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An der Spitze der Milliardärsliste der Eidgenossen hat sich seit dem letzten Jahr nichts getan: Auch 2025 liegt – unverändert an erster Stelle – das Ehe- und Unternehmerpaar Aponte ganz vorne, mit jeweils 37,7 Mrd. US-$ Vermögen aus dem Schifffahrt- und Logistik-Giganten MSC.
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(#44) Gianluigi (84) und Rafaela Aponte (80), je 37,7 Mrd. US-$, MSC (Schifffahrt, Logistik)
Gianluigi und Rafaela Aponte besitzen jeweils 50 % der Anteile an der weltgrössten Reederei MSC. Gianluigi lernte Rafaela in den 1960er-Jahren auf einer Reise kennen, als er selbst noch Kapitän war. Gemeinsam stiegen sie 1970 in die Schifffahrtsbranche ein, als sie mit 200.000 US-$ Kredit ein Schiff kauften. 2022 erwarb MSC Bolloré Africa Logistics, den afrikanischen Transport- und Logistikzweig der Bolloré-Gruppe, um sechs Mrd. US-$. Sohn Diego Aponte ist Präsident von MSC.
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(#212) Ernesto Bertarelli (59), 11,5 Mrd. US-$; Serono (Biotech, Healthcare und Investments)
Ernesto Bertarelli erbte nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1998 den Biotechnologie-Riesen Serono, Hersteller des Multiple-Sklerose-Medikaments Rebif. Gemeinsam mit seiner Schwester Dona (#7 der Schweizer und #430 der internationalen Liste) steigerte er den Umsatz des Unternehmens auf 2,4 Mrd. US-$, bevor er es im Jahr 2007 für über 13 Mrd. US-$ an den Pharmariesen Merck verkaufte. Ernesto und Dona sind gemeinsam Vorsitzende der Bertarelli Foundation, die sich auf Meeresschutz und biowissenschaftliche Forschung konzentriert. Die familieneigene B-Flexion Group investiert in Gewerbeimmobilien in London und in Pharmaunternehmen.
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(#287) Ivan Glasenberg (68), 9,7 Mrd. US-$; Glencore (Metalle und Bergbau)
Ivan Glasenberg hält den grössten Einzelanteil an Glencore, dem weltweit grössten Rohstoffhändler, und war dort von 2002 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2021 als CEO tätig. Nach seinem MBA-Abschluss an der USC startete Glasenberg seine Karriere als Marketingexperte in der Kohleabteilung von Marc Rich & Co. in seiner Heimat Südafrika. Das Unternehmen wurde 1994 zu Glencore und ging 2011 an die Börse. Glencore-Gründer Marc Rich wiederum, der 1983 aus den USA flüchtete, nachdem er wegen mehrerer Straftaten, darunter Steuerhinterziehung, angeklagt worden war, wurde 2001 von Bill Clinton begnadigt.
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(#341) Magdalena Martullo- Blocher (56), 8,8 Mrd. US-$; EMS-Chemie (Polymer- und Chemiekonzern)
Magdalena Martullo-Blocher verdankt ihr Vermögen ihrer Beteiligung an EMS-Chemie, dem Schweizer Polymer- und Chemiekonzern. Sie übernahm 2004 die Leitung des Unternehmens, als ihr Vater Christoph Blocher in den Bundesrat wechselte – er verkaufte damals seine Anteile an Magdalena und ihre drei Geschwister Rahel, Miriam und Markus, die ebenfalls Milliardäre sind. Bevor Martullo-Blocher 2001 in den Vorstand von EMS-Chemie eintrat, hatte sie Führungspositionen bei Johnson & Johnson und beim Schweizer Getränkehersteller Rivella inne. 2015 trat sie in die Fussstapfen
ihres Vaters und ging in die Politik: Sie wurde als Nationalrätin ins Schweizer Parlament gewählt.
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(#361) Thomas Schmidheiny (79), 8,4 Mrd. US-$; Holcim (Zement, Bau- und Ingenieurwesen)
Thomas Schmidheinys Vermögen speist sich zum Grossteil aus dem Zement- und Baustoffriesen Holcim, der 2014 durch eine Megafusion entstand. Sein Urgrossvater Jacob Schmidheiny hatte das Familienunternehmen, das mit den Jahren von der Familie zu einem Ziegel- und Zementimperium aufgebaut wurde, 1912 gegründet. Thomas Schmidheinys Vater Max teilte das Erbe 1984 auf; Thomas erbte den Zement- und Betonlieferanten Holcim, sein Bruder Stephan erhielt den Betonlieferanten Eternit.
Thomas, heute Ehrenvorsitzender von Holcim, schied 2018 aus dem Vorstand aus. Er besitzt Weingüter in Kalifornien, Argentinien und der Schweiz; sein Sohn war Mitbegründer des Berliner Filmverleihs DCM und seine Tochter baute eine Brauerei in Lateinamerika auf. Schmidheinys Grossvater hatte eine Winzergenossenschaft gegründet, sein Vater begann, auf dem Familiengut Heerbrugg Wein anzubauen, als Schmidheiny noch ein Kind war.
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(#401) Guillaume Pousaz (43), 7,8 Mrd. US-$; Checkout.com (Fintech, Investitionen)
Guillaume Pousaz gründete Checkout.com 2012, um die Online-Zahlungsabwicklung für Geschäfte und Käufer weltweit zu vereinfachen. Im Januar 2022 sammelte Checkout.com eine Mrd. US-$ von privaten Investoren ein; die Bewertung stieg damit auf 40 Mrd. US-$. Im Dezember 2022 senkte Checkout.com seine interne Bewertung auf elf Mrd. US-$, da die Bewertungen von Fintech-Unternehmen im Lauf des Jahres einbrachen. Pousaz, CEO von Checkout.com, hält schätzungsweise knapp zwei Drittel des in London ansässigen Unternehmens.
7
(#430) Dona Bertarelli (57), 7,4 Mrd. US-$; Serono (Biotech, Healthcare)
Der Grossteil von Dona Bertarellis Vermögen stammt aus dem Verkauf des familieneigenen Biotechnologieunternehmens Serono im Jahr 2007 für über 13 Mrd. US-$. Heute konzentriert sie sich auf den Meeresschutz und ist Sonderberaterin der Vereinten Nationen. Bertarelli wurde die schnellste Frau, die die Welt umsegelte, als ihr Team 2016 um die Jules-Verne-Trophäe segelte. Ihr gehören das Hotel Park Gstaad, das Five Seas Hotel in Cannes und der Country Club Genf.
8
(#498) Rahel Blocher (49), 6,8 Mrd. US-$; EMS-Chemie (Polymer- und Chemiekonzern)
Rahel Blocher verdankt ihr Vermögen EMS-Chemie, dem Schweizer Polymer- und Chemieriesen, den ihre Familie seit Jahrzehnten führt. Sie erhielt ihren Anteil, als ihr Vater Christoph Blocher 2004 seine Anteile an seine Kinder verkaufte, um ein Amt im Schweizer Bundesrat anzutreten. Ihre Schwestern Magdalena und Miriam sowie ihr Bruder Markus sind ebenfalls Milliardäre. Im Gegensatz zu Magdalena Martullo-Blocher (#4 der Schweizer Liste), der langjährigen CEO des Unternehmens, ist Rahel nicht aktiv in die Geschäftstätigkeit von EMS-Chemie involviert – stattdessen leitet sie die Investmentgesellschaft ihres Vaters Christoph Blocher, Robinvest, und sitzt im Verwaltungsrat seiner Stiftung auf der Schweizer „Musikinsel“ Rheinau.
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(#634) Martin Haefner (71), 5,6 Mrd. US-$; CA Technologies (Software, Investitionen, Technologie)
Martin Haefners Vermögen stammt grösstenteils aus seiner früheren Beteiligung am IT-Management-Softwarehersteller CA Technologies, der im Juli 2018 von Broadcom übernommen wurde. Er erbte die Hälfte der Anteile seines Vaters Walter an CA Technologies, als dieser im Juni 2012 starb. Der damals mit 101 Jahren älteste Milliardär der Welt war der Gründer der Amag, des grössten Automobilunternehmens der Schweiz. Martin Haefner erbte so auch einen Anteil am Autohaus Amag, das Marken wie Volkswagen, Audi, Bentley und Porsche vertreibt. Seine Schwester, Eva Maria Bucher-Haefner, erbte gleich viele Anteile an CA Technologies und der Amag. Martin Haefner kaufte ihren Anteil an der Amag im Jahr 2018. Zusammen mit seiner Schwester ist er Eigentümer des Hotels Bellerive
in Lausanne.
10
(#650) Rudolf Maag (79), 5,4 Mrd. US-$; Stratec Medical (Medizinprodukte, Healthcare)
Rudolf Maags Vermögen stammt
aus dem Bereich Medizinprodukte. Maag, Sohn eines Metzgers, schloss 1973 sein Studium am Insead mit einem MBA ab und begann seine Karriere beim Schweizer Pharmaunternehmen Sandoz. Später wechselte er zum Dentalgiganten Straumann, wo er 1990 die Medizinproduktesparte aufkaufte und sie später als Stratec Medical an die Börse brachte. 1999 fusionierte Rudolf Maag Stratec mit dem Schweizer Medizinproduktekonzern Synthes und erwarb einen Anteil von 15 %, der später an Johnson & Johnson verkauft wurde.
Foto: MSC