USAID investierte 1 Mio. US-$ in Elon Musks Starlink – Doch nun droht das Aus

Elon Musk nennt die US-Entwicklungsbehörde USAID auf seiner Plattform X eine „kriminelle“ Organisation. Dennoch hat SpaceX mit ihr Geschäfte gemacht. In den letzten vier Jahren kaufte USAID Starlink-Terminals im Wert von 1 Mio. US-$, um Internetzugang in Ländern wie Simbabwe und Südafrika bereitzustellen.

Die grösste Kooperation fand jedoch 2022 statt, als USAID gemeinsam mit SpaceX 5.000 Starlink-Terminals im Wert von 3 Mio. US-$ kostenlos an die Ukraine lieferte. Musk betonte damals die zentrale Rolle von Starlink für die ukrainische Armee: „Ein wesentlicher Grund, warum die Ukraine nicht von Russland überrannt wurde, ist die Starlink-Unterstützung, die ich bereitgestellt habe.“ Er wies darauf hin, dass Starlink an der Frontlinie das Rückgrat der militärischen Kommunikation sei, da andere Systeme zerstört oder gestört wurden.

Politische Spannungen und wirtschaftliche Interessen
Die Zusammenarbeit zwischen Musk und der US-Regierung zeigt die komplexen Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft. Während Starlink für humanitäre und militärische Zwecke genutzt wurde, stellte sich immer wieder die Frage, wer die Kosten trägt. SpaceX hatte wiederholt betont, dass der Betrieb von Starlink in Kriegsgebieten teuer sei, und forderte Unterstützung von der US-Regierung. Gleichzeitig geriet Musk wegen seiner offenen Kritik an politischen Entscheidungsträgern in den Fokus – ein Konflikt, der nun mit der Schliessung von USAID eine neue Dimension erreicht.

Nun gerät USAID ins Visier von Musk und der US-Regierung. Sein „Department of Government Efficiency“ (DOGE) hat grünes Licht erhalten, die Behörde zu schliessen. Berichten zufolge versuchten DOGE-Mitarbeiter, Zugang zu USAID-Büros und vertraulichen Unterlagen zu erhalten. Gleichzeitig wurden hunderte Mitarbeiter entlassen oder beurlaubt. Die Website der Behörde ist nicht mehr erreichbar, während Donald Trump internationale Hilfsgelder in Milliardenhöhe eingefroren hat. Senator Marco Rubio übernahm vorübergehend die Leitung und kündigte an, dass viele Aufgaben der Behörde auf andere Regierungsstellen verteilt werden. Was das für laufende USAID-Verträge bedeutet, bleibt unklar.

SpaceX und das ukrainische Digitalministerium haben sich zu den jüngsten Entwicklungen nicht geäussert.

Starlink war für die Ukraine ein strategischer Vorteil im Krieg gegen Russland, doch die Zusammenarbeit verlief nicht immer reibungslos. Berichten zufolge soll Musk 2022 den Zugang für Drohnen während eines geplanten Angriffs auf die russische Schwarzmeerflotte deaktiviert haben – sehr zum Ärger der ukrainischen Führung. Zudem äusserten US-Politiker Bedenken, dass Russland sich illegal Starlink-Terminals beschafft haben könnte, was Musk jedoch bestritt.

Trotz früherer Drohungen, den Dienst wegen hoher Kosten einzustellen, stellte SpaceX die Versorgung der Ukraine letztlich sicher. Nun könnte die Schliessung von USAID jedoch die Zukunft der Unterstützung durch Starlink erneut infrage stellen.

Text: Thomas Brewster
Fotos: ANIRUDH und Mariia Shalabaieva

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