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Die USA haben in den letzten Jahren tausende neue „Centi-Millionäre“ hinzugewonnen, also Menschen mit liquiden Vermögenswerten von mindestens 100 Mio. US-$. Laut einem Bericht von Henley & Partners besitzt das Land etwa ein Drittel aller Centi-Millionäre weltweit. Die Zahl der superreichen US-Bürger ist in den letzten zehn Jahren um 81 % gestiegen, was besonders in Städten wie New York, dem Bay Area in Kalifornien und Los Angeles deutlich wird.
Doch ein Teil dieser Reichen könnte aufgrund politischer Unsicherheiten die USA verlassen. Besonders im Vorfeld der Wahlen und im Zusammenhang mit einem Vorschlag der demokratischen Kandidatin Kamala Harris, eine 25%ige Steuer auf nicht realisierte Kapitalgewinne für Menschen mit einem Vermögen von über 100 Mio. US-$ zu erheben, wird über eine mögliche Abwanderung diskutiert. Henley & Partners, ein Unternehmen, das auf Investment-Migration spezialisiert ist, verzeichnet einen Anstieg der Anfragen reicher Amerikaner, die eine Aufenthaltsgenehmigung oder Staatsbürgerschaft im Ausland anstreben.
Ein weiteres Argument gegen die geplante Steuer ist, dass nicht realisierte Gewinne – also Wertsteigerungen von Vermögenswerten, die noch nicht verkauft wurden – in den USA bisher nicht besteuert werden. Viele Länder verzichten aus gutem Grund auf eine solche Steuer. Dennoch schätzt die Biden-Regierung, dass diese Massnahme in den Jahren 2025 bis 2034 etwa 503 Mrd. US-$ an zusätzlichen Steuereinnahmen generieren könnte.
Laut dem Bericht hat sich die Zahl der Centi-Millionäre weltweit in den letzten Jahren stetig erhöht – von 25.490 im Jahr 2022 auf 29.350 im Jahr 2024. China verzeichnet mit einem Anstieg von 108 % das stärkste Wachstum, gefolgt von den USA mit 81 %. Auch einige kleinere europäische Märkte wie Monaco, Polen und Montenegro haben starke Zuwächse gesehen.
Henley & Partners stellt fest, dass trotz des Wachstums in den USA immer mehr reiche Amerikaner alternative Aufenthalts- und Staatsbürgerschaftsmöglichkeiten in Betracht ziehen. Der CEO von Henley, Dr. Juerg Steffen, betonte den „faszinierenden Widerspruch“, dass die USA zwar das grösste Vermögenszentrum der Welt bleiben, gleichzeitig jedoch eine wachsende Zahl wohlhabender Amerikaner nach mehr wirtschaftlicher und politischer Sicherheit im Ausland sucht.
Text: Mary Whitfill Roeloffs
Foto: Vladimir Solomianyi