Mercor setzt auf Menschen fürs KI-Training – 100 Mio. $ Umsatz

Das US-Start-up Mercor, neu auf Platz 89 der Forbes Cloud 100, vermittelt Fachkräfte, die KI-Modelle trainieren. Das Unternehmen wurde 2023 gegründet und hat sich damit schnell ein profitables Geschäft aufgebaut.

Mercor startete als Plattform für digitale Bewerbungsgespräche und Jobvermittlung. Mit dem Aufkommen von ChatGPT verlagerte sich der Fokus: Heute rekrutiert Mercor vor allem Experten wie Juristen oder promovierte Fachkräfte, die komplexe Aufgaben für KI-Modelle übernehmen. Laut CEO Brendan Foody zählen auch Schach-Grossmeister und Privatdetektive zu den Trainern.

Im März erreichte Mercor einen Annualized Revenue Run Rate von 100 Mio. US-$ und erzielte im ersten Halbjahr 2025 rund 6 Mio. US-$ Gewinn. Das Geschäft wächst seit sechs Monaten monatlich um 60 %. Nach einer Finanzierungsrunde über 100 Mio. US-$ im Februar stieg die Bewertung von 250 Mio. auf 2 Mrd. US-$. Zu den Investoren gehören Benchmark, Felicis, General Catalyst sowie Jack Dorsey und Larry Summers.

Gegründet wurde Mercor von Brendan Foody, Adarsh Hiremath und Surya Midha, alle 22 Jahre alt und Teil des Thiel-Fellowship-Programms. Im August kam mit Sundeep Jain, ehemaliger Produktchef von Uber, erstmals ein erfahrener Manager als Präsident hinzu.

Der Markt für Datenlabeling ist stark umkämpft. Zu den grössten Konkurrenten zählen Scale AI, zuletzt teilweise von Meta übernommen, Turing AI mit einer Bewertung von 2,2 Mrd. US-$ sowie Surge mit 25 Mrd. US-$. Mercor sieht seinen Vorteil in der Vermittlung von hochqualifizierten Experten.

Langfristig will das Unternehmen auch Fachkräfte in anderen Branchen vermitteln – etwa Juristen an Kanzleien oder Ärzte an Kliniken. Aktuell bleibt aber das Training von KI-Modellen der wichtigste Wachstumstreiber.

Text: Richard Nieva
Foto: Sora

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