Sichtbar in der Welt von Google und KI

Künstliche Intelligenz verändert die Art und Weise, wie Menschen nach Informationen suchen. Doch wer bei Google nicht sichtbar ist, hat bei ChatGPT und Co. schlechte Karten. Viele Firmen verlieren sich im digitalen Dschungel – oder geraten an zweifelhafte Anbieter. Die Agentur Convact zeigt Unternehmen, wie sie ihre Sichtbarkeit steigern.

Rund 99.000 Suchanfragen wickelt Google pro Sekunde ab – als un­angefochtener Marktführer entscheidet die Suchmaschine mitunter über Erfolg oder Niederlage im E-Commerce-Geschäft. Jetzt mischt sich aber ein neuer Trend dazu: Immer mehr Menschen greifen bei ihrer Onlinesuche auf KI-Tools wie ChatGPT zurück. „Unternehmen spüren, dass sie etwas tun sollten, um bei der Onlinesuche nicht den Anschluss zu verpassen“, sagt Convact-Mitgründer Bastian Diers – oft sei aber nicht klar, was. Im schlimmsten Fall treibe sie das in die Arme von „Scharlatanen“, wie Diers sagt. Er möchte mit seiner Agentur auch Aufklärungsarbeit leisten – denn Unternehmen können aus der KI-Optimierung grosse Vorteile ziehen. Die Basis ist und bleibt aber die klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO, kurz für Search Engine Optimization), sagt der Convact-Chef.

Ohnehin macht die Agentur
von Bastian Diers und Dominik Bayer einiges anders als ihre Mitbewerber, erklären die Gründer. Zum einen verzichtet sie auf eine Mindest­vertragsdauer – Kunden können mit jedem Monatsende über die weitere Zusammenarbeit entscheiden. „Wir wollen, dass Kunden aufgrund unserer Leistung bleiben; und nicht, weil ein Vertrag es diktiert“, sagt Diers. Zum anderen setzt Convact einen klaren Fokus: Diers’ Team will nicht alle Aspekte des Onlinemarketings abdecken, sondern ist auf die Such­maschinenoptimierung für Google spezialisiert. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir darin am besten sind“, so der Convact-Chef. Das hat die Agentur unter anderem für den Onlineshop Gabionen24 unter Beweis gestellt: 2021/22 hat Convact Gabionen24 mit einer SEO-Kampagne unter die Arme gegriffen – innerhalb von zwölf Monaten gelang es der Agentur, die Anzahl der Webseiten­besucher beinahe zu verdreifachen, so der Convact-CEO. Der Umsatz habe in dieser Zeit um 70 % zugenommen. Auf den erfolgreichen Startschuss folgte eine mehrjährige Zusammenarbeit, in der Convact Gabionen24 auf dem Weg zur Marktführerschaft unterstützt hat. Dieses Jahr sei der Onlineshop für eine stolze Summe übernommen worden, sagt Diers.

Der Name Convact ist ein Brainstorming-Produkt aus „Conversion“ und „Impact“, die erfolgreiche Umwandlung eines Webseitenbesuchs in eine gewünschte Aktion. Möglichst weit oben in Google-Suchrankings gelistet zu sein, sei immer noch die Maxime, daran ändere auch die steigende Beliebtheit von KI-Tools nichts – der SEO-Inhalt müsse zwar angepasst werden, sagt Diers, „80 bis 90 % macht aber immer noch eine gute SEO-Grundlage aus“, erklärt er. Grundsätzlich sieht das für ChatGPT, Perplexity, Gemini und Co ähnlich aus. „Allerdings gewichten die Plattformen unterschiedlich. Gemini legt zum Beispiel mehr Wert auf Backlinks“, so der Agenturgründer. Die Schilderungen machen deutlich, dass viel Hintergrundwissen notwendig ist. „Gut gemachte Suchmaschinenoptimierung ist unfassbar zeitaufwendig“, sagt Diers. Texte werden geschrieben, redaktionell aufbereitet und strategisch eingebaut. Für ein Unternehmen entsteht ein Aufwand von zwei bis drei Vollzeitstellen, schätzt der Convact-Gründer. Diese Aufgabe an eine SEO-Agentur weiterzureichen komme deutlich günstiger. Unschlüssigen Unternehmern rät er, selbst auf die Suche zu gehen: Auf welchem Platz scheint das ­eigene Unternehmen bei Google auf? Schafft es das Unternehmen in die Empfehlungen von ChatGPT? Beide Suchmaschinen hängen eng zusammen und Diers ist überzeugt, dass sich daran in absehbarer Zeit nichts ändern wird. KI-Tools sind für ihre Schöpfer vergleichsweise energie- und kostenintensiv. Daher sollen sie das Internet so schnell wie möglich nach Informationen absuchen. Das begünstigt wiederum Webseiten, die bereits SEO-optimiert sind. Die Prinzipien der Suchmaschinen­optimierung ändern sich nur geringfügig, so der Agenturchef.

Die Gründungsgeschichte der Agentur nimmt ihren Anfang zwar nicht „klassisch in einer Garage, aber auf dem Dachboden meiner Eltern“, lacht Diers. Diers und sein Mitgründer lernten sich in der Schule kennen und beschlossen während des Studiums, ihre Technikaffinität zu nutzen, um Geld zu verdienen. Sie stiessen auf das Geschäft rund um Amazon-Affiliate-Links, wollten also Kunden für „ihre“ Web­seiten gewinnen.

Ihr Wissen über SEO eigneten sich die beiden damals aus Büchern an; mit dem Bewerben von Nischenseiten machten sie erste Umsätze. Heute dürfen Diers und Bayer wählerischer sein. Sie betreuen derzeit über 70 Kundenprojekte gleichzeitig, manche davon seit mehreren Jahren. Einen Onlineshop betreiben fast alle ihrer Kunden. „Viele haben vorher bereits einiges ausprobiert, auch mit anderen Dienstleistern, und sind jetzt auf der Suche nach Qualität“, so Diers. Für geeignete Interessenten führt Diers’ Team eine kostenlose Potenzialanalyse durch, die als Video versendet wird. „Das kann man sich in Ruhe ansehen. Sollte dann die Lust bestehen, mit uns zu reden, vereinbaren wir weiterführende Gespräche“, so Diers.

In den vergangenen acht Jahren haben Diers und Bayer Hunderte Branchen kennengelernt – das hilft, einzuschätzen, wie gross das Potenzial tatsächlich ist. Ob ihre Arbeit erfolgreich ist, lässt sich leicht messen. Wenn Agenturen ihren Kunden etwas anderes kommunizieren, rät Diers zu einer gesunden Skepsis: „Das Schöne an unserer Branche ist: Es ist ein reines Zahlenspiel.“ Besucherströme auf Webseiten lassen sich auslesen. Allerdings sei „Traffic“ kein Selbstzweck, so der Gründer – er ist ein Instrument, um mehr Umsatz zu generieren. Wer bei Google unter den Top Three erscheint, generiert am meisten Klicks, KI-Tools bedienen sich häufig der zehn Erstgereihten. Für alle aber gilt: je weiter oben, desto besser. SEO-Qualität gewinnt für die Rankings zusehends an Bedeutung, sagt Diers – wer heute sichtbar sein will, sollte nicht auf den Zufall setzen.

Bastian Diers ist Mitgründer und Geschäftsführer der SEO-Agentur Convact. Das elfköpfige Team berät Unternehmen in allen Aspekten der Google-Suchmaschinenoptimierung.

Foto: Convact

Ines Erker

Up to Date

Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen Sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.