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Jahrelang war Künstliche Intelligenz ein Versprechen – oder ein Marketingtool. Ein Hype, oft mehr Mythos als Werkzeug. Doch jetzt wird sie greifbar. Nicht als Denkmaschine, die den Menschen ersetzt. Sondern als stiller Mitarbeiter im Hintergrund. Als Agent.
Jahrelang war Künstliche Intelligenz ein Versprechen – oder ein Marketingtool. Ein Hype, oft mehr Mythos als Werkzeug. Doch jetzt wird sie greifbar. Nicht als Denkmaschine, die den Menschen ersetzt. Sondern als stiller Mitarbeiter im Hintergrund. Als Agent.
KI-Agenten übernehmen einzelne Aufgaben, denken nicht gross, sondern konkret. Sie beantworten Kundenanfragen. Sie durchsuchen Dokumente. Sie analysieren Daten, schreiben Berichte oder orchestrieren Workflows – automatisch, präzise und unermüdlich. Und das Beste: Sie lassen sich direkt in Software integrieren. Für Entwickler entsteht gerade ein Toolkit, das still und effizient Produktivität skaliert.
Früher brauchte man ganze Teams, um eine KI in eine App einzubauen. Heute reicht ein SDK. Das kalifornische Startup trufl.ai etwa bietet eine Plattform, mit der Entwickler in wenigen Minuten eigene Agenten konfigurieren können. Kein Infrastructure-Overhead, keine MLOps-Abteilungen. Einfach eine API, ein Agent, ein Resultat.
Die Idee dahinter ist radikal unspektakulär – und gerade deshalb so erfolgreich. KI wird nicht länger als Superhirn begriffen, sondern als Werkzeug. Als exekutive Intelligenz. Was früher ein Mensch in zwei Stunden erledigte, passiert jetzt im Hintergrund, während der Kaffee durchläuft.
Für die Venture-Szene ist das Thema längst kein Geheimtipp mehr. Plattformen wie trufl.ai, Reworkd, CrewAI oder LangChain zeigen, dass sich rund um Agenten eine neue Schicht der Softwarearchitektur bildet – zwischen UI und Datenbank, zwischen Frontend und Logik.
Laut PitchBook flossen allein 2024 über 1 Mrd. US-$ in Startups, die Agentenplattformen entwickeln oder in bestehende SaaS-Produkte integrieren. Warum? Weil es profitabler ist, ein Problem automatisiert zu lösen, als neue Mitarbeiter dafür einzustellen.
Interessant ist: Der grosse Shift passiert nicht bei den Konzernen, sondern bei kleinen Teams. Entwickler, die früher nur „bauen“ durften, orchestrieren plötzlich Prozesse. Wer heute mit Agenten arbeitet, entwickelt nicht nur Software – er entwickelt Wertschöpfung. Denn: Ein Agent kostet kein Gehalt. Er ruft nicht krank an. Er macht keine Flüchtigkeitsfehler. Und er kann tausendmal gleichzeitig arbeiten.
KI wird nicht zentralisiert, sondern fragmentiert. Statt einer allwissenden Superintelligenz gibt es bald Hunderttausende spezialisierte Mini-KIs, die in Systemen werkeln, Prozesse verbinden, Reibung eliminieren. Und genau da liegt der unternehmerische Hebel: Wer diese Agenten versteht – und strategisch einsetzt – baut nicht nur bessere Software. Sondern effizientere Unternehmen.
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Foto: Cash Macanaya