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Unter dem Motto: “Reaching for Resilience” lud die Uni St. Gallen im Frühjahr zum Start Summit nach St. Gallen. Forbes DA war Medienpartner mit einem eigenen Studio auf dem Campus. Mehr als 6.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt lauschten Gründern und „Thought Leadern“, Experten aus der Tech-Branche, aus Start-ups und Investoren. Mit dabei waren so einige Gesichter aus dem Forbes DA Universum.
So wie Lena Jüngst, Forbes 30 under 30 Listmaker in ihrer Rolle als Gründerin & Chief Evangelist bei air up, einem selbsternannten Trinksystem, das Wasser allein durch seinen Duft aromatisiert. Wir hatten sie abseits der START Bühne zum Interview eingeladen. Das Münchener Unternehmen will das Trinken von Leitungswasser internationalisieren. In Ländern wie Deutschland und Österreich funktioniert das sehr gut. International müssen sie mehr Resilienz aufzeigen und gegen den Konsum beliebter, aber gezuckerter Getränke ankämpfen. Resilienz in einem der am härtesten umkämpften Märkte, dem Getränkemarkt, haben sie eindeutig bewiesen, als sie PepsiCo von einem riesen Konkurrenten in einen Investoren verwandelten.
Listmaker Julian Liniger ist sogar extra für das Interview mit Forbes angereist. Wir sprachen im Interview über sein Unternehmen Relai und die gleichnamige App, mit der Investoren Bitcoin kaufen können. Der junge Schweizer erklärte, warum er trotz Volatilität an Bitcoin glaubt, warum Bitcoin vielleicht kompliziert, aber trotzdem ein gutes Investment für alle ist. Er ist sehr geduldig mit den Skeptikern, auch mit den bekannten, wie Starinvestor Warren Buffett. Er glaubt, viele Skeptiker haben Bitcoin nicht besonders gut verstanden und seien deswegen ablehnend. Buffett ist natürlich ein erfahrener Investor, aber er glaubt auch nicht an Gold. „Hätte er sein Vermögen vor 20 Jahren in Gold gesteckt, hätte er nun auch knapp neun Prozent ROI gemacht.” Und Bitcoin sei eben das digitale Gold. Unermüdlich betreibt der 30-Jährige Lobbying, nicht nur um Investoren, sondern auch beim Gesetzgeber. Die Schweiz gilt inzwischen als Krypto-Nation.
Listmaker David Löwe erklärte im Interview derweil, er kämpft mit seinem Start-up everdrop gegen Plastik. Das Münchener Unternehmen stellt Putzprodukte her, die der Konsument in wiederverwendbaren Sprühflaschen mit Wasser selbst anrühren kann. Denn Recycling sei ein Märchen, auch in Deutschland. „Deutschland nennt sich Recylingnation”, beklagt er. Dabei werden nur 15 % des Plastiks wirklich recycelt. Deswegen will Löwe früher ansetzen: bei der Entstehung von Plastikmüll.
Nora Wilhelm unterscheidet sich von den klassischen Start-up Gründern, ihr Unternehmen collaboratio Helvetica hat sie gegründet, um systemischen Wandel zu bewirken. Die Arbeit von Kollegen wie David Löwe findet sie wertvoll und wichtig. Denn Politik sei bereits gescheitert an komplexen Problemen. Sie selbst sagt, Plastik verhindern, liesse sich am besten, wenn man durch Kollaborationen über unterschiedliche Sektoren hinweg einen Paradigmenwechsel bewirke etwa in Social Innovation Labs. Der Schlüssel: Menschen mit unterschiedlichen Meinungen und Interessen finden eine Lösung, die dann nicht aufoktroyiert, sondern breit akzeptiert wird, weil alle Perspektiven mit eingeflossen sind. Nora fragt also in ihrem Job immer wieder, wie kann ich alle einschliessen und wirklich zuhören, wo liegen die Schmerzpunkte jedes Stakeholders?
Die ganz unterschiedlichen jungen Unternehmer teilten allesamt, wie sie mit ihrer Technologie oder ihrem Geschäftsmodell die Welt verändern. Nach dem Motto: Auf den Pradigmenwechsel kann man nicht warten, man muss ihn aktiv und selbst herbeiführen. Und wenig macht so resilient wie Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit.
Fotos: Tamino Haas / Start Global
Video: Richy (Richard Hofmann-Apostolou)