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Elon Musks Neurotechnologieunternehmen Neuralink hat in einer neuen Finanzierungsrunde 600 Mio. US-$ eingesammelt. Die Bewertung steigt dadurch auf 9 Mrd. US-$ – vor dem Investment lag sie laut Daten von Semafor bei rund 5 Mrd. US-$, basierend auf privaten Aktienverkäufen im Jahr 2023.
Angeführt wurde die Runde von Vy Capital und Peter Thiels Founders Fund, der bereits im Vorjahr 280 Mio. US-$ in das Unternehmen investiert hatte. Weitere Investoren sind Gigafund, DFJ Growth, Valor Equity Partners und Google Ventures. Neuralink selbst äusserte sich bisher nicht zur Transaktion.
Das Kapital kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen erste Ergebnisse aus seiner klinischen Studie vorlegen kann. Ein Patient mit Querschnittslähmung steuert mithilfe des Neuralink-Implantats bereits einen Computer allein durch Gedanken. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte dem Implantat im Jahr 2023 eine sogenannte „Breakthrough Device“-Zulassung erteilt, die einen beschleunigten Prüfprozess erlaubt.
Mit dem frischen Geld will Neuralink offenbar seine operative Basis ausbauen – vor allem im Bereich klinischer Studien, Produktion und regulatorischer Genehmigungen. Analysten gehen davon aus, dass auch Personal, technische Infrastruktur und die interne Forschung mitfinanziert werden. Ein konkreter Umsatz liegt bislang nicht vor, da das Produkt sich noch in der Testphase befindet und keine Marktverkäufe stattgefunden haben.
Wirtschaftlich ist die Bewertung von 9 Mrd. US-$ ein strategisches Signal: Sie verschafft Neuralink Spielraum bei Verhandlungen mit künftigen Partnern und Investoren – und macht das Unternehmen zu einem der wertvollsten Player im Bereich Brain-Computer-Interfaces.
Die nächsten Jahre dürften darüber entscheiden, ob Neuralink den Sprung von einem vielversprechenden Forschungsvorhaben zu einem tragfähigen Geschäftsmodell schafft. Die aktuelle Finanzierungsrunde schafft dafür die Voraussetzungen.

Fotos: Wikimedia Commons