebenfalls viral ging. Marken wie In-N-Out, LIV Golf und WWE nutzten das Meme für ihre Social-Media-Beiträge.
Und wie geht die Hauptdarstellerin selbst mit diesem Hype um? Welch hat in der kurzen Zeit seit der Veröffentlichung des Videos ihre Bekanntheit genutzt, um durch den Verkauf von Merchandise, insbesondere Caps mit dem Aufdruck „Hawk Tuah“, mindestens 65.000 US-$ zu verdienen. Laut Forbes US hat sie bis zum 28. Juni 2.000 Kappen verkauft. Es ist anzunehmen, dass die Verkaufszahlen mittlerweile viel höher sind. Einige dieser Caps sind signiert und wurden für 50 US-$ verkauft, während die nicht signierten Versionen für etwa 30 US-$ angeboten wurden. Sie arbeitet dabei mit einem lokalen Familienunternehmen zusammen und plant laut US-Medien sogar eine eigene Show. Ihr Ruhm hat auch die Aufmerksamkeit von Prominenten wie dem Country-Sänger Zach Bryan auf sich gezogen, der sie auf die Bühne in Nashville einlud.
Überraschenderweise kursierten auch falsche Gerüchte über Welch, wie die Behauptung, sie sei von ihrem Job als Volksschullehrerin entlassen worden. Diese Gerüchte wurden jedoch von einer satirischen Facebook-Seite verbreitet. Zudem berichteten einige Boulevardzeitungen fälschlicherweise, dass grosse Hollywood-Agenturen wie die United Talent Agency (UTA) an Welch interessiert seien. Rolling Stone stellte klar, dass Welch bereits von einem Agenten vertreten wird und die UTA-Gerüchte unbegründet sind.
Das „Hawk Tuah“-Meme hat auch international für Aufsehen gesorgt, sogar bei der Fussball-EM, wo Fans Schilder und Accessoires mit dem Spruch zeigten. Welch selbst empfindet den Ruhm als überwältigend und musste sich bereits mit aufdringlichen Menschen auseinandersetzen. Ein besonders extremes Beispiel war ein Angebot von 600 US-$ für ihre Spucke in einem Glas, das sie jedoch ablehnte. Auf Nachfragen, ob sie einen OnlyFans-Account einrichten würde, stellt sie klar, dass das nie in Frage kommt.
Ihre Präsenz in den sozialen Medien war anfangs ein grosses Rätsel. Zunächst wusste niemand, wer sie war, da Welch keine eigenen Social-Media-Accounts betrieb. Sie hatte diese bereits vor sechs Monaten gelöscht, lange bevor sie berühmt wurde, wie sie im „PlanBri Uncut“-Podcast erzählte. Derzeit wird an neuen Social-Media-Accounts gearbeitet. Fest steht: Alle derzeit kursierenden Profile mit ihrem Namen sind fake.
Foto: Instagram/tim&deetv