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Mit Tumor-Vakzinen, die auf körpereigenem Gewebe beruhen, entwickelt Vaccentis gerade eine neue Möglichkeit zur Krebsbekämpfung.
Mit körpereigenen Tumorzellen den Krebs wegimpfen? Was wie Science-Fiction klingt, will Vaccentis Wirklichkeit werden lassen. Das Schweizer Biotech- und Pharmaunternehmen mit Sitz in Zürich hat sich in den vergangenen Jahren der Entwicklung und Herstellung von autologen Tumor-Impfstoffen verschrieben. Bereits jetzt hat das Unternehmen mit VCC-001 einen vielversprechenden Produktkandidaten für das adjuvante Nierenzellkarzinom in der Entwicklung, der in verschiedenen Untersuchungen klinische Wirksamkeit und ein gutes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil erzielt hat.
Neuer Ansatz
Vaccentis verfolgt damit einen ganz neuen Ansatz der Krebsforschung: Dabei wird den jeweiligen Patient:innen körpereigenes Tumorgewebe entnommen, um daraus einen sogenannten autologen Impfstoff gegen den Tumor zu produzieren. Dieses Verfahren erlaubt somit eine individuelle und zeitlich an das Tumorstadium angepasste Impfung der patientenindividuellen Antigene, die den Tumor dann bekämpfen. Eine akademische Phase 3-Studie hat bereits gezeigt, dass der Impfstoff das Fortschreiten der Erkrankung eindämmen und somit den Patient:innen einen Überlebensvorteil bieten könnte.

Weitere Therapiefelder
Zukünftig soll diese Technologie noch weitere Therapiefelder wie metastasierendes Nierenzellkarzinom, Kolonkarzinom und Pankreaskarzinom erschliessen. Für die nähere Zukunft ist das Ziel, den vielversprechenden Produktkandidaten VCC-001 bei der europäischen und amerikanischen Arzneimittelbehörde EMA und FDA einzureichen, um die bis 2028 bzw. 2029 angestrebte Marktzulassung zu erhalten. Durch bereits vorhandene klinische Studien, im Zuge derer schon mehrere hundert Patient:innen behandelt wurden, und dem jetzt neu aufgestellten klinischen und regulatorischen Plan stehen die Chancen für eine zukünftige Marktzulassung wesentlich höher als bei Produktkandidaten, die sich erst in der Präklinik oder Phase 1 befinden.
Aktive Finanzierungsrunde
Seit 2022 hat sich Vaccentis neu aufgestellt: Mit Martin Munte wurde ein international erfahrener Pharmamanager als CEO eingesetzt, die Produktentwicklung leitet mit Dr. Ingrid Rauter nun eine Topexpertin mit langjähriger Forschungserfahrung. Derzeit befindet sich Vaccentis in einer aktiven Finanzierungsrunde. Investoren sind willkommen, um die Weiterentwicklung von VCC-001 und der Produktpipeline voranzutreiben. Dafür wird im nächsten Schritt eine Finanzierung von rund 15 bis 20 Mio. CHF benötigt, um signifikante Meilensteine – wie zum Beispiel die Durchführung und den Abschluss einer klinischen Phase 2b-Studie – zu erreichen. Für die Durchführung einer weiteren Phase 3-Studie ist geplant, einen strategischen Partner mit an Bord zu nehmen. Laut diesem Plan sollte die Vaccentis-Gruppe dann bereits 2027 profitabel sein und strebt entweder einen Börsengang oder den Zusammengang mit einem strategischen Partner an.