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OpenUp, ein Unternehmen für psychisches Wohlbefinden, hat sich bei seiner jüngsten Serie-A-Finanzierung 25 Mio. US-$ gesichert. Mit einer Onlineplattform, die Beratungen in mehr als 22 Sprachen anbietet, modernisiert das Unternehmen die Unterstützung der psychischen Gesundheit für Organisationen. Die Vision ist ein Arbeitsplatz, an dem das psychische Wohlbefinden im Vordergrund steht und hochwertige präventive Lösungen ohne Hindernisse wie komplexe Schulungen oder lange Wartezeiten angeboten werden.
Wie kam es zur Gründung von OpenUp?
Gijs Coppens (Founder, CEO): Ich war als Ingenieur der TU Delft an der Spitze eines innovativen Glühbirnenunternehmens in Asien und bemerkte da eine Wissenslücke, wenn es darum geht, was hilfreich ist, um das Geschäft voranzutreiben, und was die Menschen über Psychologie wissen. Diese Neugierde führte mich zurück in die Niederlande, wo ich in Tilburg und Amsterdam das Studium der klinischen Psychologie aufnahm. Als klinischer Psychologe erkannte ich, dass viele Probleme von Klienten durch frühzeitige Betreuung hätten verhindert werden können – das inspirierte mich zur Idee von OpenUp, präventive psychologische Unterstützung zugänglich zu machen und damit Leben zu verändern. Die Pandemie hat unser Bedürfnis nach Selbstbeobachtung und digitalen Lösungen noch deutlicher gemacht und OpenUp auf eine neue Flughöhe gebracht.
Welche Veränderungen beobachten Sie in Bezug auf die Anerkennung der Relevanz des psychischen Wohlbefindens am Arbeitsplatz?
G. C.: Die Pandemie war ein beispielloser Weckruf, der uns dazu zwang, unsere Prioritäten neu zu bewerten. Das psychische Wohlbefinden erfährt immer mehr Aufmerksamkeit, wobei der Einzelne für sich selbst bestimmt, wie eine ausgewogene Work-Life-Balance erreicht wird, und gleichzeitig anerkennen Unternehmen die Auswirkungen des psychischen Wohlbefindens ihrer Mitarbeiter auf die Produktivität. Arbeitsaufgaben und psychisches Wohlbefinden müssen bei allen Mitarbeitern in Balance sein, damit das Unternehmen effektiv vorankommt. Wenn man in einem Bereich Topleistungen erbringt, den anderen aber vernachlässigt, führt dies zu einem Ungleichgewicht. Diese Erkenntnis führt wiederum dazu, dass Lösungen für das psychische Wohlbefinden immer dringlicher werden, da die Unternehmen erkennen, dass die Kosten für Burn-out und Fehlzeiten höher sind als die Präventivmassnahmen dagegen. Das Wohlbefinden der Mitarbeiter steht also ganz oben auf der Agenda der Personalabteilungen; und inmitten einer sich wandelnden Unternehmenslandschaft gewinnt das psychische Wohlbefinden an Bedeutung.
Wie unterscheidet sich OpenUps Ansatz von ähnlich motivierten Unternehmen?
G. C.: Wir erkennen die Besonderheit jedes Einzelnen und jeder Organisation an. Wir gehen auf diese Vielfalt ein, indem wir eine umfassende 360-Grad-Lösung anbieten, die auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ob Einzel- oder Gruppensitzungen mit einem Psychologen, Masterclasses oder selbstgesteuerte Lernprogramme: Wir haben Optionen für alle. Dieser personalisierte Ansatz gilt für alle Unternehmen, von Einzelhandelsriesen bis hin zu jungen Tech-Start-ups. Wir bringen ‚High Tech‘ und ‚High Touch‘ in Einklang, weil wir an beides glauben – an Technologie und an Menschen, die sich für andere engagieren. Wir wollen ein innovatives und digitales Unternehmen sein, das seinen einfühlsamen, menschlichen Kern nicht aus den Augen verliert.
Könnten Sie diese Kombination aus Hightech-Lösungen und menschlicher Komponente näher erläutern?Anne-Marie Andric, CHRO: Dieses einzigartige Gleichgewicht ermöglicht es uns, umfassende Unterstützung für das psychische Wohlbefinden zu bieten, die sowohl allgemein zugänglich als auch persönlich ist. Es erhöht nicht nur die Effektivität unserer Dienstleistungen, sondern macht sie auch anpassungsfähig an die sich entwickelnden Bedürfnisse der Organisationen und Personen, denen wir dienen. Und die bewusste menschliche Note sorgt dafür, dass unsere Dienstleistungen mit Wärme, Einfühlungsvermögen und Respekt für die individuellen Erfahrungen erbracht werden.
Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Dienstleistungen bei den Mitarbeitern der Organisationen, mit denen Sie strategische Partnerschaften eingehen, Anklang finden?
A. A.: Wir verfolgen gesellschaftliche Trends und erstellen auf der Grundlage dieser Erkenntnisse relevante Inhalte, die sich an den raschen Wandel anpassen. Der kontinuierliche Dialog mit unseren Kunden ist in der DNA unseres Unternehmens verankert, damit wir mit ihnen wachsen und auf ihre sich wandelnden Bedürfnisse eingehen können.
Wir wissen, dass unterschiedliche Personen und Unternehmenskulturen ein individuelles Engagement erfordern. Ganz gleich, ob es sich um den Kontakt zu den Mitarbeitern von Decathlon oder zu den Beratern von KPMG handelt: Wir bieten massgeschneiderte Lösungen, die den individuellen Bedürfnissen jedes Einzelnen gerecht werden.
Und wie stellt OpenUp die Zugänglichkeit seiner Dienstleistungen für Mitarbeiter mit unterschiedlichem Hintergrund sicher?
A. A.: Unsere Mission bei OpenUp ist der universelle Zugang zu psychischem Wohlbefinden; wir legen Wert auf Vielfalt und gehen auf unterschiedliche Hintergründe ein. Unsere benutzerfreundliche Plattform bietet einfachen Zugang zu personalisierten Diensten in über 22 Sprachen und gewährleistet gleichzeitig den Schutz der Privatsphäre. Die Mitarbeiter können vertraulich auf unsere Dienste zugreifen, ohne jemanden in ihrem Unternehmen zu informieren.
Was sind Ihre unmittelbaren Zukunftspläne?
G. C.: Wir haben die einmalige Chance, Millionen von Menschenleben zu beeinflussen, indem wir zum europäischen Marktführer werden. Wir sehen einen Wandel, bei dem traditionelle Industrien und grössere Organisationen Wohlbefindenslösungen wie die unseren annehmen, was unseren potenziellen Einfluss vergrössert. Im Zuge unserer Expansion
wollen wir mehr Sprachen anbieten, neue Märkte erschliessen und die Zugänglichkeit für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen sicherstellen. Unser ehrgeiziger Fahrplan sieht die Einführung einer eigenen App vor, die den Nutzern unsere Dienste näherbringt. Unsere treibende Kraft ist die Überzeugung, dass psychisches Wohlbefinden ein allgemein zugängliches Recht und kein Privileg sein sollte.
Anne-Marie Andric ist eine erfahrene HR-Führungskraft und Interim Chief Human Resource Officer von OpenUp. Gijs Coppens ist Innovationsingenieur, klinischer Psychologe, Gründer und CEO von OpenUp und Gründer von iPractice. interaktive psychologische Behandlungen anbietet.
Foto: Beigestellt