The Next Chapter

Manche Menschen bleiben ihr Leben lang an einem Ort. Sven Voth nicht: Er kauft, baut um, zieht weiter – immer auf der Suche nach dem nächsten Kapitel. Sein Haus im Kölner Hahnwald war nie nur ein Zuhause, sondern auch Ausdruck seines unermüdlichen Antriebs. Jetzt steht es zum Verkauf – und soll dem nächsten Eigentümer so viel Glück bringen wie Voth selbst.

Als Sven Voth 2019 in die Villa zog, war sie bereits sein drittes Domizil in der exklusivsten Wohngegend Kölns. Der Umzug war aus Platzgründen alternativlos: „Wir wohnten damals bereits in Hahnwald und hatten mit unseren drei Kindern die Familienplanung eigentlich schon abgeschlossen. Dann kündigte sich aber Nummer vier an.“ Voth und seiner Frau Melanie wurde klar, dass die damalige Bleibe schlicht zu klein war. Also fing die Suche an.

Durch Zufall erfuhren die beiden, dass das Objekt am Hahnwaldweg 21a, das nur rund 100 Meter Luftlinie vom damaligen Zuhause der Voths entfernt war, auf den Markt kommen sollte. „Das war dann eine Ein-Tages-Aktion“, sagt Voth. Das Haus wurde besichtigt – und gekauft. Die Argumente waren eindeutig: Eine Villa im Grünen in unmittelbarer Nähe zur Natur, aber nur 15 Fahrminuten vom Kölner Dom entfernt. Ausreichend Platz für alle Kinder, zusätzlich bot das Haus eine Schwimmhalle sowie eine Tiefgarage für sechs bis acht Autos. Weitere Highlights? Das Herrenzimmer der Liegenschaft, die auch das „Rathaus von Hahnwald“ genannt wird, erinnert an das Oval Office im Weissen Haus.

Alles in allem steckte Voth weit über zehn Mio. € in das Objekt, das zwei Jahre später jedoch schon wieder am Markt ist. Warum? Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten. Eine liegt in Voths Natur begründet – denn das Leben des Unternehmers ist von Dynamik und Vorwärtsdrang geprägt. Das zeigt sich auch und vor ­allem in seiner beruflichen Vita: In Lübeck geboren wuchs Voth in einer kleinen Wohnung in einem Hochhaus auf. „Darunter muss man sich jetzt ­keinen Skyscraper vorstellen“, sagt er.

Niemand ist gerne und freiwillig in Köln. Man landet hier entweder wegen der Liebe, wegen des Jobs oder weil man hier rein- geboren wird. Niemand sucht sich freiwillig aus, nach Köln zu kommen.

Jan Böhmermann

Die Hip-Hop-Kultur spielte früh eine ­wichtige Rolle: „Ich habe mir einen Platten­spieler besorgt, mein erstes Album war von der Rock Steady Crew“, erinnert sich Voth. Mit 15 begann er, Sneaker zu verkaufen, und arbeitete später bei International Sports, einer der ersten deutschen Ketten, die amerikanische Marken ­importierten. Sein Talent fiel auf: In jungen Jahren wurde er Verkaufsleiter und führte 200 Mitarbeitende: „Mein Chef stand hinter mir, was sehr geholfen hat, denn einige meiner Teammitglieder waren über 40 und wollten nicht auf mich hören.“

Doch Angestellter zu sein reichte ihm nicht. 1998 eröffnete er in Essen den ersten Snipes-Store. „It was all a dream“ – so beschreibt er seine Reise, die mit einem kleinen Laden begann und in einem globalen Imperium mit mehr als 800 Filialen und zwei Mrd. US-$ Umsatz mündete. Ein Weg, den es in dieser Form selten gibt: vom Ein-Mann-Betrieb zum globalen Player, von einem bescheidenen Start in Essen bis zu Flagship-Stores in den USA. „Dass ich mal mit Persönlichkeiten wie DJ Khaled chillen würde, hätte ich mir damals nicht träumen lassen“, so Voth – it was all a dream.

Der Antrieb nach vorne und das schnelle Wachstum zeigen sich aber auch in der Zahl von Voths Wohnsitzen. 17 davon hatte er in seinem Leben, alleine zehn in Köln, wo er mehr als 25 Jahre seines Lebens verbrachte. „Stillstand gibt es bei mir nicht, mir werden Dinge einfach schnell langweilig“, sagt er. „Ich kaufe und verkaufe schnell – egal ob Autos oder Häuser.“ Etwas Besonderes hatten sie alle, vom Loft in einer ehemaligen Backfabrik über ein Fachwerkhaus mit Bach im Garten bis zur luxuriösen Stadtvilla mit Schwimmhalle. Er hat auch in Köln viel ausprobiert.

Ein Unternehmer wie Sven Voth wählt sein Zuhause mit Bedacht – das sagt mehr über diese Villa als jede Beschreibung.

Dane Dörfert

Der Hahnwald war schon immer ein be­sonderes Pflaster. Er ist ein Stadtteil, in dem sich Unternehmer, Sportler und Medienpersönlichkeiten einfinden. Hier hat Voth seine Kinder aufwachsen gesehen, hier feierte seine Frau ihren 40. Geburtstag mit Familie und Freunden, hier wurden Nachbarskinder im privaten Schwimmbad der Villa zu sicheren Schwimmern. „Es war der perfekte Ort für uns als Familie“, sagt Voth; ein Ort, der für eine Familie wie gemacht ist. Dass es nicht von Dauer war, liegt vor allem an einem neuen Kapitel.

Doch nicht nur familiär, auch beruflich tat sich am Hahnwaldweg 21a für Voth viel. Der Unternehmer verbrachte einen Grossteil der Coronazeit in dem Haus, was aufgrund der Grösse auch mit sechsköpfiger Familie problemlos möglich war. Als „das Leben“ wieder voll losging, profitierte der Snipes-Gründer von der Nähe zum Kölner Flughafen, der wie die Innenstadt nur 15 Autominuten entfernt liegt: Eine Woche im Monat verbrachte Voth in den USA. Ins „Oval Office“ wurden wichtige Geschäftspartner zu Meetings eingeladen.

2024, nachdem die letzten Anteile von Voth an Snipes-Mutter Deichmann verkauft wurden, schied der Gründer schliesslich aus dem eigenen Unternehmen aus – im Mai 2024 nahm Voth seinen Hut. Nach 25 Jahren in Lübeck und 25 Jahren in Köln hatten er und seine Frau erstmals die Möglichkeit, zu wohnen, wo sie wollten. An dieses Szenario hatten beide zuvor keinen Gedanken verschwendet.

Dass sie dann entschieden, ihre Zelte in Köln abzubrechen und mit der ganzen Familie nach Wien zu ziehen, hatte mehrere Gründe:
Die starke familiäre Verbundenheit zu ­Öster­reich, die hohe Lebensqualität in Wien sowie der Wunsch nach Abenteuern in einem neuen Land führten dazu, dass die Voth-Familie in der öster­reichischen Hauptstadt landete – was aber auch bedeutete, dass sie ihr lieb gewonnenes Zuhause in Köln zurücklassen mussten.

Das Haus sucht nun nach einem neuen ­Besitzer, der es mit Leben füllt. Und wer weiss? Vielleicht wird dieses Haus auch für die nächsten Bewohner ein Ort, der als Basis zu viel Erfolg führt – beruflich wie auch familiär. Es wäre nicht das erste Mal …

HAHNWALDWEG 21A IN ZAHLEN

Baujahr:
1996, laufend modernisiert

Nutzfläche:
ca. 470 m2

Wohnfläche:
ca. 670 m2

Grundstücksfläche:
ca. 2.000 m2

Zimmer:
16



EXKLUSIVE HIGHLIGHTS

Heizung:
Zentral-Fussboden

Ausstattung:
High-End (Bauqualität, Technik, Materialien)

Besonderheiten:
Beeindruckende Immobilie mit exklusivem Wellnessbereich, grosser Swimmingpool, Grossgarage mit 240 m2, sehr gepflegter und modernisierter Zustand, für über drei Mio. € renoviert

Standort:
Beste Lage in Köln, prominente Nachbarschaft



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Fotos: Peter Rigaud, Jonas Orzechowski

Klaus Fiala,
Chefredakteur

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