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Polizeibehörden in Kalifornien testen aktuell das Mixed-Reality-Headset Vision Pro von Apple, um Überwachungsfeeds zu sehen, auf Datenbanken zuzugreifen und Verdächtige zu verfolgen. Die Orange County Sheriff’s Department hat das Gerät im vergangenen Monat in ihrem neuen Real-Time Operations Center vorgestellt. Dieses Zentrum bündelt verschiedenste Daten wie Kennzeichen-Scans, Handy-Ortungen und historische Strafregister.
Dave Fontneau, CIO der Abteilung, nutzte das Headset, um aus der Ferne auf eine virtuelle Version dieses Zentrums zuzugreifen. Dadurch konnte er Karten, Polizeidatenbanken und Überwachungsfeeds in einer 3D-Umgebung anzeigen, Einsatzkräfte steuern und Einsätze organisieren. Diese Technologie könnte langfristig teure, zentrale Überwachungszentren mit grossen Bildschirmen ersetzen.
Bisher wurden VR-Headsets hauptsächlich für das Training von Polizisten genutzt, um gefährliche Situationen zu simulieren. Mit der Vision Pro will Apple nun das Headset zu einem Überwachungstool weiterentwickeln, das Polizisten ermöglicht, von überall auf Überwachungsdaten zuzugreifen.
Obwohl der Preis von 3.499 US-$ hoch ist, sehen Analysten in dem Headset grosses Potenzial für die Polizeiarbeit. Laut IDC hat Apple im ersten Halbjahr 2024 etwa 200.000 Vision Pros ausgeliefert und damit 700 Mio. US-$ Umsatz erzielt. Der US-Markt für VR-Headsets wuchs in diesem Zeitraum um fast 69 % auf 1 Mrd. US-$, wobei 36 % der Verkäufe auf gewerbliche Kunden entfallen.
Das LAPD plant ebenfalls den Einsatz von fünf Vision Pros im Wert von 20.000 US-$, um die Überwachung zu verbessern. Durch Augmented Reality könnten über Live-Video-Feeds oder Karten wichtige Informationen wie Kennzeichen-Scans angezeigt werden. 3D-Visualisierungen von Überwachungsaufnahmen könnten helfen, Muster und Auffälligkeiten schneller zu erkennen.
Text: Thomas Brewster
Foto: Kindel Media