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Kentucky Fried Chicken (KFC) ist in Österreich auf Expansionskurs. Die modernen Restaurants der US-Kette sollen vor allem die junge Generation ansprechen und gleichzeitig auf die individuellen gastronomischen Bedürfnisse der Österreicher eingehen. Agnieszka Imsirovic, Head of Marketing and Supply Chain von Queensway Europe, dem Franchisenehmer für KFC Austria und Slowakei, steckt hinter dem Erfolg hierzulande und erzählt, was hinter dem aktuellen Offensivkurs von KFC steckt.
Wie positioniert sich KFC auf dem österreichischen Markt?
Agnieszka Imsirovic: Grundsätzlich konzentriert sich KFC darauf, ein Geschmackserlebnis zu bieten und einen hohen Wiedererkennungswert zu schaffen. Die drei Hauptrezepturen, für die wir bekannt sind, sind „Crispy“, „Original“ mit elf Kräutern und Gewürzen sowie „Hot and Spicy“. Diese Vielfalt zieht Kunden an und sorgt dafür, dass sie immer wieder zu uns kommen, um unsere Hühnchen zu geniessen. Unser Ziel ist es, uns in Österreich als modernes Unternehmen zu positionieren, das auf dem neuesten Stand ist und viel in Marktforschung investiert. Dadurch sind wir in der Lage, individuell auf die Wünsche der österreichischen Kunden einzugehen.
Hat die österreichische Bevölkerung im Gegensatz zu anderen Ländern besondere Ansprüche und Bedürfnisse, wenn es um Fast Food geht?
Die österreichische Bevölkerung zeigt eine ausgeprägte Vorliebe für Fast Food. Etwa 90 % der Österreicherinnen und Österreicher essen regelmässig in Fast-Food-Restaurants. Ich beschreibe die Österreicher immer gerne als Crispy-Chicken- und Sour-Cream-Liebhaber (lacht). Ausserdem haben wir vor einigen Jahren herausgefunden, dass sich viele Kunden in unseren Restaurants guten Kaffee wünschen – also wurde 2021 „KFC Café“ ins Leben gerufen, wo wir gemeinsam mit Lavazza qualitativ hochwertigen Kaffee und diverse Mehlspeisen anbieten. Das gibt es so auch in keinem anderen Land. Grundsätzlich sind hierzulande auch die vegetarischen Optionen sehr beliebt; rund 4 % aller Kunden wählen eine Veggie-Option aus unserem Produktsortiment. Das wirkt jetzt nicht viel, aber die Tendenz ist auf jeden Fall steigend, weil hierzulande viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird.
Wie kann eine Fast-Food-Kette wie KFC ihre Beliebtheit bei der Generation Z steigern, die zunehmend an Bedeutung für den Markt gewinnt?
KFC erfreut sich besonders bei der jungen Bevölkerung grosser Beliebtheit. Dies lässt sich zum einen durch den anhaltenden Trend zu Geflügel erklären, während der Verzehr von rotem Fleisch kontinuierlich abnimmt. Zum anderen können wir bei der Produktentwicklung, bei der Architektur der Restaurants und auch im Social-Media-Marketing ganz gezielt auf den lokalen Markt und auf unsere Zielgruppe eingehen. Grundsätzlich muss man aber auch sagen, dass das globale Konzept von KFC bei der jungen Generation sehr gut ankommt. Viele unserer Speisen, wie die Buckets, eignen sich zum Teilen und laden dazu ein, beisammenzusitzen und aus dem Essen ein Erlebnis zu machen. Ausserdem legen wir grossen Wert auf Social-Media-Marketing, arbeiten mit Influencern zusammen und sind auf Tiktok und Instagram aktiv. 13 Restaurants gibt es mittlerweile in Österreich. Tatsächlich planen Sie, in nächster Zeit noch um weitere Standorte zu wachsen.
Wie sehen die Expansionspläne für KFC in Österreich genau aus?
Aktuell haben wir ein paar Millionen Kunden, die regelmässig im Jahr unsere Restaurants besuchen. Bisher kommt dieser Kundenstock hauptsächlich aus den grossen Städten Österreichs, also Wien, Graz und Linz. Jetzt sind wir aber gerade dabei, von einer regionalen zu einer lokalen Marke zu wachsen – daher expandieren wir jetzt immer weiter in die kleineren Städte Österreichs, etwa Amstetten, Wels oder Klagenfurt.
Welche Standorte kommen dabei besonders infrage?
Wir suchen eigentlich überall nach neuen Immobilien, sei es in Einkaufszentren oder in Innenstädten, bei Bahnhöfen und Universitäten oder bei viel befahrenen Strassen. Interessant sind für uns Städte mit mindestens 30.000 Einwohnern sowie eine Restaurantfläche von mindestens 250 Quadratmetern.
Worauf wurde beim Design der neuen Restaurants geachtet und inwiefern spiegeln sich die Werte von KFC in der Architektur der Restaurants wider?
Unsere Restaurants sollen modern sein, gleichzeitig aber auch die österreichische Gemütlichkeit widerspiegeln. Daher gibt es verschiedene Bereiche, in denen man länger Platz nehmen kann, mit gemütlichen Sesseln, die zum Beisammensitzen einladen. Ich glaube, wir haben eine gute Kombination aus beiden Designsprachen geschaffen und gleichzeitig auch unsere KFC-Charakteristik nicht verloren. Man findet zum Beispiel im Aussenbereich vieler Restaurants Designelemente unserer berühmten Buckets wieder. Bestellt wird mittlerweile auch digital mithilfe von Tablets, die bei unseren Kunden sehr beliebt sind.
Was hat KFC in Österreich sonst noch für die Zukunft geplant?
Wir wollen vielen Menschen durch unsere Expansion die Möglichkeit geben, unsere berühmten Hühnchen und vegetarischen Speisen zu probieren. Gleichzeitig wollen wir weiterhin auf die individuellen Bedürfnisse der Österreicher eingehen und den Kontakt zu unseren Kunden stärken.
Fotos: Barbara Nidetzky