Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.
Die Regierung von Joe Biden hat mit der Inflation Reduction Act (IRA) und weiteren Förderprogrammen eine beispiellose Transformation der Energiewirtschaft eingeleitet. Insbesondere die Batterieindustrie profitiert von milliardenschweren Investitionen.
Präsident-elect Donald Trump plant jedoch, die IRA abzuschaffen und als „Green New Scam“ zu kritisieren. Doch das dürfte schwierig werden: Milliarden von US-Dollar sind bereits in Projekte geflossen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Von den insgesamt 400 Mrd. US-$, die für saubere Energie bereitgestellt wurden, sind 110 Mrd. US-$ in die Batterieindustrie geflossen. Diese Mittel fördern den Bau von Fabriken, darunter Panasonic in Kansas (4 Mrd. US-$), Honda und LG Energy Systems in Ohio (3,5 Mrd. US-$) und Hyundai in Georgia (5,5 Mrd. US-$). Viele dieser Projekte befinden sich in Staaten, die Trump bei der Wahl für sich gewinnen konnte, was zusätzliche Arbeitsplätze schafft und die heimische Produktion stärkt.
Ein zentrales Problem bleibt jedoch: Die meisten Materialien für Batterien, wie Lithium und Graphit, kommen aus China. Trumps angekündigte 60%-Zölle auf chinesische Produkte könnten die Kosten für Elektrofahrzeuge massiv erhöhen und den Markt bremsen. Gleichzeitig versucht die US-Regierung, die Abhängigkeit von China zu reduzieren, indem sie heimische Produktionskapazitäten aufbaut. Redwood Materials, gegründet vom Tesla-Mitbegründer JB Straubel, ist ein Beispiel für den Ausbau der Batterie-Komponentenfertigung in den USA.
Trotz der politischen Spannungen gibt es Hoffnung, dass Trumps Pläne nicht zu drastisch ausfallen. Elon Musk, CEO von Tesla, könnte aufgrund seiner engen Verbindung zu Trump Einfluss ausüben. Tesla profitiert stark von staatlichen Förderungen wie dem 7.500-US-$-Steuerguthaben für Elektroautos. Musk und andere Branchenführer könnten darauf hinwirken, dass die Rahmenbedingungen für die Batterieindustrie stabil bleiben.
Langfristig ist klar: Der Übergang zur Elektromobilität wird in den USA voranschreiten. Unternehmen wie GM, Ford und Tesla bauen weiter auf heimische Produktionsstätten, um Kosten zu senken und unabhängiger von Importen zu werden. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, ob die USA ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China weiter stärken können.
Text: Alan Ohnsman
Foto: olia danilevich