Die Art von Journalismus, die Karsten Schmehl als Senior Staff Writer von Buzzfeed Germany macht, lässt sich nicht einfach beschreiben. Da geht an einem Tag der Artikel „28 witzige Tweets zur Datenschutzgrundverordnung, über die du gleichzeitig lachen und weinen musst“ raus – und quasi am nächsten folgt eine auf monatelanger Recherche basierende Geschichte zur Frage, wie ein Bot-Netzwerk aus rund 70 Fake-Profilen versucht, in Deutschland Stimmung zum Thema Homöopathie zu machen.

Den Spagat zwischen hochseriösen Texten und Unterhaltungsjournalismus findet Schmehl aber gar nicht schlecht: „Wir haben mit Buzzfeed News und Buzzfeed Entertainment zwei Sparten, die auch strukturell getrennt sind.“ Er denkt, dass beides unter einer Marke Platz hat. Dass Buzzfeed aber kein Spassmedium ist, zeigte sich Anfang 2017, als eine heftige Debatte über ein geleaktes US-Sicherheitsdossier entbrannte, das Buzzfeed veröffentlicht hat. Die Frage der medienethischen Debatte damals: Was ist wichtiger: Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit – oder nationale Sicherheit? Schmehl dazu, ganz in der Argumentationslinie von US-Chefredakteur Ben Smith bleibend: „Menschen in diesem Fall etwas vorzuenthalten wäre falsch gewesen".