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Die von ehemaligen Thiel-Fellows gegründete KI-Sprachlern-App Speak startete in Seoul, Südkorea. Das Unternehmen expandiert inzwischen in die USA und tritt dort gegen etablierte Anbieter wie Duolingo an.
Gründer Connor Zwick erkannte 2018 in Seoul ein grosses Marktpotenzial: Englischunterricht war allgegenwärtig, die angebotenen Kurse jedoch oft ineffektiv. Viele Studierende lernten vorwiegend Grammatik und Vokabeln, ohne ihre Sprachpraxis zu verbessern. Speak entwickelt einen KI-basierten Sprachcoach, der reale Szenarien wie Restaurantbestellungen, Wegbeschreibungen oder Small Talk simuliert und den Lernenden ein fehlerfreies Übungsumfeld bietet. Nutzer können auch eigene Situationen erstellen. Die App bietet derzeit Englisch sowie Koreanisch, Spanisch, Japanisch, Französisch und Italienisch an.
Etwa 15 Mio. Nutzer haben Speak heruntergeladen. Die App generiert jährlich rund 100 Mio. US-$ Umsatz, hauptsächlich über kostenpflichtige Abonnements zwischen 80 und 200 US-$. 500 Unternehmen, darunter KPMG und HD Hyundai, bieten Speak ihren Angestellten an. Die Expansion in die USA begann im Juni 2025.
Zum Vergleich: Duolingo erzielte 2024 724 Mio. US-$ Umsatz und prognostiziert für Ende 2025 über 1 Mrd. US-$ Umsatz. Während Duolingo primär Grammatik und Wortschatz vermittelt, fokussiert Speak auf gesprochene Sprache, Aussprache und kommunikative Sicherheit. Laut Zwick sprechen Nutzer auf Speak fünf- bis zehnmal häufiger aktiv als auf anderen Sprachlern-Apps.
Speak finanzierte sich bisher mit rund 160 Mio. US-$ Risikokapital von Investoren wie Khosla Ventures, Accel und OpenAI Startup Fund. Die App nutzt primär KI-Modelle von OpenAI, die automatisch Lektionen an die Leistung der Nutzer anpassen und Akzentkorrekturen ermöglichen. Frühere Versionen 2017 konnten zwar keine vollständigen Konversationen führen, erkannten jedoch Fremdsprachenakzente zuverlässig.
Co-Gründer Andrew Hsu und Zwick lernten sich über die Thiel-Fellowship kennen. Beide hatten zuvor ihre Studien an Harvard bzw. Stanford abgebrochen, um sich auf KI und Start-ups zu konzentrieren.
Speak positioniert sich als Alternative zu traditionellen Sprachlernmethoden, indem es auf praktische Sprachpraxis statt auf theoretisches Lernen setzt.
Text: Rashi Shrivastava
Foto: Speak