Formel 1: Die wertvollsten Teams 2025

Mit Investoren, die auf den Einstieg in die Formel 1 drängen, sind die zehn Teams auf dem Grid inzwischen im Durchschnitt 3,6 Mrd. US‑$ wert. Die Spitzenreiter liegen damit über dem Wert einiger NFL- und NBA-Franchises.

Als letzte Woche bekannt wurde, dass Toto Wolff, Milliardär und Teamchef von Mercedes, in fortgeschrittenen Gesprächen steht, einen Minderheitsanteil an George Kurtz, Mitgründer von CrowdStrike, zu verkaufen, war dies ein klares Signal dafür, dass die Formel 1 ein neues finanzielles Niveau erreicht hat.

Der Preis in Wolffs Vereinbarung – etwa 6 Mrd. US‑$ – entspricht einem Anstieg von 58 % gegenüber der Bewertung von Forbes vor zwei Jahren und platziert Mercedes unter den wertvollsten Teams weltweit. Die Silberpfeile rangieren höher als acht NFL‑Franchises, 24 NBA‑Teams, 28 MLB‑Teams und alle 32 NHL‑Teams – abgesehen von Real Madrid und Manchester United unter den europäischen Fussballteams.

Mercedes liegt allerdings nicht an der Spitze der Formel‑1-Wertliste. Das ist Ferrari, das laut Forbes auf 6,5 Mrd. US‑$ geschätzt wird und damit das wertvollste Team der Serie ist.

Über das Grid hinweg sind alle zehn Teams jetzt mindestens 1,5 Mrd. US‑$ wert – ein Niveau, das vor zwei Jahren nur vier Organisationen erreicht hatten. Der Durchschnittswert liegt nun bei 3,6 Mrd. US‑$, ein Anstieg von 89 % seit 2023.

Dieser Wertanstieg spiegelt die Dynamik in der Formel 1 wider: Die durchschnittlichen Einnahmen der zehn Teams erreichten im vergangenen Jahr geschätzte 430 Mio. US‑$ und zeigen weiterhin zweistellige Wachstumsraten. Mercedes erzielte 2024 mit 799 Mio. US‑$ den höchsten Umsatz, was den Silberpfeilen Platz zehn unter den profitabelsten Sportteams der Welt sichert.

Die steigenden Bewertungen hängen stark mit der Profitabilität seit der Einführung einer Kostenobergrenze 2021 zusammen. Diese begrenzt die Ausgaben vieler Teams für Fahrzeugdesign und -bau auf rund 170 Mio. US‑$ in dieser Saison und soll ein Level Playing Field schaffen.

Sechs Teams waren im vergangenen Jahr profitabel, die anderen stehen kurz davor. McLaren, das 2018 noch 137 Mio. US‑$ Verlust machte, erzielte 2024 einen Betriebsgewinn von 61 Mio. US‑$, Mercedes 202 Mio. US‑$.

Investoren sind daher stark am Einstieg interessiert. Red Bull, Eigentümer von Red Bull Racing und Racing Bulls, lehnte ein Angebot von 2,3 Mrd. US‑$ für sein zweites Team ab. Mercedes verkaufte einen Minderheitsanteil zu einem Multiplikator von 7,1 auf den Umsatz der Vorperiode. Ähnliche Multiplikatoren gelten für McLaren, Aston Martin und andere Teams.

Formel 1‑Teams werden im Durchschnitt mit dem Achtfachen des Vorjahresumsatzes bewertet, gegenüber 2,3x in 2019 und 4,9x in 2023.

1. Ferrari:
6,5 Mrd. US-$ ↑

Umsatz: 670 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: 80 Mio. US‑$
Teamchef: Frédéric Vasseur

Ferrari, das erfolgreichste Team der Formel 1, holte Lewis Hamilton an Bord. Trotz eines schwierigen Starts in dieser Saison bleibt Ferrari das Team mit dem höchsten Medienwert und der grössten Fanbindung in sozialen Medien.

2. Mercedes:
6 Mrd. US-$ ↑

Umsatz: 799 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: 202 Mio. US‑$
Teamchef: Toto Wolff

Mercedes zeigt starke finanzielle Performance und bleibt trotz Fahrertausch attraktiv für Sponsoren, z. B. Adidas mit einem Vertrag über ca. 30 Mio. US‑$ jährlich.

3.McLaren:
4,4 Mrd. US-$ ↑

Umsatz: 614 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: 61 Mio. US‑$
Teamchef: Andrea Stella

McLaren hat sich nach finanziellen Schwierigkeiten stabilisiert. Mastercard wird ab 2026 Titelsponsor mit ca. 100 Mio. US‑$ jährlich.

4. Red Bull Racing:
4,35 Mrd. US-$ ↑

Umsatz: 618 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: 26 Mio. US‑$
Teamchef: Laurent Mekies

Red Bull Racing bleibt ein attraktives Team für Sponsoren trotz interner Veränderungen und Fahrerwechsel. Neue Partnerschaften, u. a. mit Carlyle, stärken das Geschäftsmodell.

5. Aston Martin:
3,2 Mrd. US-$ ↓

Umsatz: 353 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: -18 Mio. US‑$
Teamchef: Andy Cowell

Aston Martin investiert weiter, u. a. mit Adrian Newey als Managing Technical Partner und neuen Sponsoren wie Elemis.

6.Williams:
2,5 Mrd. US-$ ↓

Umsatz: 245 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: -36 Mio. US‑$
Teamchef: James Vowles

Unter neuer Leitung wird Williams modernisiert und für langfristige Wettbewerbsfähigkeit aufgestellt.

7. Alpine:
2,45 Mrd. US-$ ↑

Umsatz: 300 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: -13 Mio. US‑$
Teamchef: Flavio Briatore

Alpine fokussiert sich auf den US-Markt für kommerzielles Wachstum und bindet Schlüsselpersonal langfristig.

8. Sauber:
2,4 Mrd. US-$ ↑

Umsatz: 240 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: -25 Mio. US‑$
Teamchef: Jonathan Wheatley

Ab 2026 übernimmt Audi das Team, begleitet von neuen Sponsoren wie Revolut und Adidas.

9. Racing Bulls:
2,3 Mrd. US-$ ↑

Umsatz: 318 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: 5 Mio. US‑$
Teamchef: Alan Permane

Die Umstrukturierung und Zusammenarbeit mit Ford ab 2026 soll die Wettbewerbsfähigkeit sichern.

10. Haas:
1,5 Mrd. US-$ ↓

Umsatz: 150 Mio. US‑$
Betriebsgewinn: 9 Mio. US‑$
Teamchef: Ayao Komatsu

Haas bleibt ein kompaktes Team, stabilisiert durch langfristige Investitionen und Nachwuchsförderung.

Methodik:
Forbes’ Formel‑1-Bewertungen 2025 basieren auf öffentlichen Finanzangaben, privaten Dokumenten und Interviews mit Branchenexperten. Umsatzschätzungen stammen aus den Formel‑1-Operationen 2024 und schliessen Nebengeschäfte wie Motorenverkauf aus. Betriebsgewinn bezieht sich auf Earnings Before Interest and Taxes (EBIT). Teamwerte sind Enterprise Values (Eigenkapital plus Nettoverbindlichkeiten). Cadillac, das 2026 als 11. Team startet, wurde nicht berücksichtigt.

Alle Umsatz- und EBIT-Angaben 2024 in US‑$ umgerechnet: £1 = 1,26 US‑$; €1 = 1,04 US‑$.

Text: Brett Knight
Fotos: Wikimedia Commons

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