Viermal Vielfalt

Vor der berühmten Qual der Wahl stehend haben wir einen kreativen Ausweg gefunden: Wir haben uns nicht entschieden. Um die Vielfalt in dieser alljährlichen Frauen-Ausgabe darzustellen, produzierten wir unser dickstes Heft aller Zeiten. Und statt einer einzigen haben wir plötzlich ganze vier Covervarianten.

Es war eine lange, ausführliche interne Diskussion, die wir zu Beginn der Produktion dieses Magazins geführt haben. Denn unsere alljährliche Frauen-Ausgabe – eine weltweite Initiative der Marke Forbes – stand an, in der wir Managerinnen, Unternehmerinnen, Gründerinnen, Forscherinnen und Künstlerinnen in den Vordergrund rücken und porträtieren. Die Fragen in der Diskussion: Wieso tauchen die Frauen (noch) nicht selbstverständlich regelmässiger auf? Wie sollen wir spannende Frauen porträtieren? Wie gehen wir mit vermeintlich klassischen Frauenthemen um? Letztendlich haben wir uns für einen gänzlich unverkrampften Ansatz entschieden: Wir nehmen diese Ausgabe als Anstoss, uns noch aktiver auf die Suche nach spannenden, erfolgreichen Frauen zu begeben – und porträtieren diese wie immer, ohne viel Aufhebens.

Und das haben wir auch gemacht. Herausgekommen ist eine bunte Palette an coolen Storys, die eine unfassbare Vielfalt abbilden. Wir wollten ganz im Forbes-Sinn „Role Models“ aufzeigen, die andere hoffentlich inspirieren und motivieren, ihren eigenen Weg zu gehen und erfolgreich zu werden. Dazu sprachen wir mit Weltraumforscherinnen über weibliche Astronautinnen, diskutierten mit einer Motorenproduktionschefin das angebliche Ende des Verbrennungsmotors, erörterten mit Universitätsrektorinnen in Europa und den USA Forschungs- und Diversitätsfragen und liessen uns von CEOs über Strategien und Change-Prozesse informieren. Die Qualität der Geschichten war äusserst hoch, die Themen breit gestreut, die angeschnittenen Perspektiven vielfältig.

Wir verschlossen aber natürlich keinesfalls die Augen vor der Realität: Themen wie Diversität, Frauenquote, Familie oder weiterhin existierende Vorurteile diskutierten wir, wenn sie sich mit unseren Gesprächspartnerinnen ergaben. Gleichzeitig führten wir aber auch Interviews, die in völlig andere Richtungen gingen.

Wie gross die Vielfalt ist und wie schwer uns deshalb auch die Auswahl fiel, zeigt sich ganz offensichtlich. Fast 200 Seiten Magazin haben wir diesmal – unser stärkstes Heft aller Zeiten. Und auch, als die monatliche Coverdiskussion anstand, gab es scheinbar keinen Ausweg, denn wir konnten uns schlicht nicht für ein Cover entscheiden. Also haben wir es auch nicht getan: Wir produzierten vier verschiedene Covermöglichkeiten, die allesamt zum Einsatz kommen. Wenn Sie also zwei Forbes-Exemplare dieser September-Ausgabe in die Hände bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die Covers sich unterscheiden. Wir zelebrieren damit eine Eigenschaft dieser Ausgabe und der Geschichten, die wir erzählen durften: ihre Vielfalt.

Klaus Fiala,
Chefredakteur

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