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Die Energiesysteme ins Web 3 bringen: Das ist die Intention von Riddle&Code. Das Wiener Unternehmen schafft eine vertrauenswürdige Bindung zwischen der digitalen und der physischen Welt. Die dadurch ermöglichten Lösungen unterstützen Unternehmen aller Grösse auf ihrer individuellen Dekarbonisierungs-Roadmap.
Um Unternehmen den Einstieg ins Web 3, die neue Generation des World Wide Web, zu ermöglichen, bietet das Wiener Start-up Riddle&Code seinen Kunden eine vertrauenswürdige Krypto- und Web-3-Software sowie eine Verbindung zum sogenannten RDDL-Netzwerk an. Letzteres ist ein Blockchain-Protokoll, das das Start-up nutzt, um seine Softwareprodukte zu bauen. Diese Blockchain sorgt dafür, dass Identität, Datengenauigkeit und Nutzung für alle Arten von Maschinen nachgewiesen werden kann.
In der neuen Ära des Web 3 konnte sich Riddle&Code seit seiner Gründung zu einem produktorientierten Dienstleistungsunternehmen entwickeln. Kai Siefert, Chief Product Officer bei Riddle&Code, stand uns Rede und Antwort.
Wie ist es möglich, mit der Web-3-Welt nachhaltige Energiesysteme zu schaffen?
Ich bin überzeugt, dass der schnellste Weg in eine dekarbonisierte Weltwirtschaft über Web-3-Technologien führt. Das bedeutet die Rückbesinnung auf einen direkten Datenaustausch zwischen Netzwerkteilnehmern, quasi ‚peer- to-peer‘, eine Abkehr von den gigantischen Plattformen, die im Web 2 geschaffen wurden, hin zu offenen, digitalen Ökosystemen, in denen sich nicht mehr Lieferanten und Kunden gegenüberstehen, sondern gleichberechtigte Partner. Das geht nur, indem man allen Teilnehmern solcher Netzwerke die volle Souveränität über ihre Daten gibt und Möglichkeiten schafft, wie diese Daten bestmöglich wertschöpfend eingesetzt werden können. Die Energieindustrie spielt beim Einsatz von Web-3-Technologien eine Vorreiterrolle. Verteilte Datenstrukturen wie Blockchains sind der ideale Partner für erneuerbare Energien, weil sie von Natur aus einen hohen Verteilungsgrad aufweisen.
Welchen Nutzen hat Ihr Produkt „MyPower“ in diesem Kontext?
Mit der Hilfe von Tokens schaffen wir die nächste Generation digitaler Zertifikate, quasi ein Premiumlabel für das Premiumprodukt „grüne Energie“. Da, wo MyPower draufsteht, kann man sicher sein, dass die Konditionen des modernen Energiemarkts erfüllt sind – und wenn man sich in die neue Energiegesetzgebung einarbeitet, dann sind zwei Dinge wichtig: der Beweis der zeitlichen sowie jener der örtlichen Nähe zwischen Produktion und Verbrauch. Genau das macht MyPower. Unser USP sind hardwaregesicherte Maschinenidentitäten. Damit erzeugen wir eine lückenlose und hochsichere Datenverbindung zwischen allen Teilnehmern moderner Energiemärkte.
Ich bin überzeugt, dass der schnellste Weg in eine dekarbonisierte Weltwirtschaft über Web-3-Technologien führt.
Kai Siefert
Wer sind Ihre Kunden?
Jeder Erzeuger von erneuerbaren Energien und jeder Verbraucher, der aktiver am Markt teilnehmen möchte, zum Beispiel, um unabhängiger von klassischen Beschaffungsprozessen zu werden oder die Dekarbonisierungsziele umzusetzen. Aber wir entwickeln nicht nur Anwendungen für dieses Kundensegment, sondern haben mit dem Web-3-Builder-Space auch ein Toolset entwickelt, das perfekt auf die Bedürfnisse von Softwareentwicklern zugeschnitten ist, die selbst Anwendungen auf Basis unserer Wallet- und Tokeninfrastruktur bauen möchten.
Können Sie hierfür ein Praxisbeispiel nennen?
Das Thema grüner Wasserstoff ist hochaktuell. Um sein Produkt als solches bezeichnen zu dürfen, gibt es eine entsprechende EU-Regulierung und sehr komplizierte Reporting-Verpflichtungen. Um diese Anforderungen effizient managen zu können, bieten wir unseren Kunden ein digitales Zertifizierungssystem, mit dem sie ganz einfach beweisen können, dass der Elektrolysevorgang und die Grünstromerzeugung gleichzeitig und in derselben Preiszone stattgefunden haben – zwei wichtige Abnahmekriterien im Prozess. Ein anderes Beispiel wäre die Kooperation mit dem Energieversorger Wien Energie: Wir haben Photovoltaikanlagen tokenisiert, damit Konsumenten sich an der Energieerzeugung beteiligen können. Über eine Onlineplattform können diese Anteile an Photovoltaikanlagen in ganz Österreich erwerben; Investoren erhalten im Gegenzug Tokens für jede Kilowattstunde, die von ihrem Anteil an der Anlage produziert worden ist. Mit diesen Tokens können sie dann ihre Stromrechnung zahlen.
Was sind Produkte oder Märkte, die in Zukunft relevant sind?
Alle Anlagen und grösseren Geräte, die mit dem Stromnetz verbunden sind, werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit einem Walletsystem ausgestattet. Die Komplexität der modernen Energiewirtschaft kann nur beherrscht werden, wenn Maschinen direkt und in nahezu Echtzeit miteinander in Transaktion treten können. Riddle&Code bietet die passenden Lösungen dafür.
Kai Siefert ist Chief Product Officer (CPO) beim Blockchain-Start-up-Unternehmen Riddle&Code. Er verfügt über 16 Jahre Berufserfahrung in der Energiebranche, zuletzt war er als IT-Stratege bei Wien Energie tätig und entwickelte dort die Energie-Tokenifizierungs-Plattform „MyPower“, die Riddle&Code mittlerweile als eines seiner Produkte anbietet.
Foto: David Visnjic