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Viele denken, dass der Wert von Virtual Reality und Augmented Reality irgendwo zwischen Spielerei, Science-Fiction und dem Experimentieren mit Digitalen Zwillingen und Avataren liegt. All das macht die Technologie zumindest schon mal irgendwie sexy – doch wie steht es um deren Profitabilität und Nutzen in Unternehmen?
Wie bei jeder grossen technologischen Evolution muss als erstes einmal investiert werden. Und die Realität dazu sieht gar nicht schlecht aus: Grosse und mittlere Unternehmen, die digital gut aufgestellt sind, haben meist bereits eine Strategie für den Einsatz von immersiven Technologien. Aus einer Studie der IDG Business Media GmbH von 2019 geht hervor, dass fast die Hälfte (48%) der Firmen mit 1.000 und mehr Beschäftigten bereits Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) im Produktivbetrieb einsetzen. Von den kleineren Unternehmen (bis 999 Mitarbeiter) sind es 30%.
Doch Unternehmen, die bisher noch kein VR und AR nutzen, scheitern häufig nicht nur aufgrund des geringen Budgets, das zur Verfügung steht. Weitere Hemmschwellen sind Sicherheitsbedenken und die Ansicht, die Technik sei noch nicht ausgereift. Oft fehlt es den Unternehmen einfach an Wissen und den nötigen Erfahrungen. Manche wollen sozusagen gleich barfuss auf den Mount Everest. Dabei ist es zunächst einmal wichtig, die Packliste für den Aufstieg zu kennen und einen Tourguide zu haben – also Partner, die ihnen helfen, einen Überblick in dem noch sehr unübersichtlichen Markt zu erlangen. Gerade aufgrund der Covid-19-Krise ist es für viele Unternehmer zudem eine grosse Herausforderung beispielsweise eine virtuelle Veranstaltung so stattfinden zu lassen, dass sie Erlebnisse und Engagements schafft, die das analoge Format noch toppen – etwa mit VR-Brillen.
Maren Courage
... ist ausgebildete Schauspielerin und Fotografin und gründete zusammen mit Oliver Autumn 2016 den VR Business Club, nach Unternehmensangaben Deutschlands grösste Dialog- und Matchmaking-Plattform zum Thema Virtual Reality, Augmented Reality und Mixed Reality mit Sitz in Potsdam.
AR und VR sind keine Raketentechnologien mehr. Neben sehr projektspezifischen und programmieraufwendigen Entwicklungen für Spezialanwendungen gibt es mittlerweile auch Plattformen für Standard-Einsatzszenarien. Diese machen es dem Nutzer leicht ganz ohne Programmierkenntnisse eigene VR- und AR-Anwendungen auf Basis vorhandener Daten und Inhalte im eigenen Haus zu erstellen.
Der Mehrwert der Technologien liegt aber nicht nur im Eventbereich. Als Ergebnis der sogenannten SparX Think Tanks (Workshopformate der Dialog- und Matchmaking-Plattform VR Business Club, Anm.) konnten sechs Hauptanwendungsbereiche von VR und AR in der Wirtschaft identifiziert werden: Im Recruiting & Employer Branding, im Training, im Bereich Assisted Reality, der Arbeitssicherheit und der Kommunikation von Produktportfolios können heute schon Prozesse nachhaltig optimiert, Zeit gespart und signifikante ROI´s erreicht werden. So hat etwa Boeing AR eingesetzt, um den Technikern Anweisungen für die Verdrahtungsschemata von Flugzeugen in ihrem Sichtfeld zu geben. Dadurch wird die Produktionszeit für die Verdrahtung um 25 % reduziert, die Produktivität um 40 % gesteigert und Fehlerquoten eliminiert. Und nicht zu vergessen: Der grösste Mehrwert der Technologien ist wohl ein ideeller. Denn das intuitive und emotionale Erleben mit VR entspricht einem authentischen und dem Zeitgeist angepassten Nutzererlebnis.
Gastkommentar: Maren Courage
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