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Richard Lugner: 40 Mio. € Schulden und die Zukunft seiner Geschäfte
Vor Kurzem stand der 91-jährige gebürtige Wiener Richard Lugner in Begleitung der Hollywood-Ikone Priscilla Presley am Opernball im Rampenlicht. Nun offenbarte Lugner in einem Interview weniger glamouröse Nachrichten: Er habe 40 Mio. € Schulden.
Im Laufe seiner Karriere, die Lugner nicht nur als erfolgreichen Unternehmer, sondern auch als Promi kennzeichnet, sind finanzielle Höhen und Tiefen bei ihm keine Seltenheit.
Nachdem in der Vergangenheit grosse Summen für prominente Ballgäste wie Julia Roberts oder Kim Kardashian ausgegeben wurden, ist für Lugner nun Sparen angesagt. Das sieht auch er selbst ein: „Einen Megastar wie Julia Roberts werden wir uns zukünftig nun nicht mehr leisten können“, so Lugner.
Bereits im Jahr 2003 stand er mit Schulden in Höhe von 35 Mio. € kurz vor der Insolvenz. Heute, zwei Jahrzehnte später, scheint das finanzielle Ruder nur bedingt herumgerissen zu sein. „Wenn man viel baut und investiert, braucht man immer Geld“, erklärt Lugner. Die Neuigkeiten schlugen jedoch ein, wie eine Bombe: Nun verkaufe Lugners Familie sogar ihre Luxuskarossen und steige auf Gebrauchtwagen um, heisst es. Aktuell liegt Lugners Vermögen bei rund 80 Mio. €, angeführt von seinem Vorzeigeprojekt der Lugner City am Wiener Gürtel, dessen Ausbau im Jahr 2003 Lugner bereits 28 Mio.€ kostete.
Seine aktuellen Schulden katapultieren Lugner weit ausserhalb der Top 100 der reichsten Österreicher. „Es stimmt, dass wir 40 Mio. € Schulden haben. Wir sind allerdings ein erfolgreiches Einkaufszentrum, das im Krisenjahr 2023 die Umsätze gegenüber 2022 um 9,94 % steigern konnte“, so der Wiener. Die Lugner City ist zu 100 % im Besitz der Lugner-Söhne-Stiftung, und die Geschäftsführung des Unternehmens teilt er mit seinen zwei Söhnen und seiner Tochter.
Die Frage, wie der immense Schuldenberg gehandhabt wird, beantwortet Lugner mit einem Hinweis auf die Einhaltung eines langfristigen Kreditvertrages. Trotz der finanziellen Herausforderungen scheint sich sein Einkaufszentrum auch weiterhin profitabel zu entwickeln, es gäbe bereits neue Interessenten: „Wir stehen in Verhandlungen mit Douglas, Woolworth und MAM – Modern Asia Market, die Mieter der Lugner City werden wollen.“
Foto: Manfred Werner - Tsui