Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.
Jenny Abramson und Heidi Patel haben mit ihrem Venture Capital (VC) Fonds Rethink Impact erneut einen grossen Erfolg erzielt. Die beiden Unternehmerinnen, die sich darauf spezialisiert haben, Frauen-geführte Startups zu unterstützen, haben gerade 250 Mio. US-$ für ihren dritten Fonds eingesammelt. Damit wächst das verwaltete Vermögen von Rethink Impact auf über 500 Mio. US-$. Zu den Investoren gehören prominente Namen wie Melinda French Gates und Institutionen wie UBS.
Rethink Impact wurde 2015 von Jenny Abramson gegründet, inspiriert von ihrer Mutter Patty, die in den 1990er Jahren den Women’s Growth Capital Fund ins Leben rief. Zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin Heidi Patel, die viel Erfahrung im Bereich Impact Investing mitbringt, hat Abramson es geschafft, den grössten VC-Fonds der USA für Frauen-geführte Startups aufzubauen. Seit 2017 haben sie nun schon drei Fonds erfolgreich abgeschlossen, der aktuelle ist der grösste.
Besonders bemerkenswert: Während viele Venture-Fonds in der aktuellen wirtschaftlichen Lage Schwierigkeiten haben, neue Gelder zu sammeln, konnten Abramson und Patel ihren neuen Fonds innerhalb eines Sommers schliessen. Sie haben dabei starke Unterstützung von institutionellen Investoren wie Universitäten, Stiftungen und Finanzinstitutionen erhalten.
Rethink Impact setzt auf Unternehmen, die von Frauen geführt werden und zugleich grossen gesellschaftlichen Einfluss haben. Beispiele für erfolgreiche Investitionen sind Ellevest, die Finanzplattform von Sallie Krawcheck, das Bildungsunternehmen Guild Education von Rachel Romer und die mentale Gesundheitsplattform Spring Health von April Koh. Diese Unternehmen haben beeindruckende Bewertungen erreicht, was zeigt, dass der Fokus auf Frauen-geführte Firmen kein Kompromiss bei den finanziellen Erträgen ist. So wurde Guild Education zuletzt mit 4,4 Mrd. US-$ bewertet, während Spring Health auf 3,3 Mrd. US-$ kommt.
Abramson und Patel sehen es als ihre Mission, die Finanzierungslücke für Frauen-geführte Startups zu schliessen. Trotz ihrer Erfolge gibt es jedoch auch Kritik. Manche sehen in einem solch fokussierten Investmentansatz eine Einschränkung der Renditemöglichkeiten. Abramson und Patel widersprechen dem jedoch entschieden. Sie sind überzeugt, dass sie Chancen nutzen, die andere VC-Fonds übersehen, da sie sich auf eine Zielgruppe konzentrieren, die unterrepräsentiert ist, aber enormes Potenzial hat.
Trotz rechtlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen, wie zuletzt die Entscheidung eines US-Gerichts, das einer Initiative für schwarze Unternehmerinnen die Vergabe von Fördergeldern untersagte, bleibt Rethink Impact auf Kurs. Patel betont, dass sie und Abramson eine andere Strategie verfolgen als viele andere Venture-Fonds und sich nicht von kurzfristigen Hypes leiten lassen. Stattdessen konzentrieren sie sich auf langfristiges Wachstum und den Aufbau von nachhaltigen Beziehungen – sowohl zu ihren Investoren als auch zu den Gründerinnen, in die sie investieren.
Für Jenny Abramson und Heidi Patel ist ihre Arbeit mehr als nur ein Geschäft – es ist ihre Lebensaufgabe, eine fairere Finanzierung für Frauen zu schaffen und den VC-Markt nachhaltig zu verändern.
Text: Maggie McGrath
Fotos: www.rethinkimpact.com, Barta4