BEST OF UNDER 30

Wer die Wahl hat, hat die Qual: Einige Highlights aus den „Under 30 DACH“-Listen der vergangenen Jahre – Menschen, die etwas Grosses angeschoben haben.

 

Dominic Thiem (2018)

Als Nummer sieben der Weltrangliste hat sich Dominic Thiem an der Spitze des internationalen Tennissports etabliert. Dass er auch die Grossen schlagen kann, hat er bewiesen. Klar sei der Druck gross, aber „wir spielen ja nicht um Leben und Tod, sondern um Punkte, Preisgeld und Prestige. Man trägt selbst die Verantwortung dafür, was der Druck mit einem macht“, sagt Thiem.

Bessere Leistungen schüren höhere Erwartungen: „Früher hat niemand auf mich geschaut – kleine Turniere, keine Zuschauer. Heute interessieren sich viele Leute für meine Spiele. Doch genau da wollte ich ja hin“, so Thiem. Ganz zufrieden mit sich und seinen aktuellen Leistungen ist der Niederösterreicher dennoch nicht: „Es gab Hochs, etwa den Turniersieg in Buenos Aires im Februar oder das Finale in Madrid im Mai. Aber es waren mehr Tiefs dabei, als ich von mir erwarte. Was passiert, wenn meine Leistung passt, hat man in Madrid gesehen (Thiem besiegte dort Rafael Nadal, Anm.). Generell spiele ich aber nicht so gut, wie ich spielen will. Doch ich trainiere gut, das kann sich also noch ändern.“

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Charlotte Stix (2019)

Die Wienerin Charlotte Stix beschäftigt sich am Leverhulme Centre for the Future of Intelligence an der Universität Cambridge mit KI-Politik, Strategie und Ethik. „Ich bin eigentlich Philosophin. Schon während meines Master­studiums an der London School of Economics habe ich Transhumanismus und die ethischen Implikationen von Brain-Machine-Interfaces erforscht. So bin ich zur KI gekommen“, so Stix. Sie setzt sich für eine intelligente und dynamische Regulierung von KI ein – so gehen laut der Wissenschaftlerin etwa die erst kürzlich beschlossenen sieben Leitlinien für vertrauenswürdige KI der EU-Kommission in die richtige Richtung.

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Demelza Hays (2018)

Wenn es in Liechtenstein um Krypto­währungen oder die Blockchain geht, ist Demelza Hays nicht weit. Die PhD-Kandidatin schreibt ihre Arbeit über die Rolle von Krypto­währungen im Asset-Management und ist Analystin bei der Fonds­gesellschaft Incrementum. Bereits zweimal wurde der von ihr verantwortete und viel beachtete „Crypto Research Report“ veröffentlicht.

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Sunnie Groeneveld (2018)

Die Gründerin von Inspire 925, Lunch­lottery und Inspire 529 und mehrfache Verwaltungsrätin Groeneveld studierte an der Universität Yale Wirtschaft. Danach gründete sie das Beratungsunternehmen Inspire 925 und war als erste Geschäftsführerin von Digitalswitzerland tätig, der grössten industrieübergreifenden Standort­initiative zur digitalen Transformation in der Schweiz. Heute ist Groeneveld unter anderem Verwaltungsrätin des Ingenieurunternehmens HHM Gruppe.

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Sunnie Groeneveld ist ausserdem Teil des Anchor-Teams unseres digitalen TV-Kanals F15´ | BY FORBES DACH.

 

Lisa Eckhart (2017)

… stammt aus Leoben und hat sich innerhalb kürzester Zeit einen Namen auf den deutsch­sprachigen Bühnen gemacht. Anfangs trat sie vor allem als Poetryslammerin auf – 2015 gewann sie die österreichischen Poetryslam-Meisterschaften. Mit ihrem Kabarett-Soloprogramm „Als ob Sie etwas Besseres zu tun hätten“ spielt sie bis Anfang nächsten Jahres in Österreich und Deutschland. Die nächsten drei Programme habe sie auch schon im Kopf, so Eckhart. Nach Stationen in Paris und London lebt sie mittlerweile in Berlin.

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Niklas Hagen Schwake (2018)

… absolvierte seinen Bachelor in International Business in Maastricht und São Paulo, den Master (Entrepreneurship and SME Management) machte der Deutsche wieder in den Niederlanden. Nach einigen Praktika heuerte er bei der Rocket-Internet-Tochter Global Savings Group an, wo er zuletzt Regional Manager der Regionen GSA (Germany, Switzerland, Austria) und Australien war. Im Juli 2017 wechselte Schwake dann als Director zu Earlybird Venture Capital. In dieser Funktion arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Corporates und Start-ups.

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Paul Klanschek (2018)

Der Wiener begann bereits 2010, sich mit Kryptowährungen zu beschäftigen. „Es war damals in Europa extrem schwer, Bitcoins zu kaufen; in den USA wurden hingegen bereits Plattformen ­gegründet“, erzählt Klanschek. Im Oktober 2014 startete mit Bitpanda auch in Österreich eine ebensolche Plattform – die Gründer waren Klanschek (CEO), Eric Demuth (CEO) und Christian Trummer (CTO). Seither entwickelte sich Bitpanda zu einer der erfolgreichsten Handelsplattformen für Kryptowährungen in Europa. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 62 Mit­arbeiter, überwiegend in Wien, aber auch in London. Erst kürzlich wurde Klanschek in den Fintech-Beirat des Finanzministeriums bestellt.

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Janina Mütze (2018)

2015 wurde Civey gegründet – Ziel: Meinungsforschung soll transparent gemacht werden und ohne Manipulation auskommen. ­Civey führt von Teilnehmerregistrierung und Teilnehmerbefragung bis hin zur Ergebnisrechnung alle Stationen der Prozesskette selbst durch. Mit Subunternehmen wird nicht zusammengearbei­­tet, Interviewer und Teilnehmer von Umfragen werden bezahlt. So versucht Civey, die Qualität der Markt- und Meinungsforschung auf dem höchstmöglichen Level zu halten – ein Vorstoss, der ­vielerorts grosses Lob erntet und Janina Mütze zu einer Art Galionsfigur der transparen­ten Meinungs­forschung gemacht hat.

 

Kelvyn Colt (2019)

… wuchs als Kelvyn Ajala in Wiesbaden auf. Nach einem nicht erfolgreichen Versuch, Rechtswissenschaften zu studieren, ging Colt nach London, wo er an der University of Buckingham das Studium Business Enterprise betrieb. Zeitgleich arbeitete Colt in London an seiner Karriere als Musiker. Aktuell lebt er aus seinem Koffer und treibt mit seinem Unternehmen Triple Black Heart Gang seine Musikkarriere voran.

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Jakob Pöltl (2017)

Mit gerade mal 21 Jahren wechselte Jakob Pöltl als erster Österreicher in die Profi-Basketballliga NBA. Mit den Toronto Raptors schaffte es der 2,13 Meter grosse Wiener auf Anhieb in die Play-offs – samt dem „Klassiker“ Rookie-­Rucksack, der natürlich auch ihm nicht ­erspart blieb: „Meiner ist rosa, mit der ,Eiskönigin‘ drauf.“ Bescheidenheit und Können zeichnen den jungen Athleten aus: Respekt vor den arrivierten Spielern sei immer da, „in Ehrfurcht bin ich aber nicht erstarrt. Es war natürlich etwas Besonderes, zum ersten Mal gegen Superstars wie Steph Curry oder LeBron James zu spielen, aber wenn man auf dem Feld steht, denkt man nicht lange darüber nach.“ Als Spieler ist das Ziel, „jedes Jahr mindestens einen Schritt nach vorne zu machen und sukzessive eine wichtigere Rolle zu spielen. Wenn ich mich nach vier Jahren – das ist so die Testphase – voll in der NBA etabliert habe, wäre das super“, sagt Pöltl.

 

Andreas Burckschlögl (2018)

Die seit 2014 während des Münchner Oktoberfests abgehaltene dreitägige Kon­ferenz Bits & Pretzels, die von Andreas Bruckschlögl, Felix Haas und Bernd Storm ins Leben gerufen wurde, ist mittlerweile ein Must für alle in der Start-up-Szene. Speaker in der Vergangenheit waren etwa Richard Branson, iPod-Erfinder Tony Fadell und Fussballweltmeister Philipp Lahm – 5.000 Gäste hörten ihnen letztes Jahr zu.

 

Fotos: Fotos: Peter Rigaud, Jiří Turek, David Višnjić, www.talking-heads.at, Getty Images

Der Artikel ist in unserer April-Ausgabe 2020 „Best Of“ erschienen.

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