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Nie wieder zeitaufwendige und fehlerhafte Qualitätskontrollen – zumindest nicht, wenn es nach Deevio geht: Das von Damian Heimel, Donato Montanari und Tassilo Glander gegründete Unternehmen mit Sitz in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, einen neuen Standard im Bereich der Qualitätssicherung zu setzen.
Mittels der von Deevio entwickelten Software und künstlicher Intelligenz (KI) ist es möglich, den Bereich der Qualitätssicherung zu automatisieren und die Fehlerquote auf weniger als 1 % zu reduzieren. „Bei Menschen geht man davon aus, dass sie 75 bis 80 % der Bauteile richtig erkennen, wir erreichen mit Deevio eine Genauigkeit von 98 bis 99 %“, so Heimel.
Das Einrichten von Deevios Soft- und Hardware (etwa Kameras und Lichtquellen) – inklusive Training der KI – in der Produktion des Kunden dauert in der Regel sechs Monate. Umsatz generiert das Start-up pro Kunde über einmalig zu zahlende Anschaffungskosten – welche von Projekt zu Projekt variieren und bei 20.000 € starten – und einer monatlichen Gebühr in der Höhe von rund 2.000 €. Der Fokus von Deevio liegt dabei auf den Bereichen Automobil, Giessereien und Pharma. „In der Automobilbranche sehen wir ein riesiges Potenzial für uns. Im Pharmabereich fangen wir gerade erst an“, so Heimel, der zuvor BWL an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert hat und anschliessend eine Stelle bei Viessmann, einem Familienunternehmen mit Sitz im deutschen Allendorf, das sich auf Heiz-, Kühl- und Lüftungstechnik spezialisiert hat, annahm.
2018 entstand dort im Zuge eines Projekts im Bereich Machine Vision die Idee zu Deevio. „Wir haben gesehen, dass es in der Industrie im Bezug auf Qualitätssicherung mittels KI eine Menge Potenzial gibt“, berichtet Heimel. Die Idee überzeugte Viessmann – das Unternehmen investierte eine Million €, ebenso konnte über das Förderprogramm (ProFIT) der Investitionsbank Berlin noch einmal eine Million € akquiriert werden.
Das Geschäft läuft, mittlerweile beschäftigt Deevio 14 Mitarbeiter, der Umsatz beträgt derzeit etwa 400.000 €. Weil die Aufträge kürzlich jedoch signifikant erhöht werden konnten, werde auch der Umsatz in ein paar Monaten deutlich steigen, sagt Heimel.
Das grosse Ziel für die Zukunft: „Wir wollen das Betriebssystem für Qualitätsinspektion werden. Mit Deevio haben wir die Möglichkeit, einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Industrie gestärkt und unsere industrielle Basis in Europa in das nächste Zeitalter geführt wird.“
Text: David Zehner
Foto: Deevio
Dieser Artikel erschien in unserer Ausgabe 10–20 zum Thema „Handel“.