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Takaya Awata verwandelte ein kleines lokales Restaurant in den Schnellrestaurant-Riesen Toridoll Holdings und strebt nun nach globalem Erfolg.
Als der damals 23-jährige Awata mit seinen bescheidenen Ersparnissen ein kleines Restaurant in Kakogawa, einer Küstenstadt am Seto-Binnenmeer, eröffnete, nannte er es Toridoll Sanban-kan, was so viel bedeutet wie "Toridoll Geschäft Nr. 3". Das war ein Versprechen an sich selbst: Die ersten beiden Geschäfte würden bald folgen, und sein Ziel war es, drei Restaurants zu besitzen.
Vier Jahrzehnte später ist Toridoll Holdings, das an der Tokioter Börse notiert ist, zu einem Netzwerk von fast 2.000 Schnellrestaurants in 28 Ländern und Regionen mit 21 Marken herangewachsen. Das Aushängeschild ist Marugame Seimen, Japans grösste Udon-Kette nach Umsatz und Filialanzahl. Der Erfolg von Awatas Fast-Food-Imperium machte ihn zum Milliardär und schärfte seine globalen Ambitionen.
„Ich möchte, dass Toridoll weltweit wettbewerbsfähig ist“, sagt der 62-jährige Präsident und CEO in seinem Hauptquartier im Tokioter Stadtteil Shibuya.
Er hat das Ziel, das Unternehmen in den nächsten zehn Jahren auf einen Umsatz von 1 Billion Yen (7 Mrd. US-$) zu bringen. Um das zu erreichen, will Awata die Abhängigkeit von inländischen Kunden in einem schrumpfenden Markt reduzieren und sich auf das Auslandsgeschäft konzentrieren.
Die globale Schnellrestaurant-Branche wuchs zwischen 2019 und 2023 um 5 % pro Jahr auf über 1 Billion US-$ und war damit der am schnellsten wachsende Sektor im gesamten Gastronomiemarkt, so Tommaso Nastasi, Partner bei der Beratungsfirma Deloitte. Doch in Japan, das mit einer alternden Bevölkerung, weniger Vollzeitjobs und stagnierenden Löhnen kämpft, haben Restaurantbetreiber auch mit steigenden Kosten und einem Mangel an Arbeitskräften zu tun.
Trotz dieser Herausforderungen verzeichnete Toridoll im letzten Geschäftsjahr, das im März endete, einen Rekordumsatz von 232 Mrd. Yen, wobei 38 % davon aus dem Ausland kamen. Der Nettogewinn stieg um 48 % auf 5,7 Mrd. Yen, unterstützt durch einen schwachen Yen, der die Gewinne aus dem Ausland verstärkte. Dennoch verloren Toridolls Aktien im letzten Jahr 5 % an Wert. Awata, der 2022 Milliardär wurde und in die Liste der 50 reichsten Japaner aufgenommen wurde, verfügt über ein aktuelles Vermögen von 1,1 Mrd. US-$.
Bis März 2028 plant Toridoll eine Umsatzsteigerung auf 420 Mrd. Yen, wobei fast die Hälfte davon aus dem Ausland kommen soll. Die Anzahl der Filialen soll auf 4.900 mehr als verdoppelt werden, davon 3.000 im Ausland. Während Toridoll fast alle seiner 1.100 inländischen Restaurants besitzt, werden etwa die Hälfte der 861 Auslandsfilialen als Franchise- oder Joint-Venture-Betriebe geführt.
Das Aushängeschild Marugame Udon, wie die Kette ausserhalb Japans bekannt ist, betreibt bereits 264 Filialen im Ausland, von Hawaii bis Phnom Penh. Awata passt die Speisekarte den lokalen Vorlieben an, mit würzigen Brühen in Indonesien oder kalten Udon-Schüsseln mit Salat und Hähnchen in den USA.
Awata plant, 100 Mrd. Yen für Zukäufe auszugeben, wobei bisher etwa 20 % dieser Summe investiert wurden. Mit neuen Filialen von Marugame und der Hongkonger Reisnudelkette Tam Jai, den beiden grössten Auslandsgeschäften von Toridoll, will er weiter expandieren.
Obwohl Toridoll während der Covid-19-Pandemie Verluste in Höhe von 5,5 Mrd. Yen verbuchte, hat sich das Unternehmen erholt und profitiert nun von vermehrtem Takeaway-Geschäft und neuen Konzepten wie „Udon in der Tasse“.
Text: Zinnia Lee und James Simms
Fotos: www.toridoll.com, Phan Cuong, Alva Pratt