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Die Liechtensteiner Edmund Falkenhahn AG bietet ihren Nutzern mit MTS Money Transfer System eine Bezahlplattform an, die sowohl als Alternative zu Banken als auch als Alternative zu Kryptowährungen positioniert ist. Das System ist politisch und finanziell unabhängig – hier ist das Geld der Nutzer mit physischem Gold hinterlegt. Wie die Plattform genau funktioniert, erklärt CEO Melanie Henkel.
MTS Money Transfer System ist als Produkt europaweit bisher einzigartig, sagt Melanie Henkel. Die CEO und Co-Gründerin der Edmund Falkenhahn AG mit Sitz in Vaduz hat besagte Bezahlplattform ins Leben gerufen, die den Finanzstandort Liechtenstein eigentlich nicht besser abbilden könnte: Sie vereint – mit der „Urwährung“ Gold – das Alte mit dem Neuen, das durch die Technologie einer modernen Transaktionsplattform repräsentiert ist.
Aber Obacht, so die Betriebswirtin sinngemäss – man sei keine Bank und distanziere sich dezidiert von der Kryptowelt; man tätige kein Einlagengeschäft und gebe keine Kredite. Was das Unternehmen tut, ist: Es ermöglicht den Teilnehmern auf seiner Plattform (die bei MTS Money Transfer System als „Lizenznehmer“ qualifiziert werden) im Kern, dass ihr Goldgeld, weil es mit physischem Gold hinterlegt ist, werthaltig ist, dass ihre Transaktionen sicher sind – und dass Diskretion gegeben ist.
Für Melanie Henkel und ihr Team aus Finanzexperten ist MTS Money Transfer System nicht zuletzt die Antwort auf das aktuelle Weltgeschehen: Es liegen zwei Jahre Pandemie hinter uns, mit allen erdenklichen Folgen – einer gebeutelten Wirtschaft, einem an seine Grenzen gelangten Gesundheitssystem, einer Finanzwelt, die die Folgen des Jahres 2008 nicht mehr loswird, und über allem die auf uns zurasende Klimakatastrophe. In den Vereinigten Staaten etwa ist die Inflation mit 7,5 % so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. „Man muss immer mehr Geld in Umlauf bringen, um etwas dafür zu bekommen. Das ist das Problem des heutigen Währungssystems“, sagt Henkel. Zu spüren ist das aktuell überall auf der Welt.
Wie lange kann so ein Finanzsystem noch gut gehen? Was kann potenziellen Nutzern angeboten werden, damit diese nicht wie so viele im Jahr 2008 vor den Scherben ihrer Existenz stehen, weil sie von einem System betrogen wurden, dem sie vertraut hatten? Für Henkel galt es, eine Antwort auf genau diese Fragen zu entwickeln und sie über die 2013 gegründete Edmund Falkenhahn AG und mit MTS Money Transfer System einem breiten Kundenstock anzubieten. In dieser generellen Ausgangssituation auf Gold zu setzen ist dabei nicht nur naheliegend, es ist – und jetzt geht es ums Geschäftsmodell – „gelernt“. Der Blick in die Geschichte zeigt: Besonders in Krisenzeiten wird Vermögen (auch das kleine) gerne in Edelmetall, so auch in Gold, angelegt. Angaben des World Gold Council zufolge stieg die Nachfrage nach Gold im Jahr 2021 um 10 %. Allein im vierten Quartal ist der Goldpreis um fast 50 % gestiegen.
Auch Henkel sieht die Nachfrage nach Gold nicht versiegen – selbst die Zentralbanken decken sich kräftig damit ein. 2021 wurde dort um 82 % mehr Gold gekauft als im Jahr 2020. Womit wir bei einer weiteren Säule von MTS Money Transfer System angelangt sind: Eigenverantwortung – damit wird u. a. auch auf die vergangenen Ereignisse repliziert. Privatpersonen und Unternehmen sind aufgefordert, über die Bezahlplattform den Auftrag zu geben, ihr eigenes Gold zu kaufen, anstatt dies den Banken zu überlassen.
Die dritte Säule, auf der das Geschäftsmodell gründet, ist Sicherheit. Nicht nur wird diese mit Liechtenstein an sich assoziiert (das Land weist hochprofessionelle rechtliche und sichere Rahmenbedingungen auf); darüber hinaus garantiert MTS Money Transfer System selbst für die Sicherheit des Goldgelds seiner Lizenznehmer. Im schlimmsten Fall, etwa einer Insolvenz der Bezahlplattform, erhalten die Lizenznehmer ihren Goldbestand physisch oder den entsprechenden Wert in der gewünschten Fiat-Währung zurück.
In der alltäglichen Praxis gibt sich die Bezahlplattform anwenderfreundlich: Nach der Registrierung, die via Desktop-PC oder Tablet, aber auch per Smartphone erfolgen kann, kauft der Lizenznehmer / die Lizenznehmerin – hier funktioniert von Euro über Franken bis zum US-Dollar alles Handelsübliche, und auch mit kleinen Summen (z. B. 50 €) ist man dabei – die Währung von MTS Money Transfer System namens „World“ ein, wobei ein „World“ einer Unze Feingold 999,9 entspricht. Dieser Wert basiert auf den aktuellen Preisen der London Bullion Market Association (LBMA) und der Forex. Das Gold wird dann, wie bereits erwähnt, physisch in Hochsicherheitsgebäuden in Liechtenstein hinterlegt. Jeder Lizenznehmer bekommt sein eigenes virtuelles Tresorfach und bleibt somit auch jederzeit der Eigentümer seines Goldgelds.
Die Lizenznehmer können ihre Transaktionen in allen handelsüblichen Währungen vornehmen und diese in Echtzeit an ihren Endgeräten nachverfolgen – inklusive Gebühren, die pro Transaktion 0,5 % ausmachen. Für Einkauf und Lagerung des Golds kassiert das Unternehmen 0,3 %. Auch damit sei man in strukturellen Belangen kostengünstiger als jede Bank oder andere Edelmetallhändler. Und an Kryptowährungen möchte man erst gar nicht gemessen werden, da diese weder in puncto Sicherheit noch in puncto Nachhaltigkeit – man denke an den enormen Energieverbrauch – mit den Werten des eigenen Unternehmens kompatibel seien, so Henkel selbstsicher.
Die Nutzerstruktur spiegle diese Haltung wider, so Henkel. „Der Grossteil unserer Nutzer hat Zweifel am bestehenden Geldsystem und fürchtet, dass es so nicht mehr lange Bestand haben kann“, sagt sie. Und die Zahl dieser Lizenznehmer nimmt in der Tat rasant zu. Auch wenn sich Melanie Henkel bei der Nennung von Zahlen äusserst bedeckt hält, eines möchte sie uns dann doch mitgeben: „Wir hatten 2021 eine Umsatzsteigerung von 380 % zum Jahr davor.“ Man habe sich jedes Jahr über ein Umsatzplus freuen können, 2021 wurde als bisher bestes Jahr ausgewiesen.
So könne es weitergehen, dafür braucht es aber mehr Lizenznehmer und Transaktionen. Man sei für 1,5 Millionen Transaktionen pro Sekunde gerüstet. Denn das Gute an dem Ganzen sei, so Melanie Henkel abschliessend: „Je mehr Lizenznehmer teilnehmen, desto werthaltiger wird die Bezahlplattform MTS Money Transfer System.“
Text: Heidi Aichinger
Fotos: Yannick Zurflüh
Diese Advoice erschien in unserer Ausgabe 1–22 zum Thema „Ressourcen“.