Cornelia Röper

Gründerin & CEO von Wefugees, 30 Under 30 in der Kategorie Soziales Unternehmen

Wer?
Ich heisse Cornelia Röper, bin 27 Jahre alt und Gründerin sowie CEO von Wefugees. Derzeit lebe ich in Berlin.

Was?
Jeder Mensch hat das Recht auf Informationen. Deshalb digitalisieren wir die Asyl- und Soziallberatung. Wefugees hilft Flüchtlingen die Beratung zu bekommen, die sie benötigen – ohne Termine, ohne lange Warteschlangen. Dazu haben wir eine online Plattform gebaut auf der Geflüchtete und Helfer individuelle Fragen stellen können. Dabei haben sie die Wahl zwischen elf Kategorien, die von rechtlicher Beratung bis hin zu Informationen über Steuererklärungen, Wohnungssuche und Freunde-finden reichen. Beantwortet werden die Fragen öffentlich von verifizierten Experten (ausgebildeten Juristen, Sozialarbeitern, Psychologen), sowie von Ehrenamtlichen. So erreichen wir mit einer Antwort Tausende und unterstützen die Ehrenamtlichen vor Ort.

Wie?
Mein Hintergrund ist eher Business lastig und aus dem IT- und Wissenmanagement. 2015, als die Flüchtlingsdebatte ihren Höhepunkt erreichte, war ich COO eines Softwareunternehmens in Berlin und zeitlich gut ausgelastet. Trotzdem wollte ich helfen und trat kurzerhand einigen Facebook Gruppen für Helfer für Geflüchtete in Berlin ein. Nach nur einer Woche waren es 42 Gruppen und ein absolutes Chaos. Also begann ich mich mit Geflüchteten selbst zum Tee zu treffen, telefonierte mit einigen Notunterkunftbertreibern und traf mich mit Ehrenamtlichen, um herauszufinden, was momentan gebraucht wird.

Zusammen mit der Charta der Vielfalt, dem Bundeskanzleramt, der Deutschen Telekom, der Deutschen Welle und einigen anderen deutschen Medienhäusern veranstaltete ich einen gemeinsamen Co-Design Workshop mit Geflüchteten verschiedensten Hintergründe. Der Clou dabei: Jeder durfte sich nur auf persönlicher, nicht aber auf geschäftlicher Ebene vorstellen. Dabei lernten wir viel über das Informationsverhalten in verschiedenen Länder (z.B. wer welchen Quellen vetraut.). Gemeinsam mit Geflüchteten haben wir einen darauf aufbauenden Prototypen entwickelt.

Schnell fand ich motivierte Mitstreiter, die dabei halfen Wefugees aufzubauen. Bis Anfang 2016 dachten wir noch, es sei ein kleines Nebenprojekt, aber die Besucherzahlen explodierten in den ersten paar Monaten. Wir bekamen Anfragen aus Österreich, UK und den Niederlanden wann es ein Wefugees in ihren Ländern geben würde und so viel positives Feedback von Geflüchteten und Helfern, dass ich beschloss, Wefugees Vollzeit anzugehen.

Im April 2016 fand meine Mitgründern Henriette Schmidt zu mir, die jetzt vor allem das Partnermanagement betreut. Heute sind wir weltweit die grösste Frage-Antwort Plattform für Geflüchtete, obwohl Wefugees bisher nur Deutschlandweit genutzt wird. Wir arbeiten mit 16 verschiedenen Beratungsinstitutionen zusammen und planen engere Kooperationen mit einem deutschen Wohlfahrtsverband. Unsere Community wächst stetig und misst heute über 8000 regelmässige Nutzer im Monat - in Peak Zeiten über 20.000.

Wir finanzieren uns durch Beratung im Bereich der digitalen Betreuung Geflüchteter, Dienstleistungen und verschiedener Kooperationen und Unterstützer. Einer unser ersten Unterstützer war die Telefonica, die uns auf Europas grösstem Refugee Hackathon entdeckte. Heute ist es eine Mischung aus staatlichen Fördertöpfen, Spenden und Unternehmenkooperatiationen wie beispielsweise mit der Telekom. Wefugees ist eine gUG ohne die beteiligung von Business Angels.

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Forbes Editors

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