MILENA FOR MILLENIALS

Begonnen mit selbst designten Handyhüllen, bietet das von Milena Jäckel gegründete Start-Up „Iphoria“ mittlerweile über 2.500 Lifestyle-Produkte an. Dabei richtet sich Iphoria an kosmopolitische Millenials.

Not macht bekanntlich erfinderisch. So erging es offenbar auch ­Milena Jäckel: Weil es ihrer Meinung nach keine schönen ­Handyhüllen gab, designte sie ihre eigene, erkannte darin das Potenzial für eine Geschäftsidee und gründete 2012 mit 22 Jahren Iphoria. Sie sollte damit ein gutes Gespür bewiesen haben: 2018 erzielte Iphoria laut eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 2,5 Millionen €.

Das Unternehmen richtet sich dabei ausschliesslich an weibliche Kunden: „Iphoria ist für Frauen, welche kosmopolitische Millennials sind, die gerne reisen, in einer Grossstadt leben und eine positive Einstellung zum Leben haben“, so Jäckel. Iphoria – ein Kofferwort aus den englischen Übersetzungen für „Ich“ und „Euphorie“ – soll solchen Frauen die passenden Accessoires bieten.

Wie die Zielgruppe auch, sind Iphorias 20 Mitarbeiter allesamt weiblich. Angefangen bei Handy­hüllen  – beginnend bei 29,90 €  – bietet das Unternehmen mittlerweile über 2.000 Produkte in seinem Onlineshop an, welche europaweit, nach Asien und in die USA versendet werden. Neben Reiseaccessoires und Handyzubehör (unter anderem auch Necklace Cases) gehören mittlerweile auch luxuriöse Kleidungsstücke aus Kaschmir und Taschen zum Sortiment.

Ein überzeugter Handelspartner war dabei von Anfang an das exklusive Berliner Warenhaus KaDeWe. Mittlerweile sind weitere Händler wie die britische Kaufhauskette Harvey Nichols, Breuninger in Deutschland und Steffl in Wien auf die bunten Eyecatcher aufmerksam geworden. Ausserhalb Europas sei der lukrativste Markt Japan: „Wir treffen in Städten wie Tokio mit unseren schicken und nützlichen Teilen wie Handyhüllen zum Umhängen genau den Geschmack der technikbesessenen Bevölkerung“, sagt Jäckel.

Auch Unternehmen in Indien sind an ihren Produkten interessiert. „Einmal hatte ich einen Call mit einem indischen Geschäftsmann, der sehr interessiert an einer Zusammenarbeit war. Als er mich dann sah, bat er mich, den CEO zu holen. Als ich ihm sagte, dass ich das wäre, verneinte er und meinte, er wolle den ‚richtigen CEO‘ sprechen“, so Jäckel. Generell sei dies aber die Ausnahme.

Das Wachstum Iphorias geschah über die Jahre organisch, Investoren hatte Jäckel – bis auf ihre Eltern mit einem geliehenen Anfangskapital von mehreren Tausend Euro wie sie sagt – keine. Um in dieser erfolgreichen Art und Weise weiterarbeiten zu können, ernannte Jäckel zu Jahres­beginn Nicole Mierswa, zuvor Head of Marketing bei Iphoria, zur CEO, welche nun vor allem für die strategische Ausrichtung zuständig ist. Jäckel selbst wechselte von der CEO-Rolle in die der CDO (Chief Design Officer). „Ich bin sehr erleichtert über die neue Konstellation. Das Unternehmen ist so komplex geworden, dass ich irgendwann keine Zeit mehr hatte, all meine Ideen umzusetzen“, so Jäckel.  Sozusagen unter dem Motto „zurück zum Ursprung“ sollte das nun wohl wieder möglich sein – und Iphoria so neue Designs für weiteres Wachstum sichern.

Text: Chloé Lau
Foto: Iphoria

Der Artikel ist in unserer September-Ausgabe 2019 „Women“ erschienen.

Forbes Editors

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