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Mittels einzigartiger Sensoren digitalisiert Sloc zahlreiche Bereiche der Grossindustrie – etwa die Abfallwirtschaft, das Transportwesen und die Landwirtschaft. Dabei setzt das Grazer Technologieunternehmen rund um CEO Alec Essati auf starke Partner wie Lufthansa Industry Solutions. Die neueste Innovation: die Entwicklung des ersten massentauglichen Geruchssensors für die Bereitstellung einer „digitalen Nase“.
Was wäre, wenn jeder Behälter kommunikationsfähig wäre und damit sozusagen sein „Leben“ erzählen könnte? Diese Frage stellte sich Alec Essati und gründete 2017 kurzerhand das Technologieunternehmen Sloc mit Sitz in Graz, um seine Idee eines intelligenten Behälters Wirklichkeit werden zu lassen. Das Ergebnis: ein kleines schwarzes Device, gespickt mit Sensoren. Zum Beispiel an Mülltonnen fixiert kann es Informationen zum Füllstand erfassen und übermitteln. Die Anwendungsmöglichkeiten gehen weit darüber hinaus; so ist die innovative Technologie heute bereits vielerorts im Einsatz – in der Industrie, Abfallwirtschaft und Logistik.
Dass Essati sich mit Fragestellungen zu innovativen, intelligenten Technologien auseinandersetzte und schliesslich selbst ein Unternehmen gründete, kann bei einem genaueren Blick auf seinen Werdegang wenig verwundern: Er absolvierte ein Telematikstudium an der Technischen Universität Graz; schon frühzeitig war Essati aufgrund eines Spin-offs bei seinem ersten Arbeitgeber damit konfrontiert, ein Unternehmen gründen und führen zu können. „Das hat mich nicht mehr losgelassen“, sagt Essati. „Seitdem habe ich einige Start-ups aufbauen dürfen – immer im Bereich Sensorik und Software.“ So gründete er 2008 mit der Zeno Track GmbH ein in der Logistikoptimierung tätiges Unternehmen, 2015 verkaufte Essati es an die Bosch-Gruppe und war dort anschliessend noch anderthalb Jahre als General Manager tätig.
Im Dezember 2016 verliess er das Unternehmen: „Ich habe bemerkt, dass ich wieder etwas Neues aufbauen möchte“, so Essati. Nur rund drei Monate später gründete er Sloc (ein Kürzel für „Smart Load Carrier“), das zudem auch Mitglied des österreichischen Technologieclusters Silicon Alps ist. Auf die Idee, intelligente Behälter herzustellen, hatte ihn seine Tätigkeit in der Logistikbranche gebracht. „Ich war überzeugt, dass Behälter ihr ,Leben‘ erzählen werden können: Sie werden zum Beispiel mitteilen, wo sie sind, wie sie behandelt werden und wem sie gehören“, erzählt Essati rückblickend. Genau zu jener Zeit war das österreichische Entsorgungsunternehmen Saubermacher, das weltweit zu den Vorreitern im Bereich der Digitalisierung der Abfallwirtschaft zählt, auf der Suche nach der besten Technologie für die intelligente Abfalltonne. Dafür benötigte Saubermacher ein smartes Device, das eine Vielzahl an Informationen – wie zum Beispiel Füllstand, Deckelposition und -öffnungen, Brandwarnung und Bewegungsmuster (Entleerung) – bereitstellt. Denn: „Bis zu 40 % der Entleerungen sind nicht notwendig, weil die Mülltonne einfach noch nicht voll ist“, erklärt Essati. Mit seiner Idee von „Smart Waste“ greift er drei Zielgruppen bezüglich der Abfallwirtschaft unter die Arme: privaten Entsorgungsunternehmen, privaten Kommunen (wie zum Beispiel den Städten Graz oder Mannheim) sowie Behälterherstellern, die ihre Mülltonnen digitalisieren wollen.
Sloc sei dabei nicht das erste Unternehmen, das Behälter digitalisiert, so Essati. Das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens sei aber die softwareseitige Verarbeitung von Daten direkt am Device mit Edge Computing: „Viele Anbieter übertragen einfach Rohwerte wie zum Beispiel die Luftfeuchtigkeit oder die Temperatur. Wir wollen dem Kunden aber sofort verwertbare Informationen bereitstellen, also jene, die zur Optimierung der Prozesse operationalisiert werden können. Somit lautet unser Geschäftsmodell ,Information as a Service‘.“
Aktuell ist Sloc verstärkt im DACH-Raum präsent. Essati: „Als Start-up wollen wir uns auf unseren Heimatmarkt konzentrieren und dort gute Referenzen sammeln.“ Mit 14 Mitarbeitern in Graz hat Sloc 2020 seine Umsätze im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht: „Corona hat uns in dem Sinn geholfen, dass die Entsorgungsunternehmen verstanden haben, dass sie spätestens in der nächsten Krise ein grosses Problem haben werden, wenn sie jetzt nicht digitalisieren“, so Essati. Dadurch hat Sloc trotz Pandemie neue Aufträge erhalten; unter anderem vom weltweit führenden Entsorger Veolia aus Frankreich sowie vom grössten deutschen Pendant dazu, Remondis.
Sloc ist auch einer der Partner von Lufthansa Industry Solutions (LHIND). Die Tochtergesellschaft der Lufthansa bietet seit über 25 Jahren Beratung und Dienstleistungen im Bereich Digitalisierung und IT in verschiedensten Branchen an – etwa Transport und Logistik, Luftfahrt, Industrie und Automotive. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen, das seit 2015 als eigenständiges Unternehmen innerhalb der Lufthansa Group agiert, in Deutschland, den USA, Albanien und der Schweiz rund 2.100 Mitarbeiter und betreut mehr als 300 DAX- und KMU-Kunden.
Bereits seit 2018 nutzt LHIND die Digitalisierungshardware von Sloc, insbesondere für Projekte im Bereich Internet of Things (IoT). Dabei geht es darum, physische, bislang analoge Objekte zu digitalisieren und sie durch eine intelligente Netzwerkstruktur zusammenarbeiten zu lassen. LHIND deckt das komplette Leistungsspektrum für den Aufbau einer IoT-Architektur ab. Dazu zählen neben der Beratung die Softwareentwicklung, die Auswahl und Integration der Sensorik sowie der Aufbau der Datenkommunikation entsprechend den spezifischen Bedürfnissen des Kunden. „Sensoren sind eine der Grundlagen für das IoT“, erklärt Dr. Holger Schlüter, Produktmanager für IoT-Lösungen bei LHIND. „Nur so bekommen die analogen Dinge ihr digitales Leben und können kommunizieren.“
Alec Essati
...absolvierte ein Telematikstudium an der Technischen Universität Graz und gründete bereits mehrere Start-ups im Technologieumfeld. 2017 folgte die Gründung des Technologieunternehmens Sloc mit Sitz in Graz.
Zu den Partnern von Sloc zählt die Lufthansa Industry Solutions (LHIND). Die Tochtergesellschaft der Lufthansa bietet seit über
25 Jahren Beratung und Dienstleistungen im Bereich Digitalisierung und IT in verschiedensten Branchen an.
Die Analyse der Sensordaten, zunehmend auch mithilfe künstlicher Intelligenz, eröffnet vielfältige neue Möglichkeiten. Statten Unternehmen ihre Maschinen, Fahrzeuge oder Produkte mit Sensoren aus, können sie mithilfe der gewonnenen Informationen – beispielsweise zu Ort, Zustand, Einsatzzeitraum oder Verbrauch – ihre Ressourcen kostensparender einsetzen, die Lebensdauer von Geräten überwachen sowie Schäden und den Wartungsbedarf frühzeitig erkennen.
Ein Beispiel von vielen ist die Schadenserkennung bei Containertransporten in der Luftfracht – denn dort entstehen laut Schlüter jährlich Schäden von mehreren Millionen €. Um dem entgegenzuwirken, entwickelte LHIND gemeinsam mit Sloc die Technologie, Schäden sowie Ereignisse, die zu Schäden führen könnten, zu erkennen. Die Luftfrachtkunden können dann mithilfe der ermittelten und analysierten Daten gezielt Massnahmen gegen potenzielle Schäden umsetzen. „Jeder Schaden, den man verhindern kann, spart Geld“, sagt Schlüter.
Ein weiteres Anwendungsfeld ist das „Triggered Payment“-System. Dabei wird der Ware ein smarter Sloc beigelegt, der genau trackt, wann sie sich wo befindet – eben auch, wann genau sie beim Kunden eintrifft. Gerade bei sogenannten „Pay at Delivery“-Verträgen können dadurch Zahlungsvorgänge automatisiert werden. „Unser Ziel ist es, Papierrechnungen mittels intelligenter Geräte und der passenden IoT-Infrastruktur durch einen rein digitalen Prozess zu ersetzen. Diese Anwendung befindet sich gerade noch in der Entwicklung“, erklärt Schlüter.
Dazu kommen weitere Lösungsansätze in den Bereichen Finanzen und Versicherung: Bei Smart Insurance wird mittels Sensoren z. B. das Fahrverhalten von Autofahrern gemessen – die Versicherungsbeiträge könnten dann je nach Fahrstil höher oder niedriger angesetzt werden. Auch in Kühlketten und im Lebensmittelanbau werden die Sensoren eingesetzt: Bei Smart Farming etwa können sie angewendet werden, um den Wachstumsprozess von Lebensmittelpflanzen zu überwachen. Um die teils sensiblen Daten in den verschiedenen Anwendungsbereichen zu schützen, setzt Sloc auf die Verschlüsselung via Blockchain-Technologie.
„Technologie ist kein Selbstzweck. Es geht darum, wie Unternehmen technologische Möglichkeiten gewinnbringend nutzen können.“
Holger Schlüter, Product Manager IoT Solutions bei LHIND
Im Moment arbeitet Sloc gemeinsam mit einem renommierten Forschungspartner verstärkt an einem ganz anderen, höchst innovativen Ansatz: Es soll ein Geruchssensor entwickelt werden. „Das wäre ein kleiner Sensor, der auf chemischer Basis funktioniert und Gerüche erkennen könnte“, erklärt Essati. Dieser kann zum Beispiel laufend überprüfen, ob Lebensmittel in Kühlschränken noch geniessbar sind („Smart Fridges“). Genauso wäre der Geruchssensor bei Smart Waste einsetzbar – denn wenn man anhand des Geruchs wüsste, welcher Abfall in den Mülltonnen liegt, wäre er einfacher zu trennen.
Was die Anwendungsmöglichkeiten betrifft, ist auch hier LHIND wieder der richtige Ansprechpartner. So zeigte das Unternehmen die Möglichkeit auf, dass die „digitale Nase“ auch bei der Brandprävention in Schiffen und Flugzeugen eine wichtige Rolle spielen könnte, indem Schwelbrände frühzeitig erkannt werden.
„Auch Lithium-Ionen-Batterien können explodieren, aber davor findet ein Gasaustritt statt. Wenn man also dieses Gas mit einem Geruchssensor erfasst, könnte man eine Explosion verhindern“, so Essati.
Sloc und LHIND arbeiten beide intensiv daran, den Unternehmen Chancen und Möglichkeiten durch neue Technologien und IoT-Lösungen zu eröffnen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir in Zusammenarbeit mit LHIND stetig weitere Anwendungsmöglichkeiten für unsere IoT-Devices erschliessen“, betont Essati. Dabei steht der Bedarf der Kunden für beide Unternehmen stets im Mittelpunkt der Betrachtung. „Technologie ist kein Selbstzweck“, so Schlüter. „Es geht darum, wie Unternehmen diese technologischen Neuerungen gewinnbringend etablieren können.“ Auch mit diesem gemeinsamen Selbstverständnis sind die Partner Sloc und LHIND ein gutes Gespann.
Text: Forbes Redaktion
Fotos: Johanna Lamprecht, Lufthansa Industry Solutions
Dieses Advertorial erschien in unserer Januar/Februar-Ausgabe 2021 „Innovation & Forschung“.