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An europäischen Flughäfen entsteht ein diskretes Dienstleistungsnetzwerk für zahlungskräftige Reisende: Chauffeurdienste, VIP-Terminals und Concierge-Services ergänzen die klassische Infrastruktur und bilden ein eigenes Segment.
An Flughäfen wie Zürich, Genf, Wien, München und Mailand hat sich in den vergangenen Jahren ein Bereich etabliert, der zwischen kommerziellem Flugverkehr und individueller Weiterreise angesiedelt ist. VIP- und Private-Terminals, eigene Zufahrten, spezialisierte Fahrdienste und externe Servicepartner operieren parallel zum regulären Passagierbetrieb.
In Genf betreibt Swissport Executive Aviation separate Lounges mit Zugang zum Vorfeld. In Zürich umfasst das VIP-Service persönliche Betreuung, eigene Sicherheitskontrollen, Lounge-Zugang und Limousinenanbindung. Wien verfügt über einen eigenständigen VIP-Terminal mit Assistenz und privater Abfertigung. In München erfolgt die Abwicklung über das VipWing und den General-Aviation-Bereich. Mailand bindet entsprechende Angebote über Betreiberstrukturen an Malpensa und Linate an.
Die Mobilität nach der Landung wird zunehmend als Teil einer integrierten Reisekette betrachtet. In der Schweiz sind etablierte Chauffeurdienste wie Edel & Stark und Blacklane aktiv; Blacklane bietet unter anderem eine Electric-Class-Kategorie. Daneben treten kleinere Anbieter auf, etwa PAMOOX, das dem gehobenen Transfersegment zugeordnet ist.
Im Vordergrund steht die Verzahnung einzelner Schritte: Abholung in Lounge oder am Vorfeld, Weiterfahrt ohne Nutzung öffentlicher Zonen, Unterstützung bei Gepäck und Formalitäten. Concierge-Dienstleister ergänzen diese Angebote, insbesondere für Unternehmen, Privatbanken und Family Offices. Anbieter wie Ten Lifestyle Group oder Quintessentially arbeiten mit internationalen Partnern und Finanzinstituten.
Preis- und Nachfrageangaben werden von Flughäfen und Dienstleistern kaum öffentlich ausgewiesen. Sichtbar ist jedoch, dass VIP- und Spezialservices als eigenständige Produkte geführt und zunehmend strukturiert angeboten werden. Der Wettbewerb findet weniger mit dem Taximarkt statt, sondern im Umfeld von Business Aviation, Limousinenservices und sicherheitsorientierter Personenmobilität.
Die „letzte Meile“ zwischen Flughafen und Zieladresse entwickelt sich damit zu einem Segment, das Diskretion, Planbarkeit und Servicekoordination bündelt. Flughäfen, Mobilitätsanbieter und Concierge-Firmen nutzen dafür bestehende Infrastrukturen, ohne dass diese bisher gesondert statistisch ausgewiesen werden.
Foto: Why Kei
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