Argentiniens Krypto-Skandal im Wert von 4,6 Mrd. US-$: Der grösste Krypto-Diebstahl aller Zeiten

Der argentinische Präsident Javier Milei steckt bis zum Hals in einem gewaltigen Krypto-Skandal, der nun als der grösste Krypto-Diebstahl der Geschichte gilt.

Am 14. Februar 2025 hatte Milei auf X für eine wenig bekannte Kryptowährung namens LIBRA geworben, die angeblich die argentinische Wirtschaft ankurbeln und kleinen Unternehmen helfen sollte. Seine 3,8 Millionen Follower liessen sich von diesem Versprechen blenden und investierten. Der Wert der LIBRA schoss von fast null auf knapp 5 US-$, nur um innerhalb weniger Stunden wieder auf unter 1 US-$ zu fallen.

Milei löschte daraufhin den Post und behauptete, von den Details des Projekts nichts gewusst zu haben. Doch der Schaden war längst angerichtet: Mehr als 100 Betrugsanzeigen wurden gegen ihn eingereicht, und ein Richter leitete eine Untersuchung ein. Der Krypto-Unternehmer Hayden Davis, der zugegeben hat, an der Einführung von LIBRA beteiligt gewesen zu sein, erklärte ausserdem, dass er auch die Memecoin MELANIA ins Leben gerufen habe, die für eine kurze Zeit eine Marktkapitalisierung von 2 Mrd. US-$ erreichte.

Davis gab zu, etwa 100 Mio. US-$ mit LIBRA verdient zu haben und erklärte, dass er ein Verfahren namens „Sniping“ angewendet habe. Dabei kaufen Insider oder Bots neu eingeführte Tokens zu extrem niedrigen Preisen, was den Wert künstlich in die Höhe treibt, um dann mit grossen Gewinnen zu verkaufen. Ein illegaler Trick, der in regulierten Märkten als Front-Running gilt.

Als die Wellen der Empörung immer höher schlugen, versuchte Davis, die Situation zu entschärfen. Er betonte, dass er keinen Cent des Gewinns für sich persönlich beansprucht habe und bezeichnete die ganze Sache als ein „Experiment, das gründlich schiefgelaufen ist“. Er versicherte, dass Milei nicht korrupt sei, sondern lediglich von zweifelhaften Personen umgeben sei. Laut dem Blockchain-Analyse-Unternehmen Nansen verloren 86 % der Trader, die in LIBRA investierten, ihr Geld. Der Gesamtschaden belief sich auf 251 Mio. US-$, während eine kleine Gruppe von Glückspilzen 180 Mio. US-$ Gewinn einstrich.

Zu allem Überfluss gab es noch einen weiteren Schock im Krypto-Sektor: Die Krypto-Börse Bybit mit Sitz in Dubai wurde Opfer eines Hackerangriffs, bei dem 1,5 Mrd. US-$ an digitalen Vermögenswerten gestohlen wurden. Analysten gehen davon aus, dass nordkoreanische Hacker dahinterstecken, die für einige der grössten Sicherheitslücken in der Krypto-Branche verantwortlich sind. Die gestohlenen Mittel, hauptsächlich Ether, wurden in Windeseile auf verschiedene Wallets und Plattformen transferiert. Trotz dieses massiven Verlusts versicherte der CEO von Bybit, Ben Zhou, dass die Börse solvent bleibe und alle Kundengelder vollständig abgesichert seien.

Text: Nina Bambysheva
Fotos: Wikimedia Commons

Up to Date

Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.