CleevioAI ohne Investoren

Wie Larry Liu mit CleevioAI Europas KI-Business aufmischt – und dabei ganz ohne Investoren skaliert

Larry Liu war 23, als er während der Pandemie einen 45-Millionen-Euro-Deal mit der deutschen Bundesregierung abwickelte. Heute – vier Jahre nach seinem Eintritt in die Forbes 30 Under 30 – führt er mit CleevioAI eines der ambitioniertesten KI-Unternehmen Europas. Die Standorte des Unternehmens: Prag, Dubai, San Francisco. Das Geschäftsmodell: Künstliche Intelligenz als Automatisierungs-Booster für Grossunternehmen. Die Strategie: radikales Bootstrapping.

Der Aufbau von CleevioAI erfolgte aus einem Momentum heraus: Liu hatte KI in seinen bestehenden Unternehmen integriert, erkannte aber schnell, dass das Thema eine eigene Plattform braucht. Gemeinsam mit Co-Founder Mathias Tagwerker, Machine-Learning-Talenten aus Wien und der Cleevio-Gruppe wurde das Unternehmen gegründet. Heute beschäftigt CleevioAI über 160 Spezialist:innen, darunter Data Scientists, ML Engineers und KI-Berater:innen – viele sind als Sieger aus internationalen AI-Contests hervorgegangen, etwa der Capgemini Catalyst Challenge.

Das HQ in Prag umfasst 2.000 m², in den vergangenen zwei Jahren wurden von allen Standorten mehr als 400 Enterprise-Kunden betreut – darunter Daimler Truck, McDonald’s-Franchisenehmer, Miele und Kärcher. Die Anwendungen reichen von Predictive Modeling in der Schichtplanung über automatisiertes Unfalldaten-Processing bis hin zur vollständigen Workflow-Automatisierung in Logistik und Bestellwesen. Der Impact: Wo früher zehn Mitarbeitende nötig waren, genügt heute eine Person zur Endkontrolle.

Besonders bemerkenswert: CleevioAI ist komplett eigenfinanziert – keine VCs, keine Investoren. Dennoch konnte man sich in Pitches bereits gegen Beratungsriesen wie Accenture oder McKinsey durchsetzen. Auch mit SAP und PwC bestehen Technologiepartnerschaften.

Liu, der mit 17 erste Software-Projekte umsetzte und seine HTL-Ausbildung früh abbrach, verfolgt ein langfristiges Ziel: ein Börsengang in den nächsten fünf Jahren – idealerweise an der NASDAQ. Seine unternehmerische Grundhaltung: Probleme lösen, wo andere nicht mehr weiterwissen – und das mit vollem Einsatz: Bis zu 100 Stunden pro Woche Arbeit sind für ihn selbstverständlich.

Die Aufnahme in die Forbes 30 Under 30 sei ein Katalysator gewesen. Heute sieht sich Liu nicht nur als CEO, sondern als jemand, der Verantwortung übernimmt, Impact liefert – und den Anspruch hat, Technologie in den Dienst grosser Lösungen zu stellen.

Im Rahmen der Forbes 30 Under 30 List werden jährlich herausragende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft ausgezeichnet. Die Bewerbungsphase für die Ausgabe 2025 läuft aktuell. Einreichung und weitere Informationen gibt es hier.

Foto: beigestellt

Forbes Editors

Up to Date

Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen Sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.