Motorsport trifft Millionengeschäft: Was Monaco aus der Formel 1 macht

Der Monaco Grand Prix ist längst mehr als nur ein sportliches Highlight. Er ist ein bedeutendes wirtschaftliches Ereignis für das Fürstentum Monaco, ein kleines, unabhängiges Land an der französischen Riviera, das weltweit für seinen Luxus und seine Exklusivität bekannt ist.

Während der vier Renntage auf gerade einmal zwei Quadratkilometern wird ein wirtschaftlicher Nutzen von rund 90 Mio. US-$ generiert – durch direkte Ausgaben und indirekte Effekte.

Besonders stark profitiert die lokale Hotellerie. Die Hotels sind während des Rennwochenendes fast ausgebucht, und die Zimmerpreise steigen um das Zweieinhalbfache. Doch nicht nur die Hotellerie zieht Gewinn aus dem Event. Auch Gastronomie, Einzelhandel und Yachtdienstleister melden deutlich höhere Umsätze. Alles, was mit Luxus, Lifestyle und exklusivem Service zu tun hat, erlebt einen starken Schub.

Die logistische Organisation ist komplex und aufwendig. Bereits sechs Wochen vor dem Rennen beginnt der Aufbau von mehr als tausend Tonnen Tribünenmaterial. Hinzu kommen die Errichtung von Boxenanlagen, Sicherheitsbarrieren und Kilometer an Infrastruktur. Über 3.000 Menschen, von Ingenieuren bis zu Sanitätskräften, arbeiten daran, dass das Rennen reibungslos abläuft.

Der Glamour rund um den Grand Prix ist ebenfalls Teil des Erfolgs. Stars wie Dua Lipa, Kylian Mbappé und Michael Douglas sorgen für zusätzliche Aufmerksamkeit. Diese prominente Präsenz ist kein Zufall, sondern Teil einer bewussten Marketingstrategie der Formel 1. Monaco steht für Prestige – dieser Ruf überträgt sich auf Sponsoren und Marken und macht das Rennen zu einer der wichtigsten Veranstaltungen im Luxussegment.

Finanziell ist der Monaco Grand Prix aussergewöhnlich gut aufgestellt. Anders als bei vielen anderen Rennen fällt hier keine klassische Austragungsgebühr an. Stattdessen darf der Veranstalter Einnahmen aus Ticketverkäufen und Streckenwerbung behalten. Diese Einnahmen belaufen sich Schätzungen zufolge auf 30 bis 40 Mio. US-$ jährlich. Hinzu kommen exklusive Hospitality-Pakete und Partnerschaften, die weitere Einnahmen sichern. Yachthäfen und exklusive Aussichtspunkte werden zu hohen Preisen vermarktet – teilweise für über 100.000 US-$ pro Wochenende.

In Summe zeigt sich: Monaco braucht die Formel 1 – und die Formel 1 braucht Monaco. Der Grand Prix ist gleichzeitig Bühne, Geschäftsmodell und Schaufenster. Motorsport, Luxus und Millionenumsätze verschmelzen hier auf engem Raum und machen das Event zu einem der bedeutendsten der Welt.

Foto: Jannis Lucas und Taehoon Kim

Forbes Digital

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