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Lead Edge Capital, ein Private-Equity-Fonds mit einem Vermögen von 5 Mrd. US-$, hebt sich durch seinen einzigartigen Ansatz ab: Statt sich auf wenige institutionelle Anleger zu konzentrieren, nutzt er die Expertise und Verbindungen seiner über 700 privaten Investoren, um hohe Renditen zu erzielen.
Ein Beispiel für diesen Erfolg war die Investition in Toast, ein Anbieter von Zahlungssoftware für Restaurants. Als Lead Edge 2017 die Möglichkeit prüfte, in Toast zu investieren, setzte das Team sein Netzwerk ein, um Kontakte in der Gastronomie zu finden. Ein Investor, der eine Restaurantkette in Connecticut besass, organisierte sogar eine Produktvorführung, an der ein Partner von Lead Edge teilnahm. Die Begeisterung dieses Investors überzeugte Lead Edge, eine Finanzierungsrunde in Höhe von 101 Mio. US-$ zu leiten. Als Toast vier Jahre später an die Börse ging, war das Unternehmen mit 20 Mrd. US-$ bewertet.
Gegründet wurde Lead Edge 2009 von Mitchell Green. Der ehemalige Abfahrtsläufer und Absolvent des Williams College begann seine Karriere im Investmentbanking und sammelte später Erfahrungen bei der Venture-Capital-Firma Bessemer. Dort lernte er, wie wichtig gezielte Kaltakquise ist, und baute ein weitreichendes Netzwerk auf.
Lead Edge investiert pro Projekt zwischen 25 Mio. US-$ und 300 Mio. US-$, vor allem in Software- und Internetunternehmen. Das Unternehmen strebt jährliche Renditen von rund 25 % an und plant, mit jeder Investition das Zwei- bis Fünffache des eingesetzten Kapitals innerhalb von drei bis sieben Jahren zu erzielen.
Das Erfolgsgeheimnis liegt in der Zusammenarbeit mit den Investoren. Diese reichen von Milliardären wie Steve Cohen bis hin zu Führungskräften grosser Unternehmen wie Dell, Target und Bank of America. Sie helfen nicht nur bei der Evaluierung potenzieller Investments, sondern unterstützen auch die Portfoliofirmen mit Marktkenntnissen, Strategieberatung oder Empfehlungen für Schlüsselpositionen.
Die Auswahl der Investitionen erfolgt nach strengen Kriterien. Unternehmen müssen mindestens fünf von acht Vorgaben erfüllen, darunter ein jährliches Umsatzwachstum von 25 % und eine Kapitaleffizienz, die sicherstellt, dass der Umsatz höher ist als die bislang eingesetzten Mittel.
Mit einem Portfolio, das Firmen wie den TikTok-Mutterkonzern ByteDance umfasst, bleibt Lead Edge trotz eines aktuell langsamen IPO- und M&A-Marktes optimistisch. Der Fokus liegt zunehmend auf Sekundärmarkt-Transaktionen, bei denen Gründer oder frühere Investoren Anteile verkaufen.
„Es geht darum, Vertrauen aufzubauen und Mehrwert zu schaffen“, sagt Gründer Mitchell Green. Seine Vision: durch Expertise und starke Netzwerke Unternehmen zum Erfolg führen.
Text: Hank Tucker
Foto: Foto-Rabe