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Die Geschichte der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe begann vor rund 230 Jahren. Ihre Wurzeln reichen bis zum Jahr 1796, als das Bankhaus Hauck & Sohn gegründet wurde, zurück. Seitdem kamen und gingen viele Trends, doch einer ist geblieben: Eine enge Kundenbeziehung und kompetente Beratung sind für Hauck Aufhäuser Lampe auch heute noch die grössten Stärken – und das, was die Traditionsbank modern hält.
Ein internationaler Vergleich sei erlaubt, und der ist gewaltig: Das durchschnittliche Lebensalter eines US-amerikanischen Unternehmens ist im vergangenen Jahrhundert um satte 52 Jahre gesunken. 1920 wurden Unternehmen im Aktienindex S&P 500 im Schnitt 67 Jahre alt, heute sind es nur noch 15. Verglichen dazu ist die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe mit ihrer mehr als 230-jährigen Historie ein regelrechtes Urgestein. Zugegeben, der Vergleich hinkt etwas, da Unternehmen und besonders Banken in Europa teils deutlich älter werden als ihre amerikanischen Pendants – die Diskrepanz ist dennoch immens und zeugt von der grossen Kontinuität und zugleich der starken Veränderungsbereitschaft des Bankhauses.
Der Unterschied zum Mitbewerb, der Hauck Aufhäuser Lampe ausmacht, basiert auf zwei traditionellen Werten: enge Kundenbeziehungen und exzellente Expertise. Dass dieses Fundament trägt und unverändert Bestand hat, zeigen die Geschäftszahlen: Das Ergebnis nach Steuern betrug 2022 satte 85 Mio. €, was einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 85 % entspricht. Die Assets under Management (AuM) und Assets under Custody (AuC) stiegen auf insgesamt 257 Mrd. € an. Die hohe Wachstumsdynamik war unter anderem durch die Fusion zweier Traditionsbanken getrieben: Hauck & Aufhäuser übernahm Anfang 2022 das Bankhaus Lampe, so entstand Hauck Aufhäuser Lampe. Dabei legte der Geschäftsbereich Private & Corporate Banking deutlich zu – übrigens im Einklang mit den anderen Geschäftsbereichen der Bank. „Das hervorragende Ergebnis des Jahres 2022 zeigt, dass wir mit unserem diversifizierten Geschäftsmodell für unterschiedliche Marktlagen gut aufgestellt sind“, so CEO Michael Bentlage.
Hauck Aufhäuser Lampe gestaltet mit der Fusion den deutschen Markt – denn viele deutsche Banken wurden in den vergangenen Jahren von internationalen Häusern gekauft. Oliver Plaack, im Vorstand für das Kerngeschäftsfeld Private and Corporate Banking verantwortlich, sagt: „In der Region zwischen Hamburg und München haben sich mit der Zeit viele lokale Platzhirsche etabliert. Diese sind aber in den vergangenen zehn Jahren entweder von der Bildfläche verschwunden oder von global agierenden Unternehmen übernommen worden.“ Mit bundesweit elf Standorten – darunter Präsenzen in allen wichtigen Wirtschaftsregionen – besitzt das Bankhaus eine grosse Stärke und gleichzeitig die wichtige Nähe, um seine Klientel direkt vor Ort zu beraten und zu begleiten. Zwar stammen die meisten Kunden aus Deutschland, neben den heimischen Standorten ist Hauck Aufhäuser Lampe aber auch an sechs Standorten in anderen europäischen Ländern sowie in China vertreten.
Oliver Plaack ist für das starke Private-Banking-Geschäft mit vermögenden und hochvermögenden Kunden verantwortlich. Er wurde im Rheinland geboren und begann dort auch seine Karriere, weshalb er die Bankenlandschaft der Region kennt wie kaum ein anderer. 1990 startete er als Bankier bei der Commerzbank und ging acht Jahre später zu HSBC Trinkaus & Burkhardt, wo er sich in 18 Jahren vom Kundenbetreuer zum Leiter für Private Banking entwickelte. 2016 wechselte er zum Bankhaus Lampe in die erweiterte Geschäftsleitung und war dort ebenfalls für das Kundengeschäft verantwortlich. Nach der Integration im vergangenen Jahr wurde Plaack Mitglied des Vorstands bei Hauck Aufhäuser Lampe. „Mittlerweile bin ich seit mehr als 25 Jahren im Geschäft mit anspruchsvollen, familiären, privaten und unternehmerischen Vermögenssituationen“, erläutert Plaack.
Genau wie die Bank hat sich der Bankier seine Karriere lang am Kunden orientiert. „Ich habe nicht über strategische Abteilungen in meine jetzige Rolle gefunden, sondern war immer nah am Kunden“, erzählt er. „Das war es auch, was mich an meine jetzige Stelle gezogen hat: dieser enge Kundenkontakt. Denn ich glaube, eine Organisation kann nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn sie sich am Kunden orientiert.“ Zu dieser Klientel zählen wohlhabende Privatpersonen und Familien genauso wie Unternehmer und Unternehmen, die hohe Ansprüche an die Verwaltung ihres Vermögens haben – ein überaus komplexes Unterfangen, denn anders als bei Mitbewerbern steht bei Hauck Aufhäuser Lampe nicht nur das private Geschäft der Kunden im Mittelpunkt, sondern auch das unternehmerische. „Wir konzentrieren uns nicht nur auf das Asset-Management, sondern decken ein viel grösseres Spektrum wie auch Finanzierungen oder den Zahlungsverkehr ab – Leistungen, die man sonst nicht bei der Privatbank vermutet“, erklärt Plaack. Für Small- und Mid-Cap-Unternehmen bietet die Privatbank ausserdem Research-, Sales- und Handelsdienstleistungen.
Viele Banken beschäftigen sich zu sehr mit sich selbst und zu wenig mit ihren Kunden und Mitarbeitern.
Oliver Plaack
So ist Hauck Aufhäuser Lampe in der Lage, höchst individuell auf die verschiedensten Kundensituationen einzugehen; übrigens über eine lange Zeit: Viele der Kundenbeziehungen reichen über Generationen zurück, wodurch ein einzigartiges Vertrauensverhältnis zwischen Bank und Kunde besteht. Durch die enge Begleitung wissen die Experten der Privatbank schliesslich, welche Bedürfnisse der jeweilige Kunde hat, sogar, welche Lebensziele er verfolgt, und können so die richtigen Produkte anbieten.
Wer das Geschehen im Bankenmarkt verfolgt, weiss: Die Börsenkurse deuten bislang teils steil nach oben, jedoch zeitweise unterbrochen von deutlichen Rücksetzern etwa durch den Kollaps der Silicon Valley Bank in den USA oder wenig später die Notrettung der Credit Suisse durch die UBS. Das Geschäft der beiden Häuser war zwar ohnehin in Schwierigkeiten, aber auch durch rapide Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank, die ebenso anderen Banken Kopfschmerzen bereiten.
Nicht so Hauck Aufhäuser Lampe: Das Bankwesen baut auf Vertrauen, und hier steht das Bankhaus auf sicheren Füssen. „Wir haben keine Bankenkrise, sondern eine Krise einzelner Banken“, sagt Plaack. „Und wir merken gerade in diesem Umfeld, wie sehr uns unsere Kunden aufgrund der jahrelangen Beziehungen, die wir mit ihnen pflegen, vertrauen.“ Während viele Geschäftsbanken unter den höheren Zinsen leiden, profitieren Privatbanken davon; Plaack spricht sogar von einer „Renaissance der Privatbanken“. „Wir wollen unsere Kunden durch alle Höhen und Tiefen ihres Lebens begleiten – aber auch durch alle Höhen und Tiefen des Kapitalmarktumfelds“, ergänzt er.
Vor rund zehn Jahren, als Banken – private und geschäftliche – noch mit den Nachwehen der Finanzkrise beschäftigt waren, drängten viele Neulinge aufs Spielfeld, angefangen von dynamischen Fintech-Start-ups bis hin zu dezentralisierten Finanzprodukten wie Kryptowährungen. Diese machten etablierten Banken mit ihren neuen Technologien und Geschäftsmodellen zunehmend Konkurrenz. Dass traditionsbewusste Banken hingegen oftmals Gefahr laufen, in der Vergangenheit stecken zu bleiben und neue Trends zu verschlafen, ist auch Plaack bewusst. Doch Hauck Aufhäuser Lampe ist für neue Entwicklungen gut aufgestellt: Nachhaltigkeit und Diversität spielen schon seit Jahren eine wichtige Rolle für das Haus, hat es doch bereits seit längerer Zeit einen Nachhaltigkeitsbeirat, der Investments mit Blick auf ESG-Kriterien bewertet. Plaack sieht dieses Thema nüchtern: „Der ehrbare Kaufmann ist bei vielen Akteuren auf dem Markt ein gewachsenes Selbstverständnis – aber es scheint nicht überall so zu sein. Unser Ziel ist es, mit der Regulatorik konstruktiv und vorausschauend umzugehen.“
Das gilt auch für neue Technologien. So ist Hauck Aufhäuser Lampe längst auch im Kryptomarkt aktiv. Unter anderem begleitete das Bankhaus Anfang 2023 die Siemens AG als Registerführer bei der Begebung des ersten Krypto-Wertpapiers Deutschlands. Solche Schuldscheine können aufgrund der Blockchain-Technologie sicherer und einfacher verwahrt werden; es ist ausserdem leichter, ihre Eigentumsrechte zu übertragen. „Wir wollen unsere Kunden über Generationen begleiten, und dafür müssen wir in der Lage sein, Trends nicht nur zu folgen, sondern diese frühzeitig zu erkennen und so umzusetzen, dass sie der Kunde leicht nutzen kann“, so Plaack. Neben Krypto-Wertpapieren zeigt sich die zunehmende Digitalisierung im Bankengeschäft bei Hauck Aufhäuser Lampe auch durch Produkte wie die digitale Vermögensverwaltung Zeedin – denn Plaack weiss: Immer mehr Menschen möchten ihr Vermögen in gute Hände geben und unabhängig von ihrem Standort mit ihren Beraterinnen und Beratern in Kontakt stehen.
Um zukunftsfähig zu bleiben, ist es laut Plaack wichtig für die Bank, investitionsfähig und -bereit zu sein. Der Wunsch, diese beiden Kriterien zu erfüllen, geht, wie so vieles bei Hauck Aufhäuser Lampe, auf die starke Kundenorientierung zurück. Plaack: „Wir wollen unseren Kunden nicht nur die Dienstleistungen bieten, die sie suchen – wir wollen sie mit modernen Lösungen überraschen.“
In Zukunft will Hauck Aufhäuser Lampe deshalb noch individuellere Lösungen anbieten. „Unser Kerngeschäft soll auch in Zukunft die liquide und illiquide Vermögensverwaltung für private und unternehmerische Kunden sein“, sagt Plaack, bevor er fortfährt: „Wir wollen weiter wachsen und werden dazu unsere Kompetenzen ausbauen.“ Anstatt in die Breite zu gehen, möchte Hauck Aufhäuser Lampe die bereits vorhandene Produktpalette vertiefen. Auf die Frage, ob neue Kundensegmente erschlossen werden sollen, antwortet Plaack: „Wir denken nicht in Kundensegmenten, denn wir sehen, dass ein 25-jähriger Start-up-Gründer an unseren Dienstleistungen genauso interessiert ist wie eine 80-jährige Bestandskundin. Wir wollen unsere Kunden nicht in irgendwelche Schubladen stecken.“ Die Gewinnung von Neukunden ist dabei ein klares Ziel.
Mit rund 230 Jahren Geschichte hat Hauck Aufhäuser Lampe bereits viele technische und gesellschaftliche Veränderungen durchlebt. Ein starker Kundenfokus und eine leistungsfähige Produktpalette werden Kennzeichen der Privatbank bleiben – obwohl der deutsche Bankenmarkt eher dem US-amerikanischen Trend grosser Konzernbanken folgt, die Wachstum über die Nähe zum Kunden stellen. Plaack: „Viele Banken beschäftigen sich zu sehr mit sich selbst und zu wenig mit ihren Kunden und Mitarbeitern. Wir wollen unsere Tradition beibehalten, durch die Kundenbrille blicken und so in Zukunft noch individuellere Zugänge ermöglichen und gemeinsam Werte schaffen.“
Oliver Plaack ist seit 2016 im Bankhaus Lampe für das Kundengeschäft verantwortlich. Als 2022 Hauck Aufhäuser Lampe entstand, wurde er Mitglied des Vorstands.
Text: Erik Fleischmann
Fotos: Tillmann Franzen