Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen Sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.
Nike erhöht ab dem 1. Juni 2025 die Preise für ausgewählte Schuhe und Bekleidungsartikel. Die Preisanpassungen liegen je nach Produkt zwischen 2 US-$ und 10 US-$. Schuhe, die zwischen 100 US-$ und 150 US-$ kosten, werden bis zu 5 US-$ teurer, während Modelle, die über 150 US-$ liegen, um bis zu 10 US-$ im Preis steigen.
Ausgenommen von der Erhöhung sind alle Kinderprodukte, Artikel unter 100 US-$ sowie die beliebten Modelle Air Force 1 und Jordan-Bekleidung und Accessoires.
Der Hintergrund für diese Preiserhöhungen sind die US-Zölle auf Importe aus China und Vietnam. Rund 50 % der Nike-Schuhe werden in diesen beiden Ländern hergestellt. China ist mit einem Zollsatz von 30 % belegt, Vietnam mit 10 %. Obwohl Nike die Erhöhungen nicht explizit auf die Zölle zurückführt, sind diese ein wichtiger Faktor. Das Unternehmen erklärt, dass Preisanpassungen Teil der normalen saisonalen Planung sind, mit denen Kostenentwicklungen und Marktbedingungen ausgeglichen werden.
Während Kund:innen die höheren Preise ab Juni spüren werden, müssen Nikes Handelspartner:innen sich erst ab Juli auf die neuen Konditionen einstellen. Dies liegt daran, dass Nikes neues Geschäftsjahr im Juli beginnt. Die Preisanpassungen erfolgen somit zum Start des neuen Geschäftsjahres.
Andere grosse Sport- und Schuhmarken wie Adidas, Brooks, Under Armour und Skechers haben sich gemeinsam gegen die Zölle ausgesprochen. Sie forderten von der US-Regierung eine Ausnahmegenehmigung, da die zusätzlichen Kosten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Arbeitsplätze gefährden könnten. Zudem warnen sie vor möglichen Lieferengpässen, die durch die Zölle ausgelöst werden können.
US-Präsident Donald Trump hat bislang nicht direkt auf die Bitten der Marken reagiert. Er hatte aber zuvor Einzelhändler wie Walmart aufgefordert, die Kosten der Zölle nicht an die Verbraucher:innen weiterzugeben. Trotzdem ist klar, dass höhere Importkosten meist langfristig die Endpreise erhöhen.
Diese Entwicklung zeigt, wie stark globale Handelskonflikte sich auf Preise und Verbraucher:innen auswirken können – und wie Unternehmen darauf reagieren müssen.
Text: Antonio Pequeño IV
Foto: Luis Felipe Lins