Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.
Österreichs Wirtschaft steckt weiter in der Krise. 2024 schrumpfte das BIP um 1,2 %, noch stärker als im Jahr davor (-1,0 %). Ein Aufschwung? Laut WIFO nicht in Sicht. Vor allem die Industrie leidet. Die Produktion fällt, die Stimmung ist schlecht. Diese Rezession dauert bereits länger als die letzten drei – und bringt die heftigsten Einbussen.
Das vierte Quartal 2024? Minus 0,4 %. Der Rückgang beschleunigt sich. Auch die ersten drei Quartale wurden nach unten korrigiert. Fazit: 2024 war ein noch schlechteres Jahr als erwartet. Die schwache Nachfrage aus dem Ausland trifft Österreichs Industrie hart. Deutschland? Dort schrumpft die Produktion schon das dritte Jahr in Folge.
Dazu kommt die Zolldrohung der USA auf EU-Waren. Ein weiterer Schlag für die Industrie. In den USA selbst läuft die Wirtschaft noch, aber die Unsicherheit wächst. Das BIP stieg im vierten Quartal um 0,6 %. Gleichzeitig zieht die Inflation an – mittlerweile bei 3,0 %. Das bremst den Konsum.
Doch es gibt Lichtblicke. Die Bauwirtschaft scheint sich gefangen zu haben. Günstigere Zinsen und die erwartete Lockerung der Kreditrichtlinien Mitte 2025 könnten für mehr Investitionen sorgen. Auch der Konsum erholt sich leicht: Einzelhandelsumsätze steigen, Pkw-Neuzulassungen legen kräftig zu.
Der Tourismus? Brummt weiter. Nach einem Rekordsommer dürfte auch der Winter neue Höchstwerte bringen. Natürlich kann das die Schwäche in der Industrie nicht ausgleichen – aber es dämpft den Abschwung.
Ein Problem bleibt: die Inflation. Anfang 2025 stieg sie auf 3,2 %, im Februar dann auf 3,3 %. Hauptgründe: Das Ende der Strompreisbremse, teurere Energie, ein schwacher Euro. Der Arbeitsmarkt zeigt sich zwar widerstandsfähig, aber die Arbeitslosigkeit ist höher als vor einem Jahr. Immerhin: Im Februar 2025 gab es mehr unselbständig Beschäftigte als im Vormonat.
Unterm Strich: Die Rezession hält an. Die Industrie bleibt in der Krise, die Aussichten sind verhalten. Zwar gibt es positive Signale aus Bau und Tourismus – aber ein echter Aufschwung? Noch nicht in Sicht.
Text: Lidija Jovanovic
Foto: Marga Santoso