Christoph Trost

Das richtige Studium zu finden, kann schwierig sein. Christoph Trost und sein Team haben deshalb UNIspotter gegründet.

Mit einem „Wisch“ in der App kommt man zum richtigen Studium. Mittlerweile haben sie 50.000 User.

Sie haben selbst auch studiert. Was ­waren denn Ihre eigenen Überlegungen zum Studium?

Ich habe an der HTL IT und Netzwerktechnik gelernt. Ich konnte mir aber nicht vorstellen, das rein beruflich zu machen. Da war Wirtschaft schon eher eine Möglichkeit für mich. Ich habe lange überlegt, ob ich das wirklich will. Schlussendlich habe ich mich für Internationales Management am Joanneum in Graz entschieden und danach den „Chartered Financial Analyst“ als Fernstudium gemacht.

Sie waren also unsicher bei der eigenen Studienwahl?

Ja, die App ist auch ein persönliches Thema. Ich war Techniker und nicht 100-prozentig sicher, ob mir die Themen beim Wirtschaftsstudium zusagen würden. Es gibt einfach so viele Möglichkeiten und Programme.

Aus dieser Erfahrung heraus ist UNIspotter entstanden?

Im Sommer 2014 war ich auf der European Innovation Academy in Frankreich. Dort habe ich meine Co-Founder Verena Mai und Roger Kerse kennengelernt. Wir haben drei Wochen an der Grundidee gearbeitet, Unis transparenter zu machen. ­Unsere erste Plattform war „Learning Places“ Ende 2014, quasi Tripadvisor für Wirtschaftsstudienprogramme. Die hat aber nicht so gut funktioniert.

Wie funktioniert die App?

Es werden verschiedene Fragen gestellt: in welchem Bereich man etwa studieren möchte oder in welcher Sprache, etwa Englisch, und welches Budget man hat. Dann bekommt man Vorschläge mittels simplem Tinder-Interface. Es werden Programmbeschreibungen ­aufgelistet und Links zur Programmseite. Wir haben ein Karrierefeature eingebaut, welche Trends und Jobs es dazu gibt.

Die 16-Jährigen haben so viele Möglichkeiten, aber tun sich schwer, zu entscheiden.
Die 16-Jährigen haben so viele Möglichkeiten,
aber tun sich schwer, zu entscheiden.

Wer ist die Zielgruppe?

Bevor wir im November 2015 gelauncht haben, gab es nichts Mobiles zur Unisuche. Dabei sind besonders Schüler nur am Smartphone – 50 Prozent suchen so ihre Uni. Das waren für uns die interessanten Kernpunkte: Wir brauchen beim Zugang etwas Spielerisches und, dass Infos wirklich leicht aufzunehmen sind und es keine zu langen Texte gibt.

Sind jüngere Generationen überfordert von dem Angebot, das sie haben?

Wenn ich mit 16-Jährigen spreche, ist das eine andere Welt: Die haben so viele Möglichkeiten wie niemals zuvor. Aber sie tun sich schwer, das Richtige zu machen. Unsere Eltern haben oft einfach zwischen Medizin, Jus und Wirtschaft gewählt.

Christoph Trost ist gebürtiger Kärntner und studierte Internationales Management im Bachelor am Joanneum Graz. Danach absolvierte er den „Chartered Financial Analyst“ als Fernstudium. Bereits als Jugendlicher wollte er sich selbstständig machen. Durch einen Job bei ISAC rutschte er schliesslich in die Start-up-Szene. Mit seinen Co-Foundern Verena Mai und Roger Kerse launchte er im November 2015 UNIspotter und zog dafür auch nach Wien.
Christoph Trost ist gebürtiger Kärntner und studierte Internationales Management im Bachelor am Joanneum Graz. Danach absolvierte er den „Chartered Financial Analyst“ als Fernstudium. Bereits als Jugendlicher wollte er sich selbstständig machen. Durch einen Job bei ISAC rutschte er schliesslich in die Start-up-Szene. Mit seinen Co-Foundern Verena Mai und Roger Kerse launchte er im November 2015 UNIspotter und zog dafür auch nach Wien.

Wie viele Angebote habt ihr bei UNIspotter?

Es sind 2.000 Studienprogramme in Österreich. Vergangenes Jahr haben wir nach Deutschland ausgeweitet und haben damit 21.000. Auf Studierendenseite wollen wir den Fokus auf Asien legen. Das ist ein sehr spannender Markt. Vor allem Indien und China haben eine wachsende Mittelschicht. Und: Noch diesen Sommer wollen wir mit 28.000 Bachelor- und Masterprogrammen nach England expandieren.

Zu den weiteren Jahrgängen von 30 Under 30

Fotos: Jiri Turek & Jana Jaburkova

 

Forbes Editors

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