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Rolf Kipp ist einer der erfolgreichsten Network-Marketer weltweit. In seiner 25-jährigen Karriere bei Forever gelang dem Multimillionär ein Kunststück: Rolf Kipp brachte aus seinem Netzwerk rund 40 weitere Millionäre hervor.
Als wir Rolf Kipp zum virtuellen Interview treffen, sitzt dieser gerade entspannt im hauseigenen Fitnessstudio seines Tiroler Alpendomizils. „Nomadisch“ – so beschreibt Rolf Kipp seinen Lebensstil: Zwischen seinen Wohnsitzen in Spanien, Österreich und Monaco zirkuliert er, denn seine Arbeit bindet ihn nicht an ein Büro oder einen Firmensitz; einzig nach den Schulzeiten seiner beiden Kinder richtet er sich. Momentan – es herrschen gerade Sommerferien – geniesst Rolf Kipp die Zeit mit seiner Familie und verzichtet zwischendurch auch mal völlig auf seine Arbeit.
Welcher Beruf es dem Familienvater und Ehemann erlaubt, sich diese Freiheiten zu nehmen? Rolf Kipp ist seit über 25 Jahren im Network-Marketing tätig. Das Branchenblatt Netcoo listet Rolf Kipp auf Platz vier der erfolgreichsten Unternehmer im Network-Marketing, mit einem internationalen Netzwerk von über drei Millionen Vertriebspartnern.
Rolf Kipp
... studierte Betriebswirtschaftslehre in Frankfurt am Main. Nach einer leitenden Funktion als Vertriebschef für den europäischen Raum bei Pro Kennex folgte 1995 der Einstieg als Netzwerker bei Forever. Rolf Kipp gilt als einer der erfolgreichsten Network-Marketer weltweit und lebt als Privatier in Monaco.
Dabei hat seine Reise ganz woanders begonnen, und zwar im klassischen Vertrieb: Nachdem Rolf Kipp seinen flüchtigen Jugendtraum, Koch zu werden, nach nur 14 Tagen Ausbildung wieder abhakte, holte er sein Abitur nach und studierte anschliessend Betriebswirtschaftslehre in Frankfurt. Seine Karriere startete er in der Sportartikelbranche, und es dauerte nicht lange, bis Rolf Kipp 1985 bei der taiwanesischen Tennismarke Pro Kennex Vertriebschef für Europa wurde. Der Hersteller von Sportartikeln für Tennis, Squash und Badminton war in dieser Zeit Marktführer und aufgrund der boomenden Wirtschaftslage Taiwans auf Expansionskurs – eine anspruchsvolle Aufgabe für Rolf Kipp also.
Nach fünf Jahren in leitender Position sah er seine Möglichkeiten, etwas zu gestalten, jedoch als zu begrenzt. „Mir wurde bewusst, dass ich als Mitarbeiter in einem grossen Unternehmen immer Zeit gegen Geld tauschen und vor limitierten Möglichkeiten stehen würde, was mein Gehalt und das Erklimmen der Karriereleiter anbelangt. Ich wollte mich selbst nicht eingrenzen“, sagt Rolf Kipp heute.
Es folgte eine Phase von mehr als drei Jahren an Recherche und Versuchen, und Rolf Kipp wurde in der Branche des Netzwerkmarketings fündig, und dabei insbesondere beim US-amerikanischen Unternehmen Forever. 1978 in Arizona von Rex Maughan gegründet, bietet dieses bis heute Kosmetik, Fitnessgetränke, Nahrungsergänzungsmittel, Körperpflegeprodukte und die weltweit vollwertigsten pflanzlichen Ernährungsprogramme rund um die Aloe-vera-Pflanze an. Forever ist heute der grösste Hersteller von Aloe-vera-Produkten; Maughan rangierte zuletzt auf der Forbes-400-Liste auf Platz 368, mit einem Vermögen von 600 Millionen US-$, welches er sich mit Forever aufbaute. Das Vertriebssystem der Produkte, das auf der Basis von Empfehlungs- bzw. Network-Marketing fusst, besteht mittlerweile aus über acht Millionen Distributoren in über 160 Ländern weltweit.
Rolf Kipp ist seit 25 Jahren einer dieser Partner – und seit 21 Jahren die Nummer eins im Unternehmen. Seine Jahresumsätze befinden sich nach eigenen Angaben schon lange im zehnstelligen Bereich. Dies ermöglichen die hohe Produktnachfrage und das stetig steigende Interesse an seinem Geschäftsmodell. Zusammen mit seiner Ehefrau und Geschäftspartnerin Dominique Kipp erhielt er zuletzt, zusätzlich zu seinem hohen sechsstelligen Monatseinkommen, einen jährlichen Bonusscheck in Höhe von 1,3 Millionen US-€. Damit liegt das Duo auf Platz eins. Allein in den Jahren zwischen 2013 und 2020 erzielte Rolf Kipp laut eigenen Angaben Sonderbonuszahlungen von insgesamt fast neun Millionen US-$. Bis heute hat der mehrfache Millionär mit seinem Vertriebsnetz rund 70 Millionen € an Nettogewinn eingenommen.
Lange bevor das Internet und die damit einhergehende Digitalisierung Rolf Kipps Geschäft zusätzlich befeuerten, war er also bereits ein erfolgreicher Netzwerker – wenngleich der Berufsalltag damals verglichen zu heute etwas anders aussah: „Die Meetings wurden alle persönlich durchgeführt, was für mich 250 bis 300 Flüge im Jahr bedeutete. Statt des Handys gab es anfangs noch das Faxgerät. In den Treffen ging es immer wieder um die Vorstellung des Win-Systems und die einzigartigen Forever-Produkte – damals noch am Overheadprojektor mit Folien“, erinnert sich Rolf Kipp. „Am Abend folgte dann schon die Einschulung der neuen Geschäftspartner und am nächsten Morgen gegen sechs Uhr sass ich schon wieder am Flughafen, um in einer anderen europäischen Stadt das einzigartige Win-Forever-System vorzustellen.“
„Auf Basis von Empfehlungen für einzigartige Produkte, die man selber aus Überzeugung nutzt, bildet sich ein immer grösser werdendes, starkes Netzwerk. Je härter man an diesem arbeitet, desto mehr gibt dir dieses auch zurück. Es ist die Weiterentwicklung des weltweit erfolgreichen Franchisesystems, allerdings mit wesentlich geringeren Investitionskosten“, sagt Rolf Kipp.
Mit der Jahrtausendwende und dem Aufstieg des Internets erfolgte die Automatisierung und Ausdehnung des Netzwerks auf digitalem Weg. Aufgrund des eigenen Erfolgs als Forever-Marketer etablierte Rolf Kipp zunehmend seine eigene Personenmarke und baute ein Unternehmen rund um seinen Namen auf.
Je härter man an seinem Netzwerk arbeitet, desto mehr gibt dir dieses auch zurück.
Auf Rolf Kipps Website findet man heute seine Online-Akademie, auf der er Erfolgsgeheimnisse und den Einstieg ins Network-Marketing mit Forever mit Interessenten teilt. Sein Versprechen dabei: Ein ordentliches Zusatzeinkommen soll mit einem Aufwand von nur fünf Stunden pro Woche möglich sein. Das Training, dessen monatliches Abonnement 47 € kostet, erfolgt mittels Coachingvideos, die abwechselnd von Rolf Kipp selbst und seiner Frau gestaltet werden.
Die Videos sind bereits auf Englisch, Deutsch und Spanisch abrufbar, weitere Sprachen wie Französisch, Ungarisch oder Rumänisch sollen jedoch bald folgen, sagt Rolf Kipp, der noch mehr Menschen in ihrer Muttersprache erreichen will. Diese Prinzipien und der Kurs als Ganzes nennt sich das „Win-System“, welches schon heute das erfolgreichste System im Network in Europa ist.
Laut Rolf Kipp hat seine Tätigkeit in 25 Jahren übrigens mehr als 40 Millionäre hervorgebracht; darunter ein ehemaliger ungarischer Eisverkäufer, welcher durch Forever so viel Geld verdiente, dass er ins Immobiliengeschäft einstieg und heute neben seinem Network-Geschäft auch eigene Hotels betreibt.
„Die heutigen Millionäre sind oftmals nicht die Vorzeigeunternehmer gewesen, sie waren meist in einem klassischen Angestelltenverhältnis, in einem ,normalen‘ Beruf“, erzählt Rolf Kipp. Auch den Geschäftsführer einer der zwischenzeitlich grössten Autovermietungen Deutschlands – bis Sixt kam und ihn in die Schulden trieb – nahm Rolf Kipp unter seine Fittiche. Innerhalb weniger Jahre habe sich dieser wieder zurück zum Millionärsstatus hochgearbeitet.
Das Vorgehen scheint immer das gleiche zu sein: Sobald die Umsätze steigen und das Einkommen wächst, folgen Investitionen in andere Unternehmungen. Rolf Kipp selbst veranstaltet neben der Online-Schulungsplattform persönliche Coachings, physische Seminare und hält Vorträge. Ausserdem schrieb er in den vergangenen fünf Jahren zwei Bücher: „Das schönste Geschäft der Welt: Wie jeder bei Forever Living Products erfolgreich werden kann“ und „Forever Living Rich“. Letzteres kletterte in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung auf Platz eins der Amazon-Bestsellerliste in der Kategorie „Direktmarketing“.
Ein Geheimnis hinter den hohen Gewinnen sind die niedrigen Ausgaben und Fixkosten: „Ich besitze keine Firma, kein Bürogebäude und habe auch keinen Schwarm an Angestellten, die ich bezahlen muss. Das Kernteam sind meine Frau und ich, dann unsere beiden Assistentinnen und natürlich ein paar Freelancer für den Schnitt und das Bearbeiten unserer Coachingvideos – das war es dann auch schon“, sagt Rolf Kipp. Dazu kommt, dass er seit über 20 Jahren als Privatier in Monaco lebt – einer der sinnvollsten seiner Schachzüge, wegen der niedrigen Steuern. „Mir geht es auch nicht darum, immer mehr und mehr zu verdienen, sondern das Maximum an Lebensqualität aus dem zu schöpfen, was ich bereits habe. Viele meiner Kollegen haben es mir gleichgetan und leben heute in Monaco, Zypern oder Dubai.“
Was Rolf Kipp vor allem – auch nach so langem Verweilen in der Branche – gefällt, sind die Erfolgsgeschichten seiner Schützlinge. Anderswo hätten diese Menschen keine solche Chance gehabt, so Rolf Kipp; der Einstieg bei Win-Forever sei an keinerlei sozialen Status gebunden und für jeden zugänglich.
Ein wenig Verständnis für das Misstrauen und die Vorbehalte, die Aussenstehende gegenüber seiner Branche oftmals hegen, zeigt er auch: „Ich glaube, es fehlt an den Einblicken. Manche wollen und können aber auch nicht verstehen, wie erfolgreich man in diesem Geschäft werden kann. Besonders für ältere Generationen, wie die meines Vaters, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben und deren Jahreseinkommen ich nach wenigen Monaten übertroffen habe, ist das ja fast wie ein Schlag ins Gesicht“, sagt Rolf Kipp.
Indes denkt der Geschäftsmann auch über weitere Expansionsschritte Richtung Kanada und die USA nach. Um sich dort zu verankern, würde ein weiterer Wohnsitz folgen. Das eigene Karriereende sieht Rolf Kipp vorerst nicht – und überhaupt würde ein Ende erst mit dem Ableben erfolgen; bis dahin sei aber hoffentlich noch Zeit. Es gilt also für Rolf Kipp auch in Zukunft das Motto: „Forever Living Rich“.
Text: Chloé Lau
Fotos: Sander Jurkiewicz