Das dezentrale Steuersystem ermöglicht den Kantonen weitgehende Autonomie bei der Festlegung ihrer Steuersätze, was zu einem Wettbewerb führt, der für Unternehmen unterschiedliche effektive Steuersätze zwischen 12 % und 21 % je nach Standort mit sich bringt. Besonders niedrige Sätze gelten in den Kantonen Zug, Nidwalden, Uri, Schwyz und Luzern.

Auf Bundesebene beträgt der Körperschaftsteuersatz 8,5 %. Die Schweizer Steuerbehörden legen Wert auf schlanke Verfahren und erteilen verbindliche Vorabentscheidungen zur steuerlichen Behandlung, was Unternehmen Transparenz und Planungssicherheit bietet.

Die politische Stabilität und die wirtschaftliche Stärke der Schweiz erhöhen die Attraktivität als Unternehmensstandort zusätzlich. Der Schweizer Franken (CHF) gilt als stabile Währung, die bei internationalen Geschäften Währungsrisiken reduziert. Zudem belegt das Land regelmässig Spitzenplätze bei Wettbewerbsfähigkeit und Standortqualität, unterstützt durch eine gut ausgebaute Infrastruktur, effiziente Verwaltung und qualifizierte Arbeitskräfte.

Die zentrale Lage in Europa sowie die Mitgliedschaft im Europäischen Freihandelsabkommen (EFTA) ermöglichen Unternehmen einen guten Zugang zu internationalen Märkten. Zahlreiche Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mindern die steuerliche Belastung grenzüberschreitender Einkünfte.

Branchen wie Tourismus, Automobil, Beratung und diplomatische Dienstleistungen profitieren von den Rahmenbedingungen. Zunehmend an Bedeutung gewinnen zudem die Bereiche Web3 und Kryptowährungen, vor allem im Kanton Zug, der als „Crypto Valley“ gilt und sogar Steuerzahlungen in Bitcoin oder Ethereum ermöglicht.

Neben den Vorteilen sollten Unternehmen die höheren Lebenshaltungs- und Arbeitskosten in der Schweiz berücksichtigen. Eine frühzeitige Beratung durch Steuerexperten wird empfohlen, um die komplexen Regelungen zu bewältigen.

Text: Patrick Scherzinger
Fotos: Gabriel Garcia, Jon Tyson und Kelly Sikkema