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Wer sich jetzt nicht von den Entwicklungen in den USA abschrecken lässt, ist ggf. am besten aufgestellt und einen Schritt voraus! Für alle gelten ja die gleichen wirtschaftlichen Spielregeln. Wir haben 5 Spezialisten, die den deutschsprachigen und amerikanischen Markt in ihren Bereichen genau kennen, dazu befragt.
„Trotz der Volatilitäten, die durch die politischen Veränderungen in den USA dieses Jahr verursacht wurden, sind die grundlegenden Rahmenbedingungen für Investments in den USA unverändert gut: Grösste Volkswirtschaft der Welt, höchstes BIP pro Kopf der grossen Volkswirtschaften, günstige demographische Bedingungen, eine hohe Arbeitsproduktivität und hohe Innovationskraft, starkes Wachstum der Unternehmensgewinne, niedrige Energiekosten und geopolitische Stabilität”, sagt Oliver Drews, Vice Chairman International, CFA Corporate Office in L.A.
Auch was die Zölle angeht, sind Unternehmen nicht machtlos, sondern können Massnahmen ergreifen. Christoph Richter, Director Transfer Pricing bei PWC, dazu: „Wenn Zollsätze steigen, müssen auch die Transfer Pricing-Modelle (und Wertschöpfungsketten) analysiert werden, um Kosteneffekte kompensieren zu können“. „Viele Firmen können und wollen den US-Markt nicht ignorieren, da sie davon ausgehen, dass der Zollkrieg bald beendet sein wird. Der 15-prozentige Zoll mit der EU stellt kein Hindernis für den Markteintritt dar“, meint auch Frank Breitenfeldt, Head of Transaction Services bei Rödl & Partner in Atlanta. Wir sehen z.B. weiterhin hohe M&A-Aktivitäten beim deutschen Mittelstand Richtung Nordamerika, sowohl vor als auch nach der Einigung im Zollstreit. Da immer mehr Unternehmen bei ihrem US Engagement vorerst einen Zusammenschluss oder die Übernahme von Unternehmen erwägen, hat die GATA ein neues spezielles Meeting im November diesen Jahres angesetzt, welches sich ausschliesslich mit diesem Thema befasst.
Und welche Auswirkungen bestehen im Bereich Personalbeschaffung?
Tilman Bender erlebt dieses Thema im Rahmen seiner Aktivitäten im Bereich Executive Search momentan in Washington verschärft mit. „Gerade Schweizer Firmen werden gezwungen, bei Zöllen von bis zu 39 % ihre US-Tochtergesellschaften stärker zu verselbstständigen – lokale Lieferketten auszubauen-die Eigenständigkeit wächst. Doch je unabhängiger die US-Teams agieren, desto grösser das Risiko, dass die strategische Anbindung an die Zentrale verwässert wird. Gefragt sind deshalb Führungskräfte mit „doppelter DNA“: tief in den USA verankert und gleichzeitig im Kontext ihre Muttergesellschaften im deutschsprachigen Raum zuhause. Executive Search wird dadurch anspruchsvoller, denn die Berücksichtigung bikultureller Fähigkeiten verengt den Talentpool weiter – macht aber genau diese Profile zum entscheidenden Erfolgsfaktor.
Ein kurzes Fazit ziehtHans-Michael Kraus, CEO der German-American Trade Association (GATA) und Rechtsanwalt bei Smith, Gambrell & Russel, LLP, Atlanta.
„Zu Recht beklagt die internationale Wirtschaft die kapriziöse Zollpolitik der Trump Regierung. Weniger Beachtung findet die Tatsache, dass der aktuellen US-Zollschranke von 15% für EU-Produkte auch in Deutschland die Einfuhrumsatzsteuer von 19% gegenübersteht. Aber letztlich entscheidend ist: Die Karawane der transatlantischen Wirtschaft zieht weiter, die US-Wirtschaftskraft ermöglicht nach wie vor hohe Renditen auf Unternehmensinvestitionen und für Neueinsteiger derzeit sogar einem 10%igen Rabatt durch aktuelle Euro/US Währungsgewinne.“
Alle zitierten Spezialisten referieren auch bei den Management Meetings der German American Trade Association zu diesen und weiteren Themen.
Letztes Meeting am 5./6.11. November in Zürich, weitere Termine dann 2026.
Anmeldung unter american-trade.org
