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Apple investiert in das Motorsportsegment. Der Streaming-Dienst Apple TV+ produziert mit „F1“ einen eigenen Spielfilm rund um die Formel 1.
Die Hauptrolle übernimmt Brad Pitt, die Produktion liegt unter anderem bei Lewis Hamilton, Joe Kosinski und Jerry Bruckheimer. Die Dreharbeiten finden teils während realer Grand-Prix-Wochenenden statt – ein Novum im professionellen Motorsportumfeld.
Die Produktionskosten liegen laut Branchenschätzungen bei über 140 Mio. US-$. Damit gehört das Projekt zu den teuersten Filmproduktionen mit Motorsportbezug. Ziel ist nicht nur ein Blockbuster, sondern ein Format, das Apple TV+ global positioniert. Der Konzern setzt dabei auf indirekte Erlöse durch Abo-Wachstum, internationale Lizenzierungen sowie potenzielle Kooperationen mit Automobil- und Technologiemarken. Merchandising und digitale Zusatzinhalte gelten als zusätzliche Umsatztreiber.
Die Formel 1 selbst könnte von gesteigertem Medieninteresse profitieren. Nach Angaben von Liberty Media wuchs der Gesamtumsatz der Serie 2024 auf 3,9 Mrd. US-$, angetrieben durch internationale TV-Rechte, Hospitality-Angebote und Sponsorenverträge. Brancheninsider erwarten, dass ein global vertriebener Film zusätzliche Reichweite schafft – insbesondere auf Märkten wie den USA, Indien und Südostasien.

Davon profitieren nicht nur Rechteinhaber, sondern auch Marken, die in der Produktion sichtbar sind. Erstmals wurde einem fiktiven elften Team – APX GP – der Zugang zu Paddock und Boxengasse gestattet. Die Vermischung von Realität und Fiktion könnte den Werbewert der Serie steigern.
Lewis Hamilton, siebenfacher Weltmeister, nutzt die Produktion auch zur wirtschaftlichen Diversifikation. Als Mitproduzent sichert er sich langfristige Anteile an möglichen Erlösen und positioniert sich im globalen Entertainment-Sektor. Hamiltons Engagement geht dabei über blosse PR hinaus: Er war bei technischen Details wie Sounddesign, Fahrverhalten und Streckencharakteristik eingebunden.
Der Film entsteht in einem Umfeld steigender Investitionen in Sportmedienformate. Allein durch Sportrechte wurden 2024 weltweit rund 67 Mrd. US-$ umgesetzt. Der Anteil nicht-traditioneller Anbieter wie Amazon, Apple und Netflix wächst kontinuierlich. Der Formel-1-Film gilt innerhalb dieser Entwicklung als Testfall, ob fiktionale Inhalte zur Monetarisierung realer Sportplattformen beitragen können.
Fotos: Wikimedia Commons und Karographix