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Der Wiener Sicherheitstechnikunternehmer und Buchautor Tom Urbanek braucht weder Bankomatkarte noch Wohnungsschlüssel, da er sich dafür Mikrochips in seine Hand implantieren liess.
Vergangenen Donnerstag erhielt er in den Räumlichkeiten von Taurus Sicherheitstechnik im 14. Wiener Gemeindebezirk den fünften Chip, der nun als Autoschlüssel dient. Statt einer traditionellen Schlüsselkarte nutzt Urbanek jetzt einen rund zwei Zentimeter langen Chip in seiner linken Hand, um seinen Tesla zu öffnen. Zusätzlich kann er diesen Chip mit verschiedenen Funktionen wie Kontaktdaten oder Links programmieren, die sich durch Scannen mit dem Handy öffnen lassen. Auch das Speichern von Passwörtern ist möglich.
Die Implantation der Chips wurde von einem sogenannten „Body Modification Artist“ durchgeführt und dauerte jeweils etwa 30 Minuten. Urbanek besitzt bereits vier weitere Chips, mit denen er bezahlen, Türen öffnen und Alarmanlagen steuern kann. Sogar seine Fitnessstudio-Karte hat er auf einem der Chips gespeichert.
Ein Röntgenbild zeigt die Implantate deutlich. Jeder Chip kostet etwa 300 €. Urbanek, der als Sicherheitstechniker arbeitet, kam durch einen Kunden auf die Idee. Er verwendet mittlerweile keine traditionellen Schlüssel mehr und sieht keine Einschränkungen durch die Chips. Er möchte andere Menschen informieren und inspirieren, auch wenn er gelegentlich Bedenken wie Überwachung oder Fremdsteuerung hört. Urbanek betont jedoch, dass die Chips keine aktive Energiequelle haben und somit ungefährlich sind.
Die Reaktionen auf Urbaneks Art, Türen zu öffnen oder zu bezahlen, sind unterschiedlich. An der Kasse in Geschäften sorgt er oft für Verwirrung, wenn er ankündigt, mit der Hand zu bezahlen, bevor er seine Hand hinhält und „mit Karte“ sagt. Am Ende sind die Leute überrascht, was mit der Technologie alles möglich ist. Ob der fünfte Chip sein letzter bleibt, hat Urbanek noch nicht entschieden.
Foto: Taurus Sicherheitstechnik GmbH/APA-Fotoservice/Tanzer