FINANCIAL HERO

Mithilfe seines Sozialunternehmens „Three Coins“ will Goran Maric nicht nur die Finanzkompetenz von Menschen fördern – sondern dafür sorgen, dass Geldsorgen Schnee von gestern sind.

„Fragt man kleine Kinder, warum sie Millionär werden wollen, antworten sie meist mit: ,Weil ich anderen Menschen helfen möchte!‘ Im Kon­trast dazu fragen sich viele junge Erwachsene, welchen BMW sie sich kaufen sollen. Das ist der Punkt, an dem ich mich frage: Was ist in den Jahren dazwischen passiert?“, erzählt Goran Maric, CEO des Sozialunternehmens Three Coins.

Bereits in jungen Jahren beschäftigte Maric das Thema Finanzkompetenz, denn Geld sei für viele Menschen ein knappes Gut, mit dem sie nicht umgehen können, so Maric. Mit Three Coins will er deshalb die Finanzkompetenz von Menschen fördern – sie quasi von „financial zeros“ zu „financial heroes“ ­machen, wie er weiter sagt. Dazu bietet Three Coins, dessen Hauptsitz sich in Wien befindet, ein breit gefächertes Port­folio von etwa Workshops sowie App- und Websiteentwicklungen an und arbeitet unter anderem mit NGOs, Schulen und Partnern aus der Wirtschaft zusammen.

„Geld bestimmt sehr ­vieles in unserem Leben. Jede vierte Person, die bei der Schuldenberatung um Hilfe sucht, ist unter 30 Jahre alt und im Schnitt mit 30.000 Euro überschuldet. Der dritthäufigste Grund für Überschuldung ist irrationales Konsumverhalten. Mit Three Coins wollen wir Finanzkompetenz einfach und spielerisch vermitteln, sodass jeder Mensch sich ohne Geldsorgen frei bewegen kann“, erklärt Maric.

Seit 2018 ist er CEO von Three Coins, hat sich aber bereits davor für die Bildung von Menschen eingesetzt und war davon getrieben, etwas zu verändern. Bereits während seines Studiums an der Wirtschaftsuniversität Wien hat Maric das Social Entrepreneurship Forum gegründet, eine Event- und Info­plattform für (künftige) Social Entrepreneurs. Zudem ist er seit Längerem Teil der Wiener Global Shapers Community, einer Initiative des World Economic Forum, welche sich dieses Jahr dem Thema „Bursting Filter Bubble“ widmet (dadurch, dass sich Menschen gerne mit Menschen umgeben, die gleiche oder ähnliche Meinungen haben, entsteht eine Isolation in Richtung konträrer Ansichten – man bewegt sich in einer sogenannten Filter Bubble, Anm.).

Der nächste Schritt für Maric und Three Coins ist der Launch einer Finanz-App, die quasi ganz ohne Zahlen auskommt: „Die App stellt die zentrale Frage: ,Ist das, was du gekauft hast, etwas, das du gebraucht oder gewollt hast?‘ Sie soll den Benutzern Daumenregeln beibringen und ein Wegbegleiter hin zu mehr Finanzkompetenz werden. Three Coins selbst gibt dabei aber keine Beurteilung über gutes oder schlechtes Verhalten der Nutzer ab.“ Für die Veröffentlichung der App ist das Team um Three Coins gerade mit diversen Partnern im Gespräch und leistet so einen weiteren Beitrag für Maric’ ganz persönliches Anliegen: „Viele fallen auf Marketing- und Konsumspielchen herein und haben nicht das Bewusstsein, Geld anzulegen oder zu sparen. Ich denke, es ist wichtig, diese Lücken in der Gesellschaft zu erkennen und zu schliessen – dafür braucht es Menschen, die das in die Hand nehmen.“ Eben genau dies tut Maric.

Der Artikel ist in unserer April-Ausgabe 2019 „Geld“ erschienen.

Andrea Gläsemann,
Leitende Redakteurin

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